THEMA: Die Eulenmuckels auf Jubiläumsreise
07 Jan 2014 23:20 #319917
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  • Eulenmuckel am 07 Jan 2014 23:20
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Sonntag, 4. August 2013 – Löwenjagd mit viel Warterei

Okaukuejo, Etosha – Halali, Etosha

Ein im Vergleich zu den letzten Tagen frischer Morgen brach an. Vor Sonnenaufgang standen wir auf, packten zusammen, putzten Zähne und starteten mit Nadi und Felix zu deren letzten Gamedrive. Zuerst entschieden wir uns für Okondeka, das etwa 20 Kilometer nördlich von Okaukuejo liegt. Das erste Morgenlicht war traumhaft schön, aber Tieren begegneten wir nur wenigen.
Schon zigmal fotografiert, aber unser Auto hält hier von alleine an:



Entlang des Weges sahen wir Springböcke und am Wasserloch selbst ein paar Strauße. So kehrten wir wieder um und fuhren denselben Weg zurück.
Von Okaukuejo ging es nach Süden zum Wasserloch Ombika kurz vor dem Anderson Gate. Aber auch dort standen „nur“ Zebras, Kudus und Impalas. So fuhren wir gemeinsam zum Gate. Dort verabschiedeten wir uns von Fix und Foxi. Die zwei Wochen mit den beiden waren sehr schön, und es ist schade, dass sie schon abreisen.
Ohne noch einmal über Okaukuejo zu fahren, nahmen wir den direkten Weg in Richtung Osten nach Gemsbokvlakte. Dieser zog sich ziemlich lang hin. Wir sahen einen/ eine/ ein Schlankichneumon (was für ein Wort!), der/ die/ das sich in einem Loch in einem Termitenhügel versteckte.



Kurz vor Gemsbokvlakte standen zwei Wagen am Straßenrand. In etwa 100 Metern Entfernung lag ein Löwenrudel unter einem Busch. Daneben erkannten wir durch das Fernglas die Reste eines toten Zebras. Das Rudel (soweit für uns erkennbar) bestand aus vier Löwinnen und vier Kleinen. Sie lagen recht träge herum, nur manchmal drehte sich ein Tier auf die andere Seite. Uwe wurde bald ungeduldig und wollte weiter. Viel war auch wirklich nicht zu erkennen.





Doch bei unserem Glück in den letzten Tagen hätte es ja sein können, dass die Löwen ihre Deckung aufgeben und ihre Beute genau vor unseren Wagen zerren. So warteten und warteten wir auf welches Ereignis auch immer, aber es geschah wenig. Lediglich ein paar Geier hüpften in Richtung des angefressenen Zebras, trauten sich wegen der Löwen aber auch nicht ganz nah heran und blieben in der Ebene hocken. Ein Schakal erkannte ebenfalls, dass er wohl noch zu früh dran war und trollte sich wieder. Die Minuten können sich ganz schön ziehen, wenn man – ja auf was eigentlich? – wartet. Den Fahrern in den anderen Autos wurde es schnell zu langweilig, und sie fuhren weiter. Auch Uwe wurde immer quengeliger.
Doch irgendwann stand eine Löwin auf und lief in Richtung Wasserloch. Wir fuhren vor und erwarteten sie an einer Querstraße. Es dauerte ein paar Minuten, dann kam sie tatsächlich direkt auf uns zu. Ruth hatte mal wieder den richtigen Riecher gehabt.







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07 Jan 2014 23:22 #319918
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  • Eulenmuckel am 07 Jan 2014 23:20
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Am Wasserloch trank sie lange und machte sich dann wieder auf den Rückweg zum Rudel.







Außer uns waren inzwischen noch zehn andere Autos anwesend und rangierten hin und her. Fast tat uns die Löwin ein wenig leid. Wieder beim Rudel waren inzwischen einige Schakale und Geier näher herangekommen und warteten auf ihre Portion vom Zebra. Aber die Löwen waren noch nicht so weit, etwas abzugeben und zogen ihre Beute stattdessen immer näher zu sicher heran ins Gebüsch.
Es war wirklich schade, dass die Löwen so weit vom Weg entfernt lagen, so dass man nur mit dem Fernglas einigermaßen erkennen konnte, was passierte. Aber das muss ja nicht für alle gelten. Der Fahrer eines Safariwagens fuhr plötzlich dreist von der Straße herunter, quer über die Ebene unmittelbar auf die Löwen zu. Vor ihnen blieb er stehen, damit seine Gäste ein paar Fotos schießen konnten, dann drehte er wieder um.



Wir waren fassungslos über so viel Rücksichtslosigkeit und überlegten kurz, ob wir diesen Vorfall im Camp petzen sollten. Der Fahrer wusste wohl genau, warum er auf ein Kennzeichen an seinem Fahrzeug verzichtet hatte.
Über Olifantsbad und Aus ging es wieder zurück auf die Hauptstraße. Da wir viel Zeit bei den Löwen verbracht und keine Lust mehr hatten, im Auto zu sitzen, fuhren wir auf kürzestem Weg nach Halali. Lediglich bei Rietfontein hielten wir kurz und bestaunten eine riesige Herde Zebras, die zum Trinken kam. Ruth zählte weit über 200 Tiere.





In Halali checkten wir ein, reservierten uns einen Tisch zum Abendessen im Restaurant und suchten uns einen Campingplatz. Am Rand des Platzes in der Nähe der Duschen hielten wir an und machten Pause. Uwe aß Müsli und trank Kaffee, während Ruth duschte. Dann machten wir Rührei mit Speck, Tomaten, Käse und Gurken.



Nach dem Essen wuschen wir Wäsche, und Uwe ging duschen. Danach blieben wir bis nach Sonnenuntergang am Wasserloch, wo es einen einzelnen Elefanten zu bestaunen gab, der hunderte Liter Wasser in sich hineinpumpte. Ein Kudubulle sah ihm in gebührendem Abstand dabei zu. Auch, wenn nicht besonders viel los war, hat man nicht das Gefühl, dass irgendetwas fehlen würde. Die Geräusche des trinkenden Elefanten, der keckernde Ruf des Kiebitz und das warme Licht verbreiteten eine so friedliche Stimmung, dass man es ewig dort hätte aushalten können.
Doch das Abendessen wartete, und so stellten wir nach Sonnenuntergang schnell noch unser Zelt auf und machten uns auf zum Restaurant. Es gab Buffet mit Butternutsuppe, Kudusteak mit Gemüse und Kartoffeln oder Nudeln und anschließend ein Stück Schokokuchen mit Vanillesoße. Wenn uns das selbstgekochte Essen auch meist besser schmeckt, genossen wir es doch, uns nicht selbst um alles kümmern zu müssen und mal eine etwas größere Auswahl zu haben. Außerdem entfiel so der lästige Abwasch, und wir liefen noch einmal zum Wasserloch. Dort sahen wir zwei Spitzmaulnashörner, die aber bald im Gebüsch verschwanden. Nach einiger Zeit tauchte eine Hyäne zum Trinken auf, dann eine zehnköpfige Elefantenherde. Dazu gehörten auch zwei kleine Elefantenkinder. Während sie tranken, näherten sich wieder mehrere Hyänen. Ein Elefant trompetete und trieb sie zurück ins Gebüsch. Als die Herde verschwunden war, kamen die Hyänen ans Wasser. Sie hatten ihr Festmahl wohl schon hinter sich und sehr dicke Bäuche, so dass sie kaum laufen konnten. Als auch sie außer Sicht waren, gingen wir zurück zum Auto. Dort sahen wir noch einen Honigdachs, der um unsere Mülltonnen schlich. Wir Spielverderber hatten sie aber sehr gut verschlossen. Als wir ins Zelt krabbelten, hörten wir eine Hyäne rufen, eine zweite antwortete ihr in einiger Entfernung.

Kilometer: 177
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08 Jan 2014 07:07 #319929
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  • Butterblume am 08 Jan 2014 07:07
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Hallo Eulenmuckels,

vielen Dank für die Fortsetzung. Wir haben Ende Oktober einiges ähnlich wie Ihr in der Etosha erlebt. Der Honigdachs in Halali hat sich verdoppelt und sich bei Photo Hide an Jochens Fersen geheftet. Gott sei Dank waren die Honigdachse milde gestimmt...

Bin weiterhin gerne an Bord.

Mit herzlichen Grüßen
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

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Letzte Änderung: 08 Jan 2014 07:07 von Butterblume.
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08 Jan 2014 11:27 #319955
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  • Paier81 am 08 Jan 2014 11:27
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Hallo Ruth und Uwe,
eure Bilder und Videos (vor allem aus dem Etosha) sind ja der Wahnsinn!
Herrlich diese Begegnungen mit den Tieren. :ohmy: Ich hoffe wir werden bei unserer ersten Namibia-Reise im September auch so viel Glück haben wie ihr!! Weiterhin viel Spaß!!!
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08 Jan 2014 20:22 #320051
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  • jaffles am 08 Jan 2014 20:22
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Hallo Ruth und Uwe,

ihr verwöhnt uns mal wieder mit phantastischen Bildern. Macht echt Spaß, mit euch zu reisen. Fortsetzung erwünscht :woohoo: .

LG
Claudia
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08 Jan 2014 21:42 #320065
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  • Mac73 am 08 Jan 2014 21:42
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Hallo,
jetzt habe ich Zeit euren Reisebericht weiter zu lesen. TOLL! (Wir waren im Oman über Weihnachten und so konnte ich erst heute aufholen ;) :P )
Super und positiver Neid.
Gruß,
Marcus
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