17.Januar:
Heute also startet die Runde durch den Südwesten.
Doch vor dem Frühstück drehe ich wie üblich erst noch eine Runde,um nachzusehen,ob auch alle Vögel,die Erdmännchen,die Hartebeester und was sich sonst noch so um die Farm tummelt, wieder auf ihrem Posten sind.
Dabei fotografiere ich einen Trauer-Drongo in der noch schön tiefstehenden Morgensonne.Optisch macht er ja nicht allzu viel her,aber er ist ein sehr vielsilbiger Sänger.
Nach dem Frühstück wird das Auto gepackt,und um halbneun Uhr verlassen wir die Farm.Über Witvlei geht es auf der D 1793 und der D 1785 nach Süden durch typisches Farmland.Unterwegs begegnen uns allenfalls halbstarke Teenager,die glauben,die Strasse gehöre ihnen.
Aus der Kategorie:"nicht alle kommen durch".Leider immer wieder finden sich Ziegenmelker auf der Pad,die ein nächtliches Rendezvous mit einem Auto nicht vertragen haben.Meist verschwinden sie,dank Schakal und Co.,recht schnell,dass sich aber auch Heuschrecken bei der Aasbeseitigung beteiligen,war mir neu.
Es ist ziemlich heiss heute,und das meiste Wild,das wir unterwegs sehen,steht dösend im Schatten von Kameldornbäumen.So auch dieser männliche Kudu,der sich einen anderen Baum sucht,als ich im zu nahe auf die Pelle rücke.
Über die C 23,D 1319 und die D 1448 kommen wir über das Gelände der Farm "Kiripotib".Hier sehen wir die ersten Herden Springböcke auf weitläufigem Grasland,welches mit zahllosen,eigenartig durchlöcherten Termitenhügeln sehr dekorativ verziert ist.
Weiter geht es über die D 1219 und die C 15 via Uhlenhorst an Bitterwasser,welches bei long-distance-Segelfliegern einen Ruf hat,vorbei.Ab Hoachanas folgt ein kurzes Stück auf der C 21,dann biegen wir auf die D 1268 nach Süden ab.Unterwegs in einem Tümpel direkt neben der Pad stehen diverse Limikolen sowie ein paar Enten,so gibt es ein schnelles Foto aus dem Auto.
Ein Black-winged Stilt ( Stelzenläufer ),ein Blacksmith Plover ( Waffenkiebitz ) sowie eine Red-billed Teal ( Rotschnabelente ).
Etwas weiter finden wir die ersten Flughühner,diese werden wir noch öfter direkt auf oder neben der Pad sehen.
Schliesslich erreichen wir die Bagatelle Kalahari Lodge,wo wir fürs Camping einchecken.Zuerst aber genehmigen wir uns an der Lapa einen Gin-Tonic nach der langen Fahrt.
Als wir die uns zugewiesene Camp-Site Nr.4 erreichen-jede Site hat ein eigenes Küchen/Ablution-Gebäude-finden wir die Küche verdreckt vor.In einer Tüte zurück gelassener Pilze hat sich ein Eigenleben entwickelt,und eine verschimmelte Tüte Brot trägt auch nicht zur Begeisterung bei.Also fahren wir zurück zur Reception und wollen eine andere site.Die will man uns nicht geben,verspricht aber,gleich einen Reinigungstrupp zu schicken.
Wir fahren zurück auf die site und stellen schon mal unsere Zelte auf,denn aus dem Norden kommt langsam eine bedrohlich wirkende Gewitterfront immer näher.
Dann kommt tatsächlich ein Auto angefahren,und während ein junger Mann den Grillplatz und die Mülleimer säubert,darf eine junge Frau sich um den Schlamassel in der Küche kümmern.In kurzer Zeit haben die beiden den Job getan,und alles ist sauber,aber der Zauber dieser Unterkunft will sich uns nicht recht erschliessen.Mir ist es auch einfach zu gross,ich glaube,zur Hauptreisezeit steppt hier der Bär.
Nach dem Abendessen,das wir der Einfachheit halber auf dem Gasgrill zubereiten-für ein Feuer stürmt es zu sehr-,sitzen wir noch eine ganze Weile und starren über die roten Dünen,wie es ringsum heftig gewittert.Es sind keine einzelnen Blitze,sondern ein wahres Stakkato,es bleibt aber bis auf ein paar einzelne Tropfen trocken.
Dass ich dieses wirklich beeindruckende Blitzlichtgewitter nicht versucht habe zu fotografieren,fällt mir erst jetzt auf...
Dranbleiben,
fotomatte