5.Tag (Mi. 28.12.2016)
Ushongo Beach – Bagamoyo
144km
Die Nacht habe ich nicht gut geschlafen. Die Stelle an der ich das Zelt aufgebaut hatte war nicht optimal. Zwar hatten wir Schatten und einen traumhaften Blick aufs Meer, dafür ging es aber zum Kopfende hin leicht bergab. Damit ich gut schlafe, muss der Kopf eher etwas höher liegen. Den Rest der Reise werde ich darauf besonders achten.
Beim Frühstück müssen wir gut auf unsere Lebensmittel achten und ich lege auch lieber die Schleuder als Warnung auf den Tisch. Grund dafür ist die Gruppe Meerkatzen, die uns nicht aus den Augen lässt und auf einen Moment der Unachtsamkeit lauert.
Wir wählen den direkten Weg durch den Saadani National Park. Kostet uns zwar den Eintritt, aber ansonsten müssten wir einen Umweg von mehreren Stunden hinnehmen. Der Park ist genauso tierarm, wie vor 4 Jahren. Absolut tote Hose.
Gegen Mittag erreichen wir Bagamoyo und suchen uns einen schönen schattigen Platz zum zelten. Die Wiese ist riesig und wir sind die einzigen Camper. So haben wir die freie Auswahl.
Bereits beim einchecken haben wir nach einem Guide für eine Stadtführung durch die koloniale Altstadt gefragt. Wir haben kaum die Zelte aufgebaut, da stellt sich Tobias vor. Mit ihm werden wir die Stadt erkunden. Wir verabreden uns für 16:00Uhr.
Bis es losgeht verbringen wir einen chilligen Nachmittag auf der Campsite und am Strand vor der Campsite. Hier am Stadtrand ist natürlich sehr viel mehr los, als am einsam gelegenen Beach Crab Resort. Dafür gibt es auch mehr zu sehen.
Das Lodgegelände selbst ist parkähnlich angelegt und es finden sich jede Menge exotischer Planzen.
Wer kann mir sagen, um war für eine Frucht es sich bei diesem prächtigen Exemplar handelt? Ich habe so etwas vorher noch nie gesehen.
Es ist eine Padanus (danke Strelizie).
Pünktlich um 16:00Uhr ist Tobias wieder da. Die Altstadt ist ziemlich runtergekommen und strahlt einen morbiden Charme aus. Ich mag so etwas ja sehr gerne. Das ist nicht so steril und lässt einen das Alter der Gebäude anschaulicher werden. Viele Häuser sind dem Verfall Preis gegeben. Vor allem die Häuser in privatem Besitz.
Die öffentlichen und religiösen Gebäude sind da schon besser gepflegt.
Die alte deutsche Boma wird gerade frisch renoviert.
Aber wir schauen uns nicht nur alte Gebäude an, sondern besuchen auch den Fischereihafen. Darunter darf man sich aber keinen Hafen im klassischen Sinne vorstellen. Hier gibt es keine Kaimauern, Piers oder ähnliches. Der Hafen ist lediglich ein Stück Strand vor dem die Fischerboote vertäut sind und an dem der Fang angelandet und sofort verkauft wird. Was sich nicht sofort verkaufen lässt, wird gleich vor Ort weiter verarbeitet und mittels trocknen und räuchern haltbar gemacht.
Danach gehen wir weiter zur alten Karawanserei. Dies ist ein vorkoloniales Gebäude, in dem die arabischen Sklavenhändler ihre „Ware“ vor der Verschiffung gefangen hielt. Heute befindet sich hier ein kleines Museum.
Auf dem Weiterweg kommen wir noch an einem Fußballplatz vorbei, auf dem sich Sportler und Kühe den Rasen teilen. Solch ein Bild würde ich gerne mal bei uns in Deutschland sehen.
Als es anfängt zu dämmern sind wir am anderen Ende der Stadt. Die Zeit verging viel zu schnell, denn Tobias war ein sehr guter Guide, der viel zu erzählen wusste. Wir gehen noch bis zum direkt am Strand gelegenen alten deutschen Friedhof und nehmen uns von dort ein Taxi zurück zur Lodge.
Zum Abendessen gehen wir ins Restaurant der Lodge. Wie es sich hier an der Küste gehört, entscheiden wir uns alle für Fisch oder Seafood.
Meine mit dem Hinflug begonnene Erkältung hat sich inzwischen leider ziemlich verstärkt und ich bin die ganze Zeit am bellen. Ziemlich nervig für mich und meine Mitreisenden.