THEMA: Die Eulenmuckels auf Jubiläumsreise
26 Dez 2013 15:00 #318095
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  • Champagner am 26 Dez 2013 15:00
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Eulenmuckel schrieb:
Coucal, aber welcher ist das? In unserem Bestimmungsbuch gibt es sehr viele Unterarten, die sich für uns kaum unterscheiden. Warum haben eigentlich so viele Vögel rote Augen?





Liebe Eulenmuckels,

ich tippe auf einen Coppery-Tailed Coucal (Centropus cupreicaudus), eben weil die Schwanzfedern braun und nicht schwarz sind, zumindet sieht es auf dem Foto so aus. Passen würde auch die feine Bänderung oben am Schwanz, die sonst leicht verdeckt ist, wenn er sich nicht aufführt wie auf dem Bild ;) ! Auch das Verbreitungsgebiet stimmt.

Mal schaun, was die anderen sagen....

LG Bele
Letzte Änderung: 26 Dez 2013 17:07 von Champagner.
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26 Dez 2013 17:29 #318104
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  • AfricaDirect am 26 Dez 2013 17:29
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Hallo Ruth und Uwe,

kaum versinkt man im Vorweihnachtsstress und ist mal eine kurze Woche zum Skifahren, schon verpasst man den Anfang Eures Reiseberichts :huh:

Und wieder großes Kino, Eures Fotos und Euer Bericht. Es macht soooooo viel Spass, Eurer neuen Reise zu folgen und ich hoffe, es wird noch so einige Jubiläumsreisen geben.

Ich freue mich auf die Fortsetzung mit weiteren schönen Bildern.

Liebe Grüße und schreibt bald weiter,

Nicole
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27 Dez 2013 11:59 #318174
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  • Eulenmuckel am 27 Dez 2013 11:59
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@Bele: Vielen Dank für deine Erläuterung. So ganz überzeugt sind wir aber noch nicht. Nach unserem Buch könnte es auch der Senegal Coucal sein?! Hier müsste vielleicht noch mal ein Biologe ran ;)

@Nicole: Vielen Dank. Wir schreiben schon weiter.
Letzte Änderung: 27 Dez 2013 11:59 von Eulenmuckel.
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27 Dez 2013 12:04 #318175
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Sonntag, 28. Juli 2013 – Löwenjagd II

Xakanaxa, Moremi

Es wird immer wärmer. Heute hatten wir beim Aufstehen um 7.00 Uhr schon fast 10 Grad. Wir genossen den Sonnenaufgang. Für uns sieht es aus, als würde hier jemand im Wurstbaum liegen.





Wieder fuhren wir nach dem Einklappen des Daches zum Waschhaus und anschließend auf die „Jagd“. Der erste Weg führte uns wie meist in Richtung Paradise Pools. In einiger Entfernung vor uns fuhr ein Safariwagen. Er war schon lange außer Sicht, als er uns plötzlich mit relativ hoher Geschwindigkeit entgegenkam und davonbrauste. Wir vermuteten, dass der Fahrer einen Funkspruch erhalten hatte, wo sich die Löwen aufhielten, die wir am Abend und in der Nacht gehört hatten. So versuchten wir eine neue Taktik, drehten auch um und folgten dem Wagen. Das war gar nicht so einfach, und bald hatten wir ihn und seine Spur verloren. So ein Ärger!
Also mussten wir unser Glück wieder alleine suchen und fuhren einen eigenen Weg südlich von Xakanaxa, bis Ruth eine Impalaherde auffiel, die sich auffällig benahm. Alle Tiere schauten angespannt an uns vorbei in dieselbe Richtung. Ihrem Blick folgend entdeckten wir zunächst nichts, doch schon bald spazierte ein männlicher Löwe aus dem Gebüsch genau auf uns zu.



Beim Näherfahren bemerkten wir einen zweiten Löwen. Die beiden schritten gemächlich ihres Weges. Wir folgten ihnen, so lange es die Fahrspur erlaubte. Bald entfernten sie sich und verschwanden zwischen den Büschen. Inzwischen stand noch ein Safariwagen bei uns. Wir zogen unser GPS zu Rate und fanden in der Richtung, die die Löwen eingeschlagen hatten, in ein paar hundert Metern Entfernung einen Weg. Schnell folgten wir der Spur, denn wir hofften, ihnen im Grasland den Weg abschneiden zu können, obwohl wir hierfür einen ziemlichen Umweg um viele enge Kurven und Sträucher herum machen mussten. Und tatsächlich: Unsere Mühe wurde belohnt, denn die beiden erschienen unmittelbar, nachdem wir unseren errechneten Treffpunkt erreicht hatten, wie verabredet und legten sich platt vor unser Auto. Das Safari-Auto kam erst einige Minuten später an. Ha, hätte der Fahrer doch mal unsere Taktik von heute früh übernommen und wäre uns direkt hinterhergefahren! ;-)
Als nun das zweite Auto auftauchte, erhoben sich die beiden Löwen wieder und liefen vor uns den Weg entlang.



Sie erschienen uns noch relativ jung, und ihre Mähnen sahen aus wie geschoren. Während wir die beiden beobachteten, entfernten sie sich weiter in unzugänglicheres Gebiet. Inzwischen waren weitere Safariwagen (vermutlich über Funk informiert) eingetroffen, die teilweise querfeldein hinter den Löwen her fuhren. An einem Wasserlauf löschten die Tiere ihren Durst und wateten durch den schwarzen Pröddel. Alleine wären wir an dieser Stelle umgekehrt, aber die Safariguides kannten sich aus und fuhren voran. Wir sahen, dass das Wasser nicht tief war und folgten.
Als die Löwen stehen blieben und sich hinlegten, stellten wir uns in eine gute Position zum Fotografieren.







Letzte Änderung: 30 Dez 2013 13:07 von Eulenmuckel.
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27 Dez 2013 12:14 #318176
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Auf dem offenen Wagen neben uns saß eine Gruppe Schweizer und schnatterte ohne Pause in enormer Lautstärke. Wir werden wohl nie verstehen, warum man sich in einer solchen Situation lautstark über das Essen oder andere banale Dinge unterhalten muss, anstatt einfach mal in Stille den Moment zu genießen. Irgendwann wurde es Ruth zu viel, und sie wies die Plappermäuler mit zugehörigem Lehrerinnen-Autoritäts-Ich-Dulde-Keine-Widerrede-Blick :angry: darauf hin, sich doch BITTE ein wenig leiser zu unterhalten. Folgsam benahmen sie sich tatsächlich besser. Anscheinend waren aber nicht nur die Schweizer, sondern auch ihr Auto so eingeschüchtert, dass der Motor des Safariwagens wenige Minuten später nicht mehr anspringen wollte. Ein anderer Fahrer wurde herbeigefunkt, der mit seinem Auto anschieben musste. In einiger Entfernung tauschte die komplette Reisegruppe unter den wachsamen Blicken der beiden Löwen die Wagen.



Als immer mehr per Funk verständigte Gruppen eintrafen, verschwanden die Löwen endgültig im hohen Gras. Nun wurde ihnen der Trubel hier wohl doch zu groß. Wir waren rundum glücklich, weil wir sie lange beobachten konnten und vor allem deshalb, weil wir sie selbst entdeckt hatten.
Sehr zufrieden mit diesem tollen Safarierlebnis kehrten wir auf dem schnellsten Weg an einer Herde Wasserböcke vorbei zum Campingplatz zurück.



Vorher trugen wir uns noch ganz stolz auf der Sichtungstafel am Xakanaxa-Gate ein:



Zwergspint



Zusammen mit Nadia und Felix frühstückten wir ausgiebig mit Müsli und Brötchen. In der Mittagspause wurde gespült und gefaulenzt. Ruth lag in der Hängematte. Schließlich gingen wir duschen und brachen zu einer Nachmittagsfahrt auf.
Wir blieben jedoch nicht lange, da wir zum einen fast keine Tiere sahen, und zum anderen auch keine Lust hatten, sehr weit zu fahren. So kehrten wir früh ins Camp zurück. Dort hatte sich bei einem der vorderen Stellplätze ein Zwischenfall mit einem einzelnen Elefanten ereignet. Der Elefant hatte sich wohl an den Essensvorräten einer geführten Gruppe zu schaffen gemacht, Milchtüten und Bierdosen geknackt und ausgetrunken und war aggressiv geworden, als man versucht hatte, ihn zu vertreiben. Schließlich war es den zur Hilfe eilenden Rangern mit Autos und Schüssen gelungen, dafür zu sorgen, dass das Tier den Campingplatz verlässt. Nun herrschte große Aufregung, und die Frage stand im Raum, ob der Elefant zurückkehren würde. Nadi war sehr verunsichert und der Meinung, dass wir hier nicht bleiben könnten, da mittlerweile die wildesten Gerüchte über den Elefanten kursierten. Gemeinsam liefen Ruth und Nadi zu den Ablutions, um den entsprechenden Guide selbst zu interviewen. Dieser war völlig aufgebracht. So etwas habe er in 20 Jahren noch nicht erlebt. Und er war sich sicher: Dieser Elefant sei nicht normal, er werde diese Nacht zurückkommen, sich rächen und sogar töten! Seine komplette Reisegruppe war gerade dabei, ihre Zelte abzubauen, um diese Nacht aus Sicherheitsgründen im Duschhäuschen zu verbringen. Dies war nicht gerade das, was die Mädels hatten hören wollen. :unsure:
Nadi war nun keinesfalls beruhigt, ganz im Gegenteil! Die Bemerkung, dass man bei 20 Jahren Berufserfahrung doch eigentlich wissen müsse, dass man keine Essensvorräte für wilde Tiere erreichbar im Camp herumliegen ließe, tat der überaus fähige Guide nur mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. Wir müssten selbst wissen, was wir tun. Er werde jedenfalls kein Risiko eingehen.
Um Xakanaxa jetzt noch zu verlassen, war es bereits zu spät, denn es wurde schon bald dunkel.



Auf dem Weg zurück zu unserem Stellplatz beobachteten Ruth und Nadi eine Gruppe von Südafrikanern, die mit fünf Autos unterwegs waren. Sie hatten diese in Kreisformation geparkt, einen Zaun darum aufgebaut und waren nun gerade dabei, einen kleineren, zweiten Elekto-Zaun zu errichten. Hmmmm! Nadi war mit den Nerven am Ende. Auch Ruth war nicht mehr ganz so mutig. Was war denn hier los? Die einen schlafen lieber in der stinkigen Toilette, die anderen verschanzen sich in einer doppelt gesicherten Wagenburg.
Wie beruhigend war doch die Meinung zweier Südafrikaner, die in ihrem kleinen Bodenzelt schon seit mehreren Tagen hier campierten. Als die beiden Mädels aufgeregt diskutierend an ihnen vorbeiliefen und ihnen vom merkwürdigen Verhalten der anderen Camper berichteten, fingen sie lauthals an zu lachen. Die Leute im Duschhäuschen müssten sie unbedingt fotografieren gehen, das würde ihnen sonst niemand glauben. Die Elefanten seien jeden Abend und jede Nacht da, jedoch noch nie aggressiv gewesen. Und nein, sie hätten keine Angst in ihrem winzigen Bodenzelt zu übernachten.
Nach einer kurzen Lagebesprechung – viele Möglichkeiten hatten wir ja nicht – bewerteten wir die Voraussage des Guides als übertrieben. Zu Nadias Beruhigung stellten wir die beiden Autos etwas dichter aneinander zwischen zwei große Bäume. Die beiden Südafrikaner kamen noch kurz vorbei und boten uns einen Jägermeister zur Beruhigung an. Obwohl Ruth solch ein Zeug überhaupt nicht mag, nahm sie das Angebot dankend an. Sieh mal einer an, da wird sich doch niemand Mut antrinken wollen?!
Nachdem wir lange über die Gefahr diskutiert hatten, die von dem möglicherweise aggressiven Elefanten ausgehen kann, war es dunkel geworden, und wir hatten keine Lust mehr zu grillen. So machte Ruth einen sehr leckeren Wurstsalat.
Wir sind nun seit einer Woche mit Nadia und Felix unterwegs und merken, dass die beiden den Urlaub nicht uneingeschränkt genießen können. Einerseits ist Nadias Erkältung noch immer nicht auskuriert, längere Autofahrten strengen sie sehr an, manchmal hat sie noch Fieber und fühlt sich permanent schlapp. Andererseits hat sie auch immer wieder große Angst vor den wilden Tieren hier im Park und kann daher nachts nicht gut schlafen. Ständig ist sie wach und horcht auf das kleinste Geräusch. Wir haben ein schlechtes Gewissen, weil wir den beiden zu diesem Urlaub geraten haben und davon ausgegangen sind, dass wir mit unserer Erfahrung sämtliche Probleme, die den beiden begegnen würden, lösen könnten. Nun machen wir uns Sorgen, dass wir Nadia und Felix vielleicht zu viel zugemutet haben. Hoffentlich können wir ihnen in den nächsten Tagen doch noch zu einem schönen Urlaub verhelfen.

Kilometer: 46
Letzte Änderung: 11 Feb 2018 23:09 von Eulenmuckel.
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27 Dez 2013 12:17 #318177
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  • Pascalinah am 27 Dez 2013 12:17
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Die Löwen sehen ja richtig zum Knuddeln aus! :laugh: Die meisten haben ja eine zottelige Mähne.

Weiter so, ich freue mich Eurem Bericht zu folgen.

LG Pascalinah
Nimm dich vor Leuten in Acht, die damit angeben, wer sie sind.
Ein Löwe wird dir nie sagen müssen, dass er ein Löwe ist.
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