Di.17.5
Wie immer wachen wir ganz früh auf. Wir haben super geschlafen. Zumindest solange, bis es mich anfängt zu jucken
! Auweia ! Was ist das denn
? Meine Oberschenkel sind übersät mit unzähligen Stichen. Sofort die Tube Fenistil her. Großflächige Anwendung
! Jetzt haben wir uns am Wasserloch doch so eingemummelt. Mit Tabbard Lotion eingeschmiert, mit peaceful sleep eingesprüht. Auch die Klamotten! Peaceful sleep sogar noch als Haarspray angewendet
! Keine einzige Mücke kam mir spürbar zu nah. Nur die ganzen Beine von hinten sind zerstochen. 100 Stiche reichen nicht. Ja, hinten hab ich mich halt nicht eingesprüht! Da haben mich die Viecher wohl durch die Latten von der Bank ausgesaugt
! Frechheit. Jammern hilft nichts. Weiter geht’s zum Frühstück. Mal gespannt, was uns hier erwartet
! Zu unserer Überraschung ist das Frühstück hier wesentlich besser als in Okaukuejo. Das Abendessen wäre sicher auch besser gewesen. Egal, vorbei.
Wir checken aus und sind um 7.30 Uhr bereits wieder unterwegs in Etosha. Wir fahren zu den Wasserlöchern Kalkheuvel und Chudop. Heute ist wieder jede Menge Wild zu sehen.
Mein Mann fragt mich, ob mir bewusst ist, dass ich mich seit Tagen von jedem Tier bei dem wir anhalten persönlich verabschiede und winke: Tschüss Zebra, Tschüss Bocki (Springbock), Tschüss Gnu, Tschüss Giraffe, etc.etc….! Nein, bewusst war mir das bis jetzt nicht
. Jeder hat halt seine Macken
.
Mittlerweile kann ich sagen, es sind die Zebras und die Giraffen, die mir am allerbesten gefallen. Das Bild, dass sich einem zeigt, wenn sich viele Zebras an einem Platz befinden ist unbeschreiblich. Die Giraffen sind total anmutige Tiere.
Wir schauen in eine weite Ebene, im Hintergrund befindet sich die mit Wasser gefüllte Etoshapfanne. Auf der Ebene verteilt ziehen jede Menge Giraffen umher. Sie laufen in alle Richtungen. Manche sind näher, manche ganz weit weg. Das ist so wahnsinnig schön. Genau so habe ich mir immer vorgestellt, sieht es aus, wenn Giraffen in freier Wildbahn leben. Genau das wollte ich hier sehen. Wunderschön. Das ist Afrika!
Heute ist unser letzter Tag in Etosha
, ich darf gar nicht dran denken. Wir fahren weiter nach Namutoni. Hier sieht es eigentlich auch recht schön aus. Und hier treffen wir Bill und Lisa aus Texas wieder
. Sie haben am Rhino-drive beobachtet wie Löwen ein Zebra gerissen haben. Sowas blieb uns verwehrt. Nicht schlimm. Mir hätte das Zebra nur wieder leid getan.
Im Souvenir Shop hängt ein Zeitungsbericht an der Wand, wie ein Elefant ein Auto umgeschmissen hat.
Na, da haben wir ja Glück gehabt, dass wir unseren Beinahzusammenprall überlebt haben
.Da wir uns von Etosha noch nicht trennen wollen, fahren wir nochmal um die FishersPan. Hier ist auch wieder etliches an Tieren unterwegs. Ganz zum Schluss sehen wir 2 Elefanten am Straßenrand in einem Matschloch.Und eine Giraffe ohne Schwanz
!
Und dann ist es soweit
: Auf Wiedersehen Etosha
! Wo ist meine Sonnenbrille? Die wird in den nächsten drei Tagen mein unverzichtbarer Begleiter werden. Raus durchs Lindquist Gate. Nachbezahlen müssen wir. Wir waren zu lange im Park. Okay, machen wir doch glatt!
Gleich hinter dem Gate, geht es links ab zur Aoba Lodge.
Ein Traum von einer Lodge mitten im Busch. Wahnsinnig schön. Wir werden von Julie total nett empfangen, fühlen uns sofort wohl. Ein wunderschönes urgemütliches Buschhäuschen haben wir. Wir melden uns zum Game Drive an. Es könnte schließlich der letzte sein. Mit uns im Wagen sind lauter nette und lustige Leute
. Zum ersten Mal sehen wir Dikdiks aus nächster Nähe. Der ganze Kopf ist nur Auge
! Lustig!
Zum Sonnenuntergang sind wir nochmal an der FishersPan. Und noch ein erstes Mal: zum ersten Mal in unserem Leben trinken wir einen GinTonic
! Hey, der ist gut! Führen wir ein! Ab sofort jeden Abend daheim! Find ich super! Das Beste aber ist, im Sonnenuntergang spazieren Giraffen vor unsere Nase auf und ab! Traumhaft schön ! Was für ein Abschied von Etosha! Wo ist meine Sonnenbrille???
Als die Sonne untergegangen ist, geht gleichzeitig der Vollmond auf. Spektakulär,finden wir!
Vor dem Essen genehmigen wir uns einen Merlot an der Bar! Super lecker! Dann noch einen Pinotage Wellbedacht, noch besser! Der Wein hier ist wirklich sehr zu empfehlen. Das Abendessen findet in einer total tollen Atmosphäre statt. Bei Kerzenschein unter freiem Himmel mit Lagerfeuer! Traumhaft ! Es gibt zur Vorspeise Hähnchenbrust in Pfannkuchenteig. Als Hauptspeise Kudugulasch mit hausgemachten Spätzle und zum Nachtisch Tiramisu! Klasse. Eine Flasche AllesVerloren Tinta Barocca steht auf unserem Tisch. Aber die schaffen wir nicht mehr ganz
. Schade! Wir nehmen den Rest mit. Für schlechte Zeiten.
Nur noch 3 Nächte in Afrika liegen vor uns. Für mich hört sich das lebensbedrohlich an!