Tag 20 – Mittwoch, 27. Juli 2016 – Richtung Norden
Polentswa, KTP – Thupapedi, KTP
Reden wir heute mal nicht vom Frost, obwohl er natürlich da war. Wir hörten schon die halbe Nacht und den ganzen Morgen vor dem Aufstehen Löwengebrüll. Es waren zwei Stimmen, und wir orteten sie aus Richtung der Polentswa-Pan. Sobald wir aufstehen wollten bzw. durften, entdeckten wir die beiden Burschen ganz am anderen Rand der Pfanne, bestimmt einen Kilometer entfernt. Ihr Brüllen reichte aber ohne Schwierigkeiten zu uns herüber.
Wir packten schnell alles zusammen und fuhren pünktlich um halb sieben los. Leider lagen die Löwen von der Straße aus gesehen hinter einer Düne, so dass sie weder von dort noch vom Wasserloch aus zu sehen waren.
Daher blieben wir nicht lange in der Gegend und fuhren nach Süden, um zu sehen, was mit dem Springbock-Kill der Gepardin geschehen war. Wider Erwarten war sie immer noch dort, und ihre vier Jungen spielten in der Morgensonne. Es waren herrliche Szenen, wie die vier einander jagten und mit ihrer Mutter schmusten. Leider lag die Geparden-Familie noch genau so weit von der Straße entfernt wie gestern, und so konnten wir leider nur mit dem Fernglas etwas erkennen und schlechte Fotos mit dem Teleobjektiv machen. Zwischendurch kam ein Schakal vorbei, und wir vermuteten bereits, er würde versuchen, ein Stück Springbock zu stiebitzen, aber er schaute nur interessiert (und wahrscheinlich hungrig) und lief dann wieder weiter.
Wir fuhren wieder zurück nach Norden. Bei Kousant waren in der Zwischenzeit ein paar Oryx und ein Schakal eingetroffen.
Dann ging es weiter nach Polentswa. Am Wasserloch stand ein Safariwagen der Lodge, und wir sahen gerade noch, wie sich der zweite der beiden Mähnenlöwen vom Wasserloch erhob und seinem Begleiter folgte. Die beiden entfernten sich rasch, ohne sich noch einmal umzusehen. Schade. Da waren wir wohl ein paar Minuten zu spät gekommen. Wir gaben dem Fahrer des anderen Wagens noch den Tipp mit den Geparden und machten uns dann auf den Weg weiter nach Norden.
Bei Lijersdraai frühstückten wir. Während wir Müsli und Brötchen aßen und Kaffee und Tee tranken, kamen viele Vögel zu Besuch: Glanzstare, Chestnut Tit Babbler, Marico Flycatcher und Schnurrbärtchen. Teilweise waren sie so zutraulich oder vorwitzig, dass sie auf den Tisch und unsere Teller hüpften. Außerdem liefen wieder zahlreiche Streifenmäuse unter den Büschen umher. Die Luft war zwar noch kalt, aber in der Sonne konnten wir es gerade so aushalten.
Maricoschnäpper
Siedelweber
Auf der weiteren Strecke entdeckten wir keine besonderen Tiere. Dafür aber zahlreiche, kleine Termitenhügel. Die Landschaft war plötzlich übersäht von den kleinen weiß-grauen Hullerchen.