27.01.2017 Sesriem, Deadvlei, Desert Camp
Wir hatten uns vorgenommen ziemlich früh wegzukommen, damit wir der großen Hitze etwas aus dem Weg gehen konnten. Wir gehören jedoch nicht zu der Sorte, die immer und überall Erste sein wollen, also hatten wir den Wecker auf 4.30 Uhr gestellt. Ein großer Vorteil der Sesriem Campsite ist sicherlich auch, dass man etwa eine Stunde früher in den Park einfahren kann (es gibt 2 Tore, das erste direkt an der Straße und ein zweites ca. 500 m weiter), das erste Tor öffnet sich für die anderen erst gegen 6 Uhr.
Eigentlich sind wir kleine Morgenmuffel – obwohl auch zu Hause der Wecker um 5 Uhr geht -, aber heute ging es ganz gut, die Vorfreude bewirkt so manches
Trotzdem stressen wir uns nicht und beobachten an beiden Toren schon die ersten Fahrzeuge, die sich einreihen oder das Gewusel um uns herum. Wir trietschelten noch ein wenig vor uns her bis auch wir um 5.10 Uhr das Tor passierten.
Leider halten sich die wenigsten an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h und wir werden das ein oder andere Mal überholt. Für mich wäre es die Horrorvorstellung gewesen, ein Tier zu verletzen, also fuhr ich einigermaßen brav weiter.
Vorbei an der Düne 45, die schon in leichter Dämmerung von den ersten Touris bestiegen wurde. Über den Dünen zog dichter Nebel und wir kamen ca. 1 Stunde nach Abfahrt am 4x4 Parkplatz des Deadvleis an. Da wir nicht zur Schaufel greifen wollten beschlossen wir schon auf der Fahrt dorthin, dass wir den Shuttle nehmen würden (N$ 130,- p.P.), wir wollten einfach nicht riskieren mit dem Camper steckenzubleiben, aus dem Alter bin ich raus, dass ich das für mein Ego brauche. Zumal ich heute sage, dass ich generell vor dem nächsten Namibia-Urlaub (ja ihr lest richtig, wir waren nicht das letzte Mal hier) einen Offroadkurs besuchen möchte, Spaß macht es jedenfalls sehr durch Wasser, über Steine oder Sand zu fahren. Naja unser Wechselgeld haben wir nicht wiederbekommen, da ich nur „große“ Scheine dabei hatte (hätte ich ja auch mal dran denken können
).
Am Parkplatz Deadvlei angekommen sind wir froh unsere Jacken mitgenommen zu haben, da es durch den dichten Nebel doch sehr frisch ist. Da wir nicht genau wissen und auch nicht sehen wo es langgeht, ziehen wir einfach mal los und entscheiden uns die Düne aufzusteigen, da im Deadvlei ja eh bestimmt noch nichts zu sehen ist. Sind wir überhaupt richtig ? Egal, tapfer kämpfen wir uns Schritt für Schritt weiter, ist schon anstrengend bzw. sind wir nichts mehr gewöhnt - unser Hund steht eher auf gemütliche Spaziergänge
Etwa auf ¾ Höhe setzen wir uns auf den Dünenkamm und genießen die mystische Stimmung.
Wow, das hat schon was, die 3 Deutschen aus dem Shuttle, die auch die Düne hochliefen haben sich dann doch schnell wieder dafür entschieden, runterzulaufen und einen anderen Weg zu suchen. Viele würden uns belächeln, aber wir saßen stolz im Sand, da wir nicht aufgegeben hatten. Die Sonne konnte oder wollte den Nebel nicht vertreiben. Bald stiegen wir trotzdem die Düne ins Deadvlei hinab. Ich bestand darauf auf die Sonne zu warten, ich war mir sicher, dass es noch klappt. Die 3 Deutschen verschwanden schon bald – es ist mir unbegreiflich, dass sie sich nur an den ersten Baum setzen, ein Foto schossen und schon ging es weiter -, bald darauf auch die beiden anderen.
Jetzt haben wir das Deadvlei ganz alleine für uns, ein tolles und erhabenes Gefühl bei dieser Stimmung. Wir spazierten umher bis es nach ca. 30-40 Minuten soweit war, die Sonne vertrieb die Wolken. Wow, welch ein Anblick, das Vlei erwacht in schönstem Licht, einfach nur genial! Nach und nach kamen die nächsten Besucher und es wurde für Fotos schwieriger.
Zurück auf dem 4x4 Parkplatz merken wir, dass wir fast 4 Stunden dort verbracht hatten, entschieden uns jedoch langsam wieder zurückzufahren, da wir noch in den Canyon wollten, jedoch etwas angeschlagen waren (ich knickte später noch um und Silvia hat immer mal wieder mit Rheumaschüben zu kämpfen). Hey und wir hatten noch 2 Wochen Urlaub vor uns, kein falscher Ehrgeiz. So kam es also dazu, dass wir „nur“ das Deadvlei sahen. Wir stärkten uns noch mit Semmeln vom Vortag und tranken etwas und fuhren dann langsam zurück. Wir hielten noch ein paar Mal, u.a. bei der Düne 45. In den Sesriem-Canyon liefen wir nur ein Stück rein, es war sehr heiß, aber ganz entgehen lassen wollten wir ihn uns dann doch nicht.
Am frühen Nachmittag fuhren wir weiter zum Desert-Camp (ca. 4-5 km vom Sesriem-Campsite entfernt) und checkten ein (ich glaube wir hatten Zelt 207). Ich fand die Zelte schon im Internet witzig und sie gefielen uns auch live sehr gut. Wir öffneten zuerst ein wenig die Zeltfenster (alle mit zusätzlichen Mücken-/Insektenschutz ausgestattet), um ein wenig Durchzug zu erreichen, klappte bei 38° ganz gut.
Als erstes – und das machten wir auf all unseren Stationen – wurde unser großer Topf mit Wasser gefüllt und in etwas Abstand für Vögel oder andere Tiere als Tränke bereitgestellt. Viele nahmen dies dankend an und wir freuten uns jedes Mal etwas zum beobachten zu haben.
Ich denke immer wieder darüber nach, wo so manche Stunde im Urlaub geblieben ist, aber zum Beispiel mit solchen Kleinigkeiten wie die Tränke mit all ihren Besuchern zu beobachten, leider hatte ich oft den Fotoapparat nicht zur Hand und kann einige Situationen nicht mit Euch teilen.
Später begießen wir den schönen Tag noch mit einem Malawi-Shandy im und am Pool und fahren ca. gegen 19 Uhr zur Soussusvlei-Lodge, dort dürfen wir Abendessen und Frühstück einnehmen, ist im Preis inbegriffen.
Der Eingang der Sossusvlei-Lodge ist sehr schön gestaltet, hier wurden einige Zeichnungen in den Kies gezirkelt. Da wir noch etwas früh dran sind, holen wir uns an der Bar noch zwei Shandys.
Bald darauf bekommen wir unseren Tisch zugeteilt und erklärt, was uns erwartet und wo wir es finden können. Das Vorspeisen-Buffet ist überwältigend, ich probiere extra mal Dinge aus, die ich so noch nicht probiert habe (besonders schmeckt mir der Wassermelonensalat mit Pfeffer und Käse). Es ist alles sehr, sehr lecker. Zum Hauptgang kann an vier Stationen im hinteren Bereich der Terrasse ausgewählt werden. Gamefleisch vom Grill, Kürbis, Pilze, Kartoffeln dazu lecker Sauce oder etwas Asiatisches oder gar Fisch? Nicht so einfach sich zu entscheiden, wir sind eigentlich schon vor dem Nachtisch pappsatt, probieren jedoch beide noch ein kleines Törtchen von der Etagere.
Die Nacht wird sehr windig, was uns aber freut, da es ansonsten noch sehr heiß im Zelt gewesen wäre, doch so schlafen wir super.