THEMA: Die Eulenmuckels auf Pad von Küste zu Küste
05 Apr 2013 15:03 #284042
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  • Eulenmuckel am 05 Apr 2013 15:03
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Samstag, 28. Juli 2012 – Chinhoyi

Die Nacht war nicht so kalt wie erwartet. Am Abend war es schon recht frisch geworden, aber am Morgen hatten wir sieben Grad, und die aufgehende Sonne wärmte uns ein wenig.



Im „Museum“ benutzten wir lediglich die Toilette und verließen dann schnell wieder das nach Schimmel riechende Gebäude. Während wir in der Sonne frühstückten, beobachteten wir einige Vögel, darunter auch ein paar Nektarvögel, die in den Büschen saßen. Sie waren jedoch sehr versteckt und ziemlich unruhig, so dass Ruth viel Geduld brauchte und ähnlich unruhig durch den Garten schlich.





Ein paar Arbeiterinnen kümmerten sich um die Pflanzen der Baumschule und sangen dabei afrikanische Lieder. Es war sehr gemütlich. Trotzdem mussten wir bald wieder aufbrechen. Wir spülten, packten alles zusammen und bezahlten die Übernachtung. Als Campingplatz können wir die Hivu Nursery nur eingeschränkt empfehlen. Die Aussicht in die Berge Mosambiks ist grandios, aber sanitäre Anlagen sind nicht vorhanden (weil eigentlich kein Campsite) bzw. oll (in der Ferienwohnung).



Wieder ging es um unzählige Kurven zurück durch den Wald die Berge hinunter nach Mutare.



Dort folgten wir der Hauptstraße Richtung der Hauptstadt Harare. Die Teerstraße war in einem guten Zustand, und wir kamen zügig voran. In Marondera entsorgten wir bei einer großen öffentlichen Mülltonne unsere Abfälle der letzten Tage. Uns fiel auf, dass die Stadt außergewöhnlich sauber war. Nirgendwo lag Müll herum.
In Harare tankten wir und durchquerten die Stadt nach Nordwesten. Im Gegensatz zu Lusaka in Sambia wurden hier die Ampeln beachtet, und wir kamen trotz des vielen Verkehrs gut voran.

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05 Apr 2013 15:04 #284044
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  • Eulenmuckel am 05 Apr 2013 15:03
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Aus der Stadt heraus stieg die Strecke steil und kurvig an. An einer der zahlreichen Polizeikontrollen wurden wir tatsächlich einmal von einer Beamtin angehalten und zeigten ihr den Führerschein sowie das TIP, das temporary import permit für das Auto.
Am Straßenrand fielen uns merkwürdige Schilder auf.



Zunächst waren wir etwas irritiert, bis wir herausfanden, dass hier Würmer verkauft wurden. Es handelt sich wohl um Köder zum Fischen.



Gegen drei Uhr erreichten wir Chinhoyi. Am Ende der Stadt bogen wir zum Orange Grove Motel ab, zu dem auch ein Campingplatz gehört. Zunächst waren wir erfreut zu sehen, dass wir die einzigen Camper auf dem Platz waren. Dann wunderten wir uns über den recht hohen Preis von 40 US-Dollar. Der Stellplatz lag schön auf einer Wiese unter Bäumen. Nachdem wir unser Zelt aufgeklappt und es uns ein wenig gemütlich gemacht hatten, wurde der benachbarte Stromgenerator angeworfen. Wir kamen nicht nur in den Genuss der entsprechenden Geräuschkulisse (Ratter-Ratter). Außerdem wehte ein feines, grauschwarzes Diesel-Wölkchen kontinuierlich zu uns herüber. Aber da kann man nichts machen.



Dann begann die Geschichte mit den Ablutions: Ruth wollte zur Toilette, aber das Gebäude war abgeschlossen. Also fragte Uwe einen Angestellten, der beim Duschhaus vorbeikam, ob er es für uns aufschließen könne. Er probierte seine Schlüssel auf der Damenseite, aber keiner passte. Daher schloss er uns die Herrentür auf und erklärte, wir sollten nur diese Seite benutzen. Kurze Zeit später kam er wieder und schloss die Damentür auf und sagte uns, auf der Herrenseite funktioniere kein Licht, wir sollten nur die Damenseite benutzen. Als Ruth dort duschen wollte, kam kein warmes Wasser. Als wir es in der Herrendusche versuchen wollten, war diese jedoch schon wieder abgeschlossen. Wir liefen zur Rezeption und meldeten das Problem. Normalerweise sind wir nicht so empfindlich, mal auf heißes Wasser oder eine Dusche zu verzichten, aber bei dem Preis wollten wir das schon verlangen. Außerdem war es nach dem Museumshaus bereits unser zweiter Campingplatz ohne vernünftige Dusche. Es erschien ein Manager und ließ sich von uns das Problem erklären und zeigen. Wir erläuterten ihm, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht ganz stimme. Er versprach, einen Klempner sowie fehlendes Toilettenpapier zu schicken. Ob das am Samstag-Abend noch etwas wird? Wir waren skeptisch und umso überraschter, als tatsächlich jemand erschien, der das warme Wasser zum Laufen brachte. Wir überzeugten uns davon und schalteten beim Verlassen der Damenseite das Licht aus. Daher brachte die Angestellte das Toilettenpapier dann natürlich nur auf die Herrentoilette, auf der noch Licht brannte, die wir aber nicht benutzen sollten und konnten, da sie stets verschlossen war. Egal, wir Weicheier hatten warmes Wasser, jedoch leider nicht sehr viel davon. Das kleine Rinnsal reichte gerade aus, um sich den Schaum aus den Haaren zu spülen.
Bei lauter Musik (denn schließlich war ja Samstagabend, und die Leute wollten sich amüsieren), die sowohl aus der Stadt als auch aus dem Hotel herüberschallte, versuchten wir einzuschlafen. Meist hatten wir das zweifelhafte Vergnügen, die Jazz-Life-Veranstaltung im Club, der zum Orange Grove gehörte, mit zugehörigen Mikrofonansagen, begeistertem Applaus und Pfiffen, den Gesang aus einigen Arbeiterhüttchen und mindestens zwei verschiedene Lieder aus Lautsprecherboxen gleichzeitig zu hören. Für nur 20 Dollar pro Person bekamen wir die komplette Atmosphäre eines Rummelplatzes geboten. Bis etwa 2.30 Uhr wälzten wir uns unruhig beim Gewummere verschiedener Bässe von Minutenschlaf- zu Minutenschlafphase, bis danach endlich die unterschiedlichen „Radiosender“ nach und nach verstummten.

Tageskilometer: 409

zum nächsten Tag
Letzte Änderung: 17 Apr 2013 20:23 von Eulenmuckel.
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05 Apr 2013 15:27 #284053
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Hallo Uwe,
@Karsten: Na toll! Da lässt man ein Mal seine Frau an den Computer, und schon gibt es ein extra Lob für den Text ;-) Wahrscheinlich würde meinen Reisebericht niemand mehr lesen, wenn Ruth ihn nicht komplett auseinander nehmen und verbessert wieder zusammensetzen würde. Die Lehrer können es einfach nicht lassen. ;-)
Warum sollte es Dir besser gehen als mir :woohoo: ?
Denen schönen Text im letzten Beitrag ("Was man für 40 US$ alles geboten bekommt!") hat sicher wieder Ruth geschrieben :P ! Und die tollen Vogelfotos sind ja sowieso von Ruth :whistle: !
(Ich hoffe, ich habe für Abendunterhaltung bei Euch gesorgt :evil: !)

LG aus HH, wo es sogar wieder geschneit hat :sick: ! Dabei ist der alte Schnee noch nicht ganz weg :pinch: !

Karsten
Infos NordTZ 22 www.namibia-forum.ch...juli-22.html?start=0
RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

Nordtansania Feb. 2015 - Kein RB www.namibia-forum.ch...imitstart=0&start=12]
Walking Safari Zimbabwe 97 www.namibia-forum.ch...ri.html?limitstart=0
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05 Apr 2013 15:39 #284060
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Hallo Karsten,
Denen schönen Text im letzten Beitrag ("Was man für 40 US$ alles geboten bekommt!") hat sicher wieder Ruth geschrieben :P ! Und die tollen Vogelfotos sind ja sowieso von Ruth :whistle: !

So langsam frage ich mich wirklich, warum ich eigentlich überhaupt mitfahre :unsure:
Wahrscheinlich nur, um im Falle eines Falles den Reifen zu wechseln. Oder um die Meerkatzen in Schach zu halten. Zumindest die haben (aus unerfindlichen Gründen) mehr Respekt vor mir als vor meiner Frau (das ist sie nicht gewohnt). :)

LG, Uwe

Die letzte Abendunterhaltung war übrigens auch schon nett. Ich weiß nicht, wie oft Uwe den Kopf geschüttelt und leise vor sich hingebrummelt hat: "Ausdrücklich nur Ruth". :lol:

LG, Ruth
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05 Apr 2013 17:20 #284091
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  • Moni am 05 Apr 2013 17:20
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Hallo liebe/r (oh weia, wen nenne ich denn nun zuerst??? :sick: ),
neuer Versuch: hallo, liebe Eulenmuckels :) ,

mein Vorschlag: Stellt doch einfach beide Reiseberichte ein - also die rationale(re) Uwe-Urfassung und die emtionale(re) Ruth-Runawayfassung. Am Ende machen wir eine kleine Forumsumfrage, welche der beiden Fassungen den Zuschlag erhält:UU oder RR. Der Sieger bekommt bei unserem nächsten Treffen eine leckere Flasche Wein von uns. :lol:
Na wa meint ihr zwei dazu?

@Uwe: nein, auf keinen Fall fährst du nur zum Reifenwechsel mit. Ihr hattet während all eueren Afrikareisen doch erst zwei Reifenpannen....da muss es schon noch andere Gründe geben :kiss:

Liebe Grüße aus dem Taunus - und ja in unserer Straße liegt immer noch ein Schneeberg, aber er wird kleiner :woohoo:

Moni
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06 Apr 2013 09:40 #284170
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  • bayern schorsch am 06 Apr 2013 09:40
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Hallo Ruth und Uwe,

Ihr habt mit Eurem Reisebericht am 10.03.2013 begonnen, am 12.03.2013 ging´s bei uns los in Richtung Frankfurt und dann nach Namibia.

Natürlich hab ich während unseres Urlaubs nichts von Deinem RB gelesen, das habe ich aber gestern abend nachgeholt und war dann zu müde und zu platt, gleich zu schreiben. Darum also jetzt:

das ist unglaublich, welch wunderschöne Fotos Du hier ins Forum reinstellst. Da wird man als kleiner Knipser ganz blaß, ich finde Deine Bilder so was von grandios, allen Respekt.

Gerne würde ich so was auch können, aber dazu fehlen mir einige Dinge:

1. das richtige fotografische Auge
2. das entsprechende Können (ich denke da speziell an Eure Sternenhimmel)
3. die entsprechende Ausrüstung

Also nochmal, ganz großes Kino von Euch, da mag man an seine eigenen Bilder gar nicht mehr denken.

LG
und bis zum nächsten mal,
der bayern schorsch
Link zu allen Reiseberichten:

Reiseberichte Bayern Schorsch
Letzte Änderung: 06 Apr 2013 09:41 von bayern schorsch.
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