THEMA: Die Eulenmuckels auf Jubiläumsreise
08 Jan 2014 22:01 #320072
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  • freshy am 08 Jan 2014 22:01
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Wenn ich eure Erlebnisse im Etoshapark lese, freue ich mich umso mehr, dass wir im kommenden September wieder dort sein werden. (Ursprünglich stand der Kruger NP auf dem Plan.)

Wahnsinn, dass ihr noch fotografieren konntet, als das Nashorn auf euch zurannte!

LG freshy
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10 Jan 2014 21:32 #320401
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  • Eulenmuckel am 10 Jan 2014 21:32
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@Marina: Wenn sie uns im Dunkeln nicht erschrecken, freuen wir uns immer, Dachse zu sehen.

@Paier81:
Ich hoffe wir werden bei unserer ersten Namibia-Reise im September auch so viel Glück haben wie ihr!
Das wünschen wir euch. Jede Safari ist einmalig.

@freshy: Deine Entscheidung ist sicherlich richtig. Die Tiersichtungen im Etosha sind meist lohnenswert.
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10 Jan 2014 21:35 #320402
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  • Eulenmuckel am 10 Jan 2014 21:32
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Montag, 5. August 2013 – Warten

Halali, Etosha – Okaukuejo, Etosha

Heute haben wir uns auf den Gamedrive besonders gut vorbereitet, schließlich wollten wir bei unserer Leopardensichtung ja nicht durch knurrende Mägen gestört werden. In einer Plastikbox mixte Ruth leckeres Müsli, und Uwe kochte eine Thermoskanne Kaffee. So starteten wir mit Sonnenaufgang von Halali aus in den Etosha. Wieder einmal begingen wir den Fehler, das „Wasserloch“ Helio anzufahren: tote Hose. Aber dafür hatten wir noch drei weitere Autos, die hinter uns fuhren, ebenfalls in die Irre geführt. :evil:
Als nächstes kamen wir nach Goas, hielten uns aber nicht lange auf. Dort war noch alles ruhig. Dann ging es nach Norden zum Wasserloch Nuamses. Soweit alles nach Plan, denn heute wollten wir die Taktik ändern: Nicht wild durch die Gegend fahren und Wasserloch für Wasserloch abklappern, sondern einfach solange warten, bis der Leopard Durst bekommt und natürlich genau dort auftaucht, wo wir stehen und ihn erwarten. Wir hätten ihn auch freundlich begrüßt. So dachten wir. Also noch schnell im schlauen Büchlein nachgeschlagen, an welchem Wassertümpel die Leopardensichtungschance besonders hoch ist und also hier in Nuamses gelandet.
Dort standen wir schon recht pünktlich bestens ausgerüstet gegen 8.15 Uhr und warteten und warteten und warteten. Wer nicht kam, war der Leopard, allerdings auch sonst niemand. Kein Springbock, kein Oryx, nicht einmal ein Zebra. Die Minuten zogen sich, aber der Leo war ja auch erst für 10.30 Uhr bestellt. Ist ja auch klar! So ganz früh mag der nämlich auch nicht von seinem Schlafbaum hinunterklettern. Uwe merkte kurz einmal an, dass man dann vielleicht auch erst um diese Uhrzeit hier auftauchen müsste, aber nein, vielleicht überlegt es sich der Leo ja ausgerechnet heute anders, hat schlecht geschlafen, möchte sich schon gegen 10.20 Uhr im Spiegelbild betrachten … Wer weiß es schon so genau? Dann hätten wir ihn glatt verpasst. Also weiter mit dem Fernglas in die spärliche Vegetation gestarrt, die Büsche gescannt und im engen Auto von der linken auf die rechte Pobacke gerutscht. Da bewegte sich doch tatsächlich etwas im Gesträuch. Welch willkommene Abwechslung! Für einen winzigen Augenblick war der Schwanz einer Fuchsmanguste zu erkennen. Toll! Man wird mit der Zeit genügsam.
Viele Autos kamen und fuhren, manche blieben auch recht lange dort stehen. Wenn wir so hartnäckig an dieser Stelle stehen, muss es doch etwas zu sehen geben! Nein, muss nicht. Gab es nicht. Kommt bestimmt aber noch! Wir können ja warten. Hatten ja unser Müsli, die Nutellabrote und den Kaffee dabei. Da war die Laune bestens. So konnten wir stundenlang ausharren.
Was kann man noch tun, außer Nutellabrote essen und in die Gegend starren? Uwe konnte lesen, Ruth Vögel fotografieren. Die gefiederten Freunde ließen uns nicht im Stich. Große Scharen saßen in den umliegenden Büschen, und beim genaueren Hinsehen ließen sich viele verschiedene Arten unterscheiden. Und wir konnten genauer hinsehen. Wir hatten ja Zeit! Nur mit der Bestimmung hapert es noch ein bisschen. Hier brauchen wir eure Hilfe.

Lerchenammer (Lark-Like Bunting)



Granatastrild (weiblich)



Maskenbülbül



Rostsperling (Great Sparrow)



Maskenweber (weiblich)



Blutschnabelweber (Schlichtkleid, Red-billed Quelea)



Granatastrild (männlich)



Maskenweber (weiblich)

Letzte Änderung: 12 Jan 2014 14:29 von Eulenmuckel.
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10 Jan 2014 21:39 #320404
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Als die ganze Vogelschar mehrfach im Bild festgehalten war (den einzigen spannenden Augenblick, in welchem sich ein Falke einen unvorsichtigen Sperling – vielleicht war es auch ein Taube – gegriffen hatte, hatten wir auf Grund der enormen Schnelligkeit des Raubvogels leider verpasst :( ), kam es zum vorläufigen Highlight. Ein einzelner Impalabock näherte sich dem Wasserloch, traute sich aber doch nicht zu trinken. Kein Wunder! Bestimmt war der Leo schon im Anmarsch. Impalas haben da ja ein untrügliches Gespür. Ruth übrigens auch! Nach mehreren unschlüssigen Versuchen, das Wasser zu erreichen und weiteren 15 Minuten Wartezeit, entschied sich das Impalamännchen, dass es doch nicht so durstig sei und verschwand wieder im Gestrüpp.
Tja, was tun? Man kann sich ja mal Gedanken machen, wie solch Leopardenhäufigkeiten für ein Wasserloch zustande kommen. Mittlere Wahrscheinlichkeit, also eine Anwesenheit von 8-21 Tage pro Monat anwesend (steht so in unserem schlauen Buch), bedeutet ja auch, dass noch einige Tage im Monat übrig bleiben, an denen der Leo dort nicht erscheint. Mmmh?! Und überhaupt: Hat an jedem Wasserloch einen Monat lang jemand rund um die Uhr im Auto gesessen und Strichliste geführt: Leo da, Leo nicht da? Also von 8.20 Uhr bis 11.40 könnten wir den Part übernehmen: Leo nicht da. Hatte was Besseres zu tun! Uwe kam übrigens immer vehementer zu dem Entschluss: Wir auch! Schließlich hatte er dem Herrn Leo eine großzügige Verspätung von gut 50 Minuten zugestanden, sich mit einem Haufen Federvieh (die acht Perlhühner seien an dieser Stelle auch noch einmal ausdrücklich erwähnt) und einem aquaphobischen Impala begnügt und war nun einmal mehr der Meinung, Bücher mit irgendwelchen fadenscheinigen Tipps gehören in die Tonne. Wenigstens ein Zebra musste nun her, von ihm aus auch ein Gnu. Und die Leoparden-Sichtungs-Taktik wäre sicherlich auch noch ein wenig zu überarbeiten. Aber nur ein wenig, denn bestimmt war der Leopard in dem Moment, als wir ins Nutellabrot bissen und unser Müsli löffelten, so schnell und so geschickt herangeschlichen, dass wir ihn gar nicht bemerkt hatten. Hier noch ein Zitat aus unserem „Expertenführer“ zum Wasserloch Nuamses: „Elefant, Löwe und Steppenwild, wie Zebra und Streifengnu, können hier beobachtet werden. Leopard erscheint hier auch relativ häufig [..]“
Also verließen wir die spannungsgeladene Szenerie um Nuamses und fuhren auf der Hauptstraße Richtung Westen.
Juhu! Tiere!







Nach Rietfontein (Zebras) und Salvadora machten wir einen Toilettenstopp. Anschließend ging es nach Gemsbokvlakte. Dort waren viele Springböcke, Zebras und ein paar Schakale. Wir fuhren noch einmal zu der Stelle, an der gestern die Löwen mit dem Zebra gelegen hatten. Nun fanden wir dort nur noch einen Ohrengeier und ein paar Schakale, die sich um den letzten Fetzen stritten.
Der letzte Stopp vor Okaukuejo war das Wasserloch Nebrowni. Dort standen die bekannten weißen Elefanten und einige Springböcke. Eine Gruppe Strauße wollte gern zum Wasser, wurde von den Elefanten jedoch zurückgescheucht. Diese tranken, spritzten mit Wasser und hatten sichtlich Spaß, die Pampe so richtig aufzuwirbeln.







Zwischendurch wurde ein wenig gerangelt und sich hin- und hergeschoben.







Hier wurde uns wirklich viel geboten. Was uns jedoch sehr störte, waren die Touristen um uns herum. In jedem Auto wurde in normaler Lautstärke gesprochen. Niemand nahm Rücksicht. Statt der Natur hörten wir nur Leute, die sich unterhielten, teilweise auf den Autos sitzend über die Dächer der dazwischen haltenden Fahrzeuge hinweg. Sind wir so spießig? Keinen schien es zu stören. Nach der Ruhe in den Nxai Pans und im Moremi nervt uns hier das Geschnatter und Geplapper zunehmend – fürchterlich! :angry:
Als es uns zu viel wurde, fuhren wir ins Camp. Dort mussten wir eine Dreiviertelstunde in der Schlange warten, um unseren Campingplatz zu bekommen. Aber im Warten sind wir gut.
Leider lag die Campsite zwischen großen Reisegruppen, die dauernd über unseren Platz liefen. Wir versuchten noch zu tauschen, erhielten aber eine Absage. Alle anderen Plätze seien schon belegt. Nun hoffen wir, dass wir morgen einen ruhigeren Platz bekommen. Wir duschten, Ruth schnippelte Salat, und Uwe machte im Kühlschrank sauber, weil etwas Blut aus der Fleischtüte ausgelaufen war. Schließlich schafften wir es gerade noch rechtzeitig, zum Sonnenuntergang ans Wasserloch zu kommen.
Zum Abendessen grillten wir Oryx-Steaks und Foliengemüse. Dazu gab es Salat. Wir beeilten uns mit dem Spülen, um uns noch ans Wasserloch zu setzen. Dort war jede Menge los. Zwei Spitzmaulnashörner wateten durchs Wasser und schoben sich ein wenig hin und her. Ein paar Löwen liefen umher, entfernten sich aber, als eine große Elefantenherde aus der Dunkelheit erschien. Es wurde ein wenig trompetet und das Wasserloch besetzt. Sogar die Nashörner liefen aufgeregt durcheinander.





Nach den Elefanten kamen fünf Giraffen, die sehr vorsichtig anfingen zu trinken. Es waren sehr viele Leute am Wasserloch und erfreulicherweise auch recht ruhig. Na bitte, es geht doch!



Als wir müde wurden, gingen wir zum Auto zurück. Durch die Dunkelheit schlichen einige Schakale und plünderten die Mülltonnen. Unsere hatte weder einen Deckel noch sonst eine Sicherung gegen die kleinen Räuber. So schepperte und klirrte es ohne Pause, bis sämtliche Abfälle durchwühlt waren.

Kilometer: 133
Letzte Änderung: 10 Jan 2014 21:40 von Eulenmuckel.
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10 Jan 2014 22:05 #320408
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  • Butterblume am 10 Jan 2014 22:05
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Hallo Eulenmuckels,

also ich finde Eure Ausbeute von Nuamses grandios! So viele verschiedene, schöne Piepmätze

Den Helio-Ausflug haben wir im Oktober mit gleichem Ergebnis absolviert. :blush:

Und der Rummel um Okaukuejo ist uns wirklich zuwider geworden. Erfreulich ist jedoch, dass es auch ausgesprochen ruhige Ecken in der Etosha gibt, gute Tiersichtungen und wenig Touris inklusive.

Die Vogelbestimmung überlasse ich anderen Fomis, da ich heute schon die mir zur Verfügung stehende Zeit in Bebbls Uganda-Piepmätze investiert habe.

Herzlichen Dank für die gelungene Fortsetzung.

Liebe Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
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11 Jan 2014 00:06 #320413
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  • Biologe am 11 Jan 2014 00:06
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Hallo Eulenmuckels,

schicke Fotos! und schöne Erlebnisse! und den Ärger mit den lauten Touris (und das sind nicht nur Hummeldummels!) kenne ich zur Genüge.
Im Augenblick frustriert mich nur, dass ich die kleine Schar grauer Piepmätze mit den roten Schnäbeln nicht spontan einordnen kann. Es könnte sich um Jungtiere vom Granatastrild handeln. Muss mich morgen mal drum kümmern, aber, wenn ich Glück habe, ist ein anderer schneller. Der weibliche Haussperling müsste stimmen, habe aber nur einen kurzen Blick drauf geworfen. Die Weibchen der Passeriden (vor allem die grünen) sind etwas haarig zu bestimmen. Mal sehen, zu welchen Ergebnissen ich im Laufe des Wochenendes komme.

Beste Grüße
Michael
7x Namibia, 2x S-Afrika, ca. 45x Atlantische Inseln (Kapverden > 25x, Kanaren, Madeira, Azoren); 7x W-Afrika (Senegal, Guinea Bissau, Gambia, Sierra Leone), Marokko, Tunesien, Jemen, Madagaskar, USA, Kanada, Costa Rica, ziemlich viel ME & SE rauf und runter und kreuz und quer
Letzte Änderung: 11 Jan 2014 01:03 von Biologe. Begründung: Zusatz
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