Immer noch Mittwoch 24. August in Otjiwarongo
Meine Familie kann sich nun nach einem langen Tag auch entspannen und die Unterkunft aufsuchen', die unsere Reiseveranstaltung für sie gefunden hat. Eigentlich wäre ja Etosha Taleni Village (Elefanten
) an der Reihe gewesen. Mitten in der Nacht wache ich aus meinem Morphinschlaf auf und rufe die Schwester, denn mein Bein beginnt schon wieder zu toben. Sie kommt, ich berichte vom Schmerz und mir wird plötzlich sauübel. Ich gebe Ihr Bescheid aber die gute Frau steht und guckt nur ratlos und verzweifelt rechts und links. Dann tuckelt sie los. Zu spät. Ich schaffe es gerade noch über die Bettkannte. Dann kommt endlich die ersehnte Schüssel, die auch noch ihre
Bestimmung erfüllen darf. Die Schwester steht und guckt. Ich bitte um ein Tuch. Dann frage ich, ob sie mir vielleicht die Schüssel abnehmen würde. Um einen Schluck Wasser frag ich nicht mehr. Sie nimmt ein paar Tücher, legt sie über das Erbrochene und.... geht. Mir geht es dreckig und ich bin sprachlos. Meine Bettnachbarin muss auf die Toilette und an der Misere vorbei. Mir wird schon wieder schlecht. Ich rufe und die Schwester die aussieht, als würde sie am liebsten die Flucht einschlagen. Da platzt mir der Hut. " My God you are nurses !!" Verzweifelt schrei ich nach der Schüssel, nach Tüchern und, als ich wieder atmen kann, dass die Sauerei am Boden aufgewischt wird. Dann bin ich am Ende. Die Schmerzen waren, wohl durch eine Bewegung, wieder weg, aber ich bekam nochmal Morphin, obwohl ich nicht wollte. Kurze Zeit später geriet ich in Panik. Das Morphin schaltet die Schmerzen aus, aber auch viele andere Empfindungen. Ich war eiskalt und fror nicht. Was mich aber ängstigte war die Dämpfung des Atemreizes und das überwältigende Schwindelgefühl. Sobald ich mich entspannte und einschlief, hörte ich auch auf zu atmen, bis der Reiz zu stark wurde und ich heftig nach Luft schnappte, was wiederum eine unerträgliche Schwindelwelle auslöste , so wie jedes Geräusch und jede Berührung. Mein Mann und meine Schwester kamen sofort, als ich sie morgens um vier anrief und wachten an meinem Bett.
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