THEMA: Unsere erste Namibia Reise - ein Reisebericht
11 Okt 2009 18:51 #117391
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Hallo Inimu,
danke für das positive Feedback.

Ja der Wind, der machte uns im Sossusvlei ordentlich zu schaffen. Im Deadvlei wars dann nicht mehr schlimm, fast windstill "da unten".
Liebe Grüße Peter
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13 Okt 2009 19:18 #117568
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So es geht nun - leider mit Verspätung - weiter.

20.09.
Heute steht unsere "Living Desert Tour" an!

... und ich kann jetzt schon sagen das sie ein Highlight unseres Namibia Urlaubs war!!!
Pünktlich um 8 Uhr werden wir am Hotel von Chris Nell mit seinem Land Rover abgeholt. Zum Glück spricht er ganz passabel deutsch, so das unser Schulenglisch, das schon jahrzehnte zurück liegt (wir sind ja schließlich nicht mehr die jüngsten), nur selten gebraucht wird.
Chris ist ein absolut gut gelaunter und lustiger Typ so um die 40 (hoffe das stimmt - hehe), der nur ernst wird wenns um die Quadfahrer in der Wüste geht (nicht die geführten Touren!!!) die "alles" auf Jahre zerstören.
Er hat viele, viele Luftaufnahmen gemacht wo man alles genau erkennen kann und geht mit seinem Anliegen den zuständigen Stellen auf den Nerv!!! Man merkte ihm richtig an das dieses Thema ihn emotional berührte. Ich glaube er liebt diese Wüste!
Nachdem wir noch vier andere Deutsche und einen US Amerikaner (Jeremy, ein total netter Typ der schon seit Monaten in Afrika rumreist) abgeholt hatten gings richtig los.
Was da sozusagen vor den Toren von Swakopmund alles lebt ist schon erstaunlich.
Leider spielte das Wetter die ersten zwei bis drei Stunden überhaupt nicht mit. Es war richtig kalt, windig und die Luftfeuchtigkeit ganz schön hoch.
Keine guten Bedingungen um die kleinen Lebewesen der Namib zu finden. Chris versuchte auf seine lockere Art und Mut zu machen und erklärte uns alles, bis zum Winkelverhältnis einer Düne was die Wind - und die Leeseite angeht, sowie die Verdichtung des sandes auf der jeweiligen Seite.
Ich denke schon das alle eine Menge gelernt haben an diesem Vormittag.
Mal sehen ob ich noch alles auf die Reihe bekomme was da so passiert ist in den Stunden :dry:
An Tieren (den "Little Five") hatten wir: Chamäleons, eine Schlange (Namen vergessen), Dancing White Lady (Spinne), Skinks, Skorpion, "Klopfkäfer" Tok-tokkie (die Schwarzen die man überall in der Namib findet), Eidechsen aller Art, Geckos, Silberfische und versch. andere Käfer.
Mit dem Chamäleon beim verspeisen eines Käfers ist mir wohl das Tierfoto des Urlaubs gelungen, hatte ich gedacht. Leider stellte sich dann zu hause am heimischen PC heraus das es leider etwas unscharf geworden ist.
Das hört sich jetzt nicht gerade berauschend an, war aber eine recht gute Ausbeute wenn man bedenkt das wir in einer Wüste waren und dieses Tiere nur in der Namib zu finden sind.
Durchnittlich 10mm Niederschlag nur als Tau fällt hier im Jahr, und das letzte mal geregnet hat es laut Chris vor drei Jahren.
Chris erkannte, bzw. fand die meisten Tiere anhand der Spuren die sie im Sand zurückließen. An einem der Dünenhänge sagte er uns folgendes und zeigte auf die Düne: "This is our newspaper", soll heißen: hier kann man an den Spuren erkennen was hier passiert ist, wer hier alles lebt und wo.
Erstaunlich wie zielsicher er die Tiere fand, obwohl wie schon gesagt das Wetter am Anfang nicht so gut dafür geeignet war.
Die Dancing White Lady fand ich am interessantesten.
Während sie sich tagsüber unter der Sandoberfläche in einer Wohnröhre hinter einer Art Tür aufhält, geht sie nachts am Dünenhang auf Jagd. Muss sie fliehen, kann sie eine kugelige Gestalt annehmen und in rasantem Tempo die Sanddüne hinabrollen, um dann, unten angekommen, schnell weiter zu fliehen. Aber wehe unten wartet ein Feind auf sie, dann fängt sie an nervös vor dem Angreifer zu tanzen, was aber nur äußerst selten zum Erfolg führt.
Die Geckos und Eidechsen leben eher auf der weichen Seite der Dünen, denn hier werden Samen und Gräser (Chris nennt es Dünen Müsli) angeweht die den Silberfischen als Nahrung dienen und damit den Anfang der Nahrungskette bilden. Die Käfer fressen die Silberfische, Echsen die Käfer und die Schlangen die Echsen. So schließt sich der Kreislauf - wenn der Mensch nicht eingreift!!
Das Auffinden der Schlange war für uns der Hit schlechthin. Sie lag in einem sehr kleinen Busch und man konnte nur die Augen von ihr sehen. Genauer gesagt hat diese Schlangenaugen von uns niemand gesehen - außer Chris. Auch nachdem er uns darauf aufmerksam gemacht hatte sah niemand was. Die Augen sahen auch bei ganz genauem hinschauen so aus wie die millionen Sandkörner die drumherum lagen. Erst als er vorsichtig anfing den Sand etwas wegzupusten konnten wir langsam den Schlangenkörper entdecken. Ganz großes Kino!!
Es war eine wahre Freude Chris bei seiner "Arbeit" zu zusehen.
Den "Trick" mit dem Magneten hat er uns natürlich auch vorgeführt. Erstaunlich wie eisenhaltig der Sand ist!!!

Der Reifendruck wurde übrigens nach einiger Zeit auf 1 bar reduziert und so kamen wir (auf vorgegebenen Routen) in Verbindung mit dem Allradantrieb auch durch tiefsten Sandboden.

Insgesamt gesehen eine super Führung mit einem super Guide der uns auf seine spezielle lockere Art das Leben in der Wüste näher gebracht hat.
Den Abschluss bildete eine grandiose Sicht von einem Dünenkamm über die Weite der Wüste auf der einen und dem dunkelblauen Atlantischen Ozean auf der anderen Seite.

Wir können nur sagen: Sehr zu empfehlen ==> www.living-desert-ad...res.com/index-de.htm

Den Nachmittag verbrachten wir in Swakopmund. Sind mal rausgefahren zum "Martin Luther", da war aber leider geschlossen, obwohl die Öffnungszeiten was anderes sagten.

Zum Museum das die Geschichte der Stadt und Namibias wiederspiegelt kamen wir leider erst 10 Minuten bevor es zu machte.
Ein kleines Tip in die Kasse und wir durften im Eiltempo durch die erstaunlich vielfältigen und großen Räume "flitzen".
Um Punkt 17 Uhr schlug jemand eine Glocke und man gestattete uns noch etwas länger zu bleiben.
Am Eingang war dann noch etwas Zeit für ein kleines Gespräch mit einer älteren Dame (an der Kasse) deren Eltern nach Namibia auswanderten wo Sie dann in Swakopmund geboren wurde.

Zu Abend gegessen haben wir in Kücki's Pub Fisch und Suppe (bin mir jetzt mit der Suppe nicht so sicher). Aber lecker und preiswert.

Morgen wollen wir nach dem Auschecken dann erst noch nach Walvis Bay um Wasservögel zu beobachten.

Neue Bilder gibt es erst morgen, bin im Dienst!
Liebe Grüße Peter
Letzte Änderung: 13 Okt 2009 19:19 von crossfire.
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14 Okt 2009 17:03 #117669
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Jetzt ist es Morgen :)
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14 Okt 2009 18:11 #117673
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Lio schrieb:
Jetzt ist es Morgen :)
Ne Lio jetzt ist heute :laugh:

Neue Bilder sind in meinem Ordner zu finden ==> www.namibia-forum.ch...id=11345&userid=7481
Liebe Grüße Peter
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14 Okt 2009 20:14 #117688
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Hallo zusammen
Wir waren vom 26.09.09 - 12.10.2009 auf einer Selbstfahrertour durch Namibia. Es war absolut super toll. Wir waren mit unserern Kindern ( 11 und 13 jährig) mit dem Offroader und dem Dachzelt unterwegs. Ich liess die Camps von EXPLORE NAMIBIA in Windhoek vorreservieren und hab auch das Auto über denselben Reiseanbieter reserviert.Der Wagen kam von ASCO HIRE. Die Betreuung durch das Reisebüro war absolut perfekt, sämtliche Reservationen klappten und auch das Auto konnten wir nach 2500 km Fahrt über Pisten und Schotterstrassen ohne irgendeine Panne wieder in Windhoek zurückgeben. Ich kann diese Firmen zur Planung und Reservierung einer Selbstfahrer Safari durch Namibia nur empfehlen. B) :woohoo: :) :P
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15 Okt 2009 20:12 #117778
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So wir fahren weiter ...

21.09.
Naja das mit den Wasservögeln beschränkte sich zum allergrößten Teil auf Flamingos, die aber auch nicht besonders hübsch anzusehen waren weil das Wetter nicht mitspielte. Es war sehr bewölkt, diesig und sogar einige Tropfen kamen aus der Himmelssuppe herab, also ein äußerst mieses Licht um mein extra für den Urlaub gekauftes Tele-Objektiv von Sigma (120-400 HSM OS) hier das erste mal zu gebrauchen.
Ok, neben Flamingos haben wir natürlich auch noch ein paar andere Vögel gesehen aber keine Pelikane obwohl wir weit hinter die Salzgewinnungsfabrik gefahren waren. An einige Strandläufer und Graureiher? kann ich mich noch erinnern.
Auf dem Rückweg hockte ein Cojote? am wegesrand, der sich aber schnell wegtrottete als wir anhielten um ihn zu beobachten.
Nach dem Einkaufen und Geld wechseln in Swakopmund gings dann weiter Richtung Cape Cross, immer der Küste entlang.
Wenig spektakulär bis auf ein Schiffswrack auf ca. halber Strecke und einem kleinen Salzsee mit einem Hügel aus purem Salz kurz vor Cape Cross, das auf gut deutsch gesagt "am Arsch der Welt" liegt :blush:
Nichts, aber auch garnichts drumherum zum ansehen. Mitten in der Einöde am Meer die einzige 4 Sterne Unterkunft auf unserer Rundreise.
Top Zimmer mit Terasse zum Meer hin (Bagatelle war aber gemütlicher und mehr Afrika eben), modern eingerichtet. Sehr nette Leute und am Abend ein wirklich hervorragendes Dinner!!!
Die unmittelbare Umgebung war nicht so schön, es wurde gebaut und das merkte man auch.
In der ganzen Lodge (Lodge?, eher ein Hotel) waren incl. uns insgesamt 3 Paare und eine italienische Reisegruppe mit ca. 8 Personen - mehr nicht.
Kurz nach 16 Uhr fuhren wir dann noch zum Highlight des heutigen Tages (mal abgesehen vom Dinner, aber das wussten wir da ja noch nicht): Die "Seal Colony". Zigtausende von Zwergpelzrobben und Seehunde haben es sich hier "gemütlich" gemacht.
Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten und wir mal wieder feststellen mussten das wir spät dran waren (geöffnet bis 17 Uhr), die Frau an der Kasse uns aber deutlich sagte das die Zeit reichen würde gings weiter zum Parkplatz an der Stelle wo der portugisische Seefahrer Diogo Cao im Januar 1486 diese Land betrat und für Portugal in Besitz nahm.
Noch war alles ok, denn die Autotüren waren noch geschlossen und die Luft normal. Wir hatten zwar schon eine kleine Warnung von dem englischen Pärchen das wir in der Bagatelle kennengelernt hatten erhalten, aber als wir die Türen unseres Nissan öffneten schlug uns ein unglaublicher Gestank entgegen , der im ersten Moment wie eine Keule wirkte. Leute das war wirklich ganz schön ätzend, wobei ich mich relativ schnell daran "gewöhnt" hatte. Inge aber noch viel später als sie sich unter der Dusche die Haare wusch meinte den Gestank eimerweise mit aus den Haaren gewaschen zu haben.
OK, meine Haare sind extrem kurz und ihre sehr lang, evtl. war das der Grund :laugh:
Ich lese gerade in meinem Tagebuch wortwörtlich folgendes:
Eine Geräuschkulisse hoch drei und ein Gestank der einem auf der Zunge brannte. Man sollte endlich Geruchsfernsehen einführen ;)
Aber schon sehr imposant was da so alles los war. Einige Tiere erfrischten sich im Meer, viele lagen einfach nur rum wie deutsche Urlauber an der Adria, und andere wiederum schienen pausenlos unterwegs zu sein um mit jedem der ihnen nicht gefällt einen Streit anzufangen.
Wir haben auch einige tote Babys da liegen sehen um die sich Möwen stritten wer wohl das Beste davon abbekommt.
Und ein Bulle versuchte mit vollem körperlichen Einsatz etwas für den Nachwuchs der Kolonie zu tun.

Nachdem wir die Nase im wahrsten Sinne des Wortes gestrichen voll hatten, und uns noch kurz das Kreuz und die Gedenksteine angesehen hatten gings gegen 17.20 Uhr (man ließ uns mal wieder etwas mehr Zeit!!) zurück zur Lodge.
Ich gebe jetzt gerne zu das auch ich die Dusche danach sehr genossen habe :)
Das Abendessen war absolute Spitze (hatte ich ja schon geschrieben), nur habe ich mir seltsamerweise nicht aufgeschrieben was es gab. Wir haben allerdings die Karte fürs Dinner noch zu hause und ich reiche es evtl. morgen nach, da ich mal wieder vom Dienst aus schreibe.

Nach dem Essen haben wir dann noch gemütlich bei einigen Gläsern Wein mit den beiden Pärchen zusammengesessen und einen netten Abend bis ca. 24 Uhr ausklingen lassen.

Morgen gehts dann nach Twyfelfontein!

Lio ich versuchs zumindest ;)
Liebe Grüße Peter
Letzte Änderung: 15 Okt 2009 20:14 von crossfire.
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