Tag 14, unser zweiter Tag auf der Barchan-Dune
Gut haben wir geschlafen und ein bisschen abenteuerlich ist das schon, wenn man in der Nacht mal raus muss auf die Toilette. Da wird mit der Taschenlampe schon gut umhergeleuchtet, ob da nicht irgendwo irgendwas rumsitzt, was nicht in unser offenes Bad gehört.
Aber alles war im grünen Bereich, und so unterm Sternenhimmel auf der Toilette zu sitzen,
das hat schon was.
Was uns aber schon stört ist, dass aus der Dusche nur ein ganz spärliches Rinnsal kommt, für Honeymooner absolut ungeeignet, sollte man auf die Idee kommen, hier eine schöne Showersession einzulegen. Wir haben das natürlich "gemeldet", und Willem meinte, er müsse mal wieder die Leitung "durchschießen", dann passt das schon wieder. Nun, vielleicht hat der nächste Gast dann ein bisschen mehr Wasser, es wäre ihm zu wünschen.
Wir machen heute einen Ausflug: und zwar wollen wir über den
Spreetshoogtepass und dann weiter über den
Remhoogtepass eine kleine Rundtour unternehmen. Als Allererstes aber gibt´s in der Lodge Frühstück, und dort haben wir mit mit einem Erdmännchen einen neuen Freund gefunden, was für ein niedlicher kleiner Bursche:
Der Spreetshoogtepass stellt sich als ein sehr steiler Pass heraus, der sogar an den steilsten und engsten Stellen teilweise
gepflastert ist. Der Pass ist locker zu fahren, allerdings haben wir mit unserem kleinen Toyota Avanza schon Mühe, den Berg hochzukommen. Da wären ein paar PS mehr schon was wert.
Unterwegs hat man spektakuläre Ausblicke in die Namib und was uns am meisten wundert ist, dass wir hier sehr viele Tiere sehen. Viele Affen, Kudus, Pferde, Springböcke, Zebras, Elands, damit hätten wir nicht gerechnet.
Am Allerwenigsten haben wir aber mit der schon ausgestorben geglaubten Spezies gerechnet, dem
namibischen Einhorn:
Bei den nächsten Bildern sieht man, wie mager die Tiere sind, denn auch hier wie schon im KTP, es ist alles staubtrocken, die armen Tiere finden kaum noch Futter:
Hier sieht man schön die Auffahrt zum Spreetshoogtepass, allerdings täuscht dieses Bild. Was hier noch wie ein kleiner Hügel aussieht, entpuppt sich später als ein äußerst steiler Berg:
Oben angekommen hat man einen herrlichen Blick ins Tal:
Der Remshoogtpass ist nicht so spektakulär und bald sind wir wieder in
Solitaire. Dass getankt wird versteht sich von selbst, ein Savanna Dry und ein kleiner Tunasalat und ein griechischer Salat im Restaurant neben Moose schmeckt uns ausgezeichnet, bevor wir weiterfahren zur
"Solitaire Country Lodge", wo wir uns wegen des
Cheetah-Drives erkundigen wollen.
Heute geht da nichts mehr, so die freundliche Dame an der Rezeption, aber morgen früh, wenn wir wollen, können wir mitfahren, die Managerin hat noch Platz auf einem Auto. Kostenpunkt 250 ND, Dauer ca. eine Stunde.
Hhmm... ganz schön teuer, aber wir denken uns, das man das auch mal machen soll und buchen für den nächsten Morgen den Cheetah-Drive.
Und
heiß ist es heute wieder, es hat mittlerweile bestimmt um die 40 Grad und per Zufall sehen wir, dass die Solitair-Country- Lodge einen
Pool hat.
Wir fragen, ob wir dürfen ... und, kein Problem, den Pool dürfen wir gerne benützen, die Handtücher liegen auf den Liegen. Na das nenn ich Service und wir freuen uns sehr, das kühle Wasser war bei dieser Hitze grad das Richtige für uns.
Dazu gönnten wir uns ein Gläschen Wein und ein eiskaltes Savanna-Dry, so lässt sich´s aushalten.
Zurück in den Barchan Dunes haben wir am späten Nachmittag mit Willem eine Sundownerfahrt unternommen. Willem hat kein typisches "offenes" Game-Drive Auto, sondern einen geschlossenen Landrover. Conny saß auf der Rückbank, der Blick aus dem Fenster war nicht unbedingt berauschend.
Das Farmgelände ist sehr groß, ich meine um die 4.000 ha (ich bin da aber nicht mehr sicher) , und es gibt viele Tiere, speziell viele
Oryxe, zu sehen. Eine Herde haben wir abgezählt und sind auf sage und schreibe
97 Köpfe gekommen. So eine große Oryxherde haben wir noch nie gesehen und der Sundownerplatz, den Willem mit uns angesteuert ist, war wunderschön gelegen.
Fazit Kuangu-Kuangu:
Schwierig, wirklich schwierig. Es gibt hier nicht viel auszusetzen. Die Wirtleute beide sehr freundlich, die Unterkunft bis auf die Wasserknappheit und der leeren Gasflasche gut, das Essen ordentlich, allerdings keine Sensation, die Staff´s, soweit wir Angestellte gesehen haben, sehr nett, und das Erdmännchen die absolute Schau.
Aber irgendwie hat sich der Wohlfühlcharakter einfach nicht einstellen wollen. Das lag bestimmt nicht an der Lodge oder gar an Kuangu-Kuangu, sondern eher an uns. Wir waren regelrecht irritiert, denn Kuangu-Kuangu war so, wie wir es uns vorgestellt haben.
Kann es wirklich sein, dass so Kleinigkeiten wie eine kaum funktionierende Dusche oder eine leere Gasflasche, wo man sich keinen Kaffee mehr machen konnte, uns die Stimmung hier vermiest?
Oder sind wir wirklich schon so abgehoben und satt, dass uns nichts mehr vom Hocker reißen kann?
Andererseits, wenn man hier 170 Euro für die Nacht mit Halbpension bezahlt, kann man da nicht erwarten, dass eine Dusche gerichtet wird?
Wir wissen es nicht, vielleicht, und ich glaub das mittlerweile auch, waren´s tatsächlich diese beiden Abende, wo wir von den Farmersleuten vollgetextet wurden, das ist einfach nicht so unser Ding.
Vielleicht war es auch die Preisfindung hier in Euro, die irgendwie nicht passt, wenn hier "All inclusive" angeboten wird.
Einfach komisch und schwer erklärbar, was uns da "geritten" hat. Aber eins bleibt: der Funke ist nicht übergesprungen, warum auch immer.
Unter´m Strich würden wir sicherlich wieder hierher fahren, dieses Kuangu-Kuangu ist schon was ganz was Reizendes und unbedingt eine Empfehlung wert. Allerdings würden wir nicht für viele gute Worte nochmal zum "All Inclusive" Dinner gehen, sondern uns, vom Frühstück mal abgesehen, selbst verpflegen. Da oben ist es nämlich wirklich besonders schön, ja, einfach romantisch.