Bei der Rezeption checkten wir ein, bezahlten die Parkgebühr und nahmen uns noch Feuerholz mit, das mit fünf Dollar pro Paket recht teuer war. Unser Campingplatz Nr. 1 lag direkt am Sambesi mit einem tollen Ausblick inkl. Hippo-Grunzen.
Wir freuten uns, weil wir bei einem preiswerten Standard-Stellplatz nicht so eine tolle Lage erwartet hatten. Ruth duschte, und wir aßen Nudeln mit Soße. Dann fuhren wir zum Hippo Pool. Dort sahen wir Löffler, Klaftschnäbel, Hippos, Impalas, Paviane, Elands, Ibisse und Krokodile. Schließlich fuhren wir noch mal zu der Stelle mit den Wildhunden. Tatsächlich war das Rudel noch da.
Die ausgewachsenen Tiere lagen gut sichtbar am Straßenrand, und auch ein paar kleinere kamen dazu. Sie waren kein bisschen scheu, und wir konnten sogar aus dem Auto steigen und sie beobachten. Wir blieben bis kurz vor Sonnenuntergang. Das war ein ganz spezielles Erlebnis.
Wir hatten im Caprivi und Moremi schon Wildhunde gesehen, ein so entspanntes Rudel aber noch nie. Wir freuten uns sehr über diese seltenen Jäger.
Im Camp machten wir ein großes Feuer und backten Brot. Hunger auf Abendessen hatten wir nach den Nudeln keins, daher aßen wir später lediglich zwei Scheiben warmes, frischgebackenes Brot mit Butter – ein Highlight im afrikanischen Busch.
Kurz nach dem Einsetzen des afrikanischen Tierkonzerts (fernes Löwenbrüllen, Hippo-Grunzen und Hyänen-Heulen) stimmte noch ein weiteres Instrument ein. Wir konnten es kaum glauben, aber auf einer der Nachbar-Campsites spielte jemand Saxophon. An und für sich ist gegen Saxophon-Musik ja nichts einzuwenden, aber hier wurde lediglich geübt (Tonleitern rauf und runter). Ruth hatte zwar unmittelbar die Nase voll, aber wir wollten erst mal keine Spielverderber sein. Eine dreiviertel Stunde lang steigerten wir uns in unseren Ärger über diese Rücksichtslosigkeit hinein:
Ruth: Ich gehe jetzt da rüber und frage, ob die noch alle Tassen im Schrank haben.
Uwe: So gut sprichst du doch gar nicht Englisch.
Ruth: Sei dir sicher: Die werden mich auch auf Deutsch verstehen!
Uwe: Bleib hier, ich mach das. Du brauchst nicht im Dunkeln da rüber zu laufen (und ich kläre das auch etwas diplomatischer)!
Und tatsächlich: Nebenan hielten ein Saxophon- und ein Hornspieler eine kleine Session ab. Uwe erklärte ihnen, dass wir hier seien, um die Geräusche der Natur zu genießen und nicht ihrer Musik zuhören wollten. Das fanden sie zwar schade, beendeten aber ihr Spiel. Juhu! Endlich konnten wir zwei intoleranten, spießigen, doofen Deutschen wieder die Hyänen hören.
Tageskilometer: 297
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