So es geht weiter:
19.09.
Heute geht es nach Swakopmund, von der wir im Vorfeld gelesen haben das es die "Deutsche Stadt" in Namibia sein soll.
Nachdem wir die 60km die wir schon von gestern kannten, aber heute ganz anders empfanden, hinter uns gebracht haben wechselt die Landschaft sehr oft und manchmal auch abrupt. Von Steppe/Savanne zu seltsamen identischen ineinander verschachtelten Hügeln die in etwas so aussahen wie Berliner Ballen (ein besserer Vergleich ist mir dazu nicht eingefallen), Schluchten und Hochland im Bereich der beiden Pässe Gaub und Kuiseb die wir heute befahren.
Doch vorher passieren wir ja noch Solitaire, was sich aber anders darstellt als wir dachten.
Als wir von der C19 auf die C14 stießen war uns klar das irgendetwas nicht stimmte. Solitaire hatten wir schlicht und einfach verpasst weil wir:
1.dachten das wir da durchfahren müssen, und
2. das Solitaire mehr ist als nur eine kleine Ansammlung von Häusern die aus einer Tankstelle, einer kleinen KFZ Werkstatt, ner Bäckerei, einem Restaurant, nem kleinen Einkaufsladen und noch zwei oder drei Häusern sowie einigen gut in Szene gesetzten Oldtimerwracks besteht. Da hatte(n) man uns/wir uns falsch informiert – hahaha!!
Also die paar hundert Meter wieder zurück und siehe da, (jetzt) rechts liegt das ersehnte Glück mit den oben genannten Bauten.
Wir tanken also und dabei „laufen“ uns zwei Ehepaare die schon in Hammerstein neben uns wohnten mit ihrem Toyota Hilux über den weg. Sie wollen heute auch nach Swakopmund und beziehen dort doch tatsächlich auch noch die gleiche Unterkunft wie wir. Im laufe der Fahrt heute werden wir sie noch zweimal an „fotogenen Plätzen“ treffen.
Im kleinen Laden füllen wir unsere Tanks auch noch mit Flüssigkeiten auf und dabei fällt mir auf wie lecker in solch einer Hitze doch eine eiskalte Coca Cola schmecken kann!!
Hier in dieser Einöde an einer Tankstelle, im Niemandsland sozusagen, ist uns dann noch bewusst geworden was uns auf der ganzen Reise begleitete: Saubere Toiletten!!! Egal wo wir waren, die Toiletten waren immer sauber. Die Menschen hier scheinen sich besser zu benehmen als bei uns – was das angeht.
Gut weiter gings über den Gaub und den Kuiseb Pass Richtung Walvis Bay. Nach passieren des Kuiseb Pass öffnete sich das weite Land wieder und der erste Blick auf die Savanne, die durch ein unendliche scheinendes horizontales Band aus Bäumen mit saftigen grünen Blättern in zwei Hälften getrennt wurde sah einmalig schön aus.
Danach wurde es dann allerdings mit jedem Kilometer eintöniger und die Landschaft machte langsam aber sicher ihrem Namen alle Ehre.
Eine schreckliche Einöde mit einem Pad der bis zum Horizont schnurstracks geradeaus verlief.
Hier nun kam es zur schon gestern von mir angekündigten Begegnung:
Ein Fahrradfahrer auf seinem MTB (war es glaub ich) mit einem kleinen Anhänger kam uns entgegen.
Inge und ich sahen ihn erst an und danach mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die ein Auto so bietet auch noch hinterher, dann uns an, und fast gleichzeitig sagten wir in etwa so was wie: „Das glaub ich jetzt nicht, was war das denn? Ein Radfahrer? - Hier?“
Irgendwie waren wir so was von baff, das uns erst viel später einfiel das wir eigentlich hätten anhalten müssen um den „Weltenbummler“ nach seinem Weg zu fragen, bzw. ihn einfach mit hunderten von Fragen zu bombardieren. Aber leider haben wir diese Chance dank unseres Unglauben über das gesehene vertan.
Nach einer endlos scheinenden Fahrt taucht dann etwas auf was wir gestern schon zur Genüge gesehen hatten. Dünen, Sand und nochmals Dünen. Die Sandwüste hatte uns wieder.
Die einzigen Tiere die wir gesehen hatten waren etliche Springböcke und eine handvoll Strauße, mehr nicht.
Das bleibt bis zum Stadtrand von Walvis Bay so, dem einzigen Tiefseehafen Namibias. Wir streifen die Stadt nur am Rand und fahren über die B2 Richtung Swakopmund. Alles ist so irreal, das Asphaltband geradeaus bis zum Horizont, links der Atlantische Ozean und rechts die sich auftürmenden, scheinbar endlosen Dünen. So etwas haben wir beide noch nie gesehen.
Die Temperatur die vor Stunden noch bei konstant 35°C lag ist hier schlagartig auf 15°C gesunken, dazu weht ein kräftiger Wind von der Seeseite.
Unser erster Eindruck von Swakopmund: Sehr geordnet und sauber alles. Breite Straßen, hübsche bunte Häuser (keine Hochbauten außer dem Leuchtturm und dem Woermann-Turm!!),wenig Fahrzeuge und noch weniger Menschen die zu fuß unterwegs sind.
Ok wir haben Samstagnachmittag!
Das Hotel Rapmund in der Bismarck Street ist schnell gefunden und hier treffen wir später auch die vier „Hilux Leute“ wieder.
Klamotten aus dem Auto, etwas frisch gemacht und ab ins benachbarte „Kaffee Anton“.
Das ist ja mal ne Kuchenauswahl hier. Wir sündigen mit je einem Stück dicker fetter Torte und trinken dazu Kaffee, der auch hier wie überall in Namibia gut schmeckt.
Danach laufen wir noch etwas zum und am Strand entlang, sehen uns die „Jetty“ an und fallen ohne Abendessen (der Kuchen hat uns gereicht) todmüde ins Bett.
Morgen steht die "Living Desert Tour" an und wir werden um 8 Uhr vom Hotel abgeholt. Also nix mit ausschlafen am Sonntag.
Dann sag ich mal bis morgen!!
Hier ist der Link zu meinem Fotoalbum
(klick mich)
Da ich im Dienst bin konnte ich nur 2 neue Bilder hochladen.