In Nossob hatten wir ein paar Sachen zu erledigen: Duschen, Geschirr spülen, Picknick mit den selbstgebackenen Brötchen (die übrigens ganz lecker waren), nochmal spülen, tanken und Brennholz kaufen.
Rotschulter-Glanzstar
Nach einem kurzen Besuch im Hide ohne nennenswerte Sichtungen fuhren wir vollbepackt nach Norden.
In der Dusche hatte Uwe von einem Südafrikaner den Tipp bekommen, dass bei Kwang ein männlicher Löwe gegenüber dem Wasserloch liege und schlafe. Tatsächlich entdeckten wir ihn dort reglos unter einem Busch. Wir positionierten uns und warteten. Und warteten. Und warteten. Ein vorwitziger Schakal leistete uns Gesellschaft.
Insgesamt blieben wir zwei Stunden dort. Bis der Löwe zum ersten Mal eine Pranke hob, dachten wir bereits, er wäre tot. Dann kamen immer mehr Fahrzeuge und rangierten hin und her, um auch einen Blick auf das schlafende Tier zu erhaschen. Letztendlich tat sich aber nichts. Wir erfuhren, dass der Löwe wohl schon seit sechs Stunden dort schlief. Weitere Stunden wollten wir dann doch nicht lediglich mit der Aussicht auf ein paar Mähnenhaare dort verbringen und fuhren weiter.
Steppenfalke
Kurz vor Kousant entdeckte Ruth auf der Ebene eine Gepardenmutter mit vier Jungen an einem frisch gerissenen Springbock. Da hätten wir besser nicht so lange beim faulen Löwen gewartet, denn eine Jagd auf der offenen Ebene wäre auf jeden Fall spannender gewesen. Die Geparde fraßen, wobei die Jungen ständig um ihre Mutter herumwuselten. Wir beobachteten die Szene aus ca. 80-100 Metern Entfernung. Schade, dass wir nicht näher an die Tiere heran kamen.
Leider mussten wir bald weiter und brachten die letzten Kilometer bis Polentswa hinter uns. Dort mussten wir feststellen, dass unser Campingplatz mal wieder belegt war. Auf Krawall gebürstet fuhren wir auf den Platz und stellten die Südafrikaner zur Rede. Das Pärchen hatte bereits sein Lager aufgeschlagen, das Feuer brannte. Sie hätten eine Reservierung für Polentswa, eine spezielle Stellplatznummer aber nicht. Man habe ihnen gesagt, sie sollten sich einen freien Platz aussuchen. Da bisher noch alle frei waren, hatten sie sich für Nummer 1 entschieden, da dieser der schönste sei. Ach, welch Überraschung! Wir erklärten ihnen deutlich, dass wir eine explizite Reservierung für Nummer 1 hatten und ließen uns ihre Reservierung zeigen. Darauf stand: „Polentswa Reserve“, nichts weiter, keine Nummer. Die beiden weigerten sich, den Platz zu verlassen, da sie aus ihrer Sicht keinen Fehler gemacht hatten. Das konnten wir nicht widerlegen, ärgerten uns aber dennoch. Sie luden uns ein, den Platz mit ihnen zu teilen, wir zogen es aber vor, alleine zu stehen und wichen auf Nummer 2 aus, nachdem wir unsere Vogeltränke, die Kerzen und die Wäscheleine eingesammelt hatten. In Polentswa sollte man auf jeden Fall mit einem größeren, deutlich sichtbaren Handtuch den Platz markieren. Wie letztes Jahr hatten wir Diskussionen und Ärger. Den schoben wir aber schnell beiseite, um uns den Abend nicht verderben zu lassen.
Wir machten ein großes Feuer und grillten die letzte Portion Wildfleisch. Zusammen mit Feta-Gurke-Tomaten-Salat ließen wir es uns schmecken. In der Nähe heulten Schakale, ein paar Springhasen hüpften durch die Dunkelheit.
Kilometer: 128