Anreise + 1.Tag (Fr./Sa. 23./24.12.2016)
Hannover – Arusha – Arusha National Park
94km mit dem Auto
Wie bei allen unseren Ostafrika-Reisen sind wir wieder mit KLM geflogen. Die Verbindung von Hannover über Amsterdam direkt zum Kilimanjaro International Airport ist einfach unschlagbar. Da schauen wir beim Preis dann auch nicht mehr auf den letzten Euro.
Sehr angenehm bei KLM ist, dass wir pro Person 2 Gepäckstücke je max. 23kg mitnehmen können. Das nutzen wir auch voll aus und stehen mit 4 Gepäckstücken am Check In. Zwei Dufflebacks mit Klamotten, so dass wir auch bei fast 5 Wochen Reise nicht unterwegs waschen müssen. Eine Küchenkiste mit Utensilien, Lebensmitteln und Zutaten, die man in Ostafrika nicht bekommt. Unser Bodenzelt mit Tarp ist das vierte Gepäckstück.
Beide Flüge sind pünktlich und die Maschinen gut ausgelastet. Das Entertainmentprogramm lässt keine Wünsche offen und das Essen ist für Bordverpflegung absolut in Ordnung.
Da es letztes Mal mit dem Visum vor Ort sehr schnell ging, haben wir auch dieses Mal darauf verzichtet, schon in Deutschland das Visum zu beantragen. Würde ich nächstes Mal anders machen, denn es hat ganz schön gedauert. Vor allem, da sich die Reiseleiter einiger Gruppen mit den Pässen der ganzen Gruppe vorgedrängelt haben. So sind wir fast die letzten die zum Gepäckband kommen, wo unser Gepäck schon auf uns wartet. Auch bei Hans & Hedda ist alles angekommen. Danach wartet schon die nächste Schlange auf uns. Das gesamte Gepäck muss vor Verlassen des Flughafens noch einmal geröntgt werden. Das unser Zeltsack nicht durch den Apparat passt interessiert auch niemanden, dann wird das Gepäckstück eben nicht geröntgt. Wozu die Nummer gut war entzieht sich sowieso meinem Verständnis. Ich verbuche es unter Arbeitsbeschaffungs-Maßnahme.
Unser Shuttle von 4x4 Adventures wartet bereits auf uns und nach weniger als eine Stunde, um 23:00Uhr, können wir schon im African Tulip Hotel einchecken. Danach noch das erste Tusker des Urlaubs als Schlummertrunk und ich falle ins Bett.
Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen ist riesig und lässt keine Wünsche offen. Es sollte auch auf der gesamten folgenden Reise nicht mehr getoppt werden. Auch ansonsten hat uns das Hotel sehr gut gefallen und wir würden es immer wieder für die erste Nacht in Arusha wählen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man in 5min. am Office von 4&4 Adventures ist.
Die Fahrzeugübernahme ging diesmal ruckzuck. Man kennt sich. Da wir mit 4 Personen unterwegs sind, haben wir diesmal die Langversion mit 4 Sitzreihen. Wunschgemäß wurden die letzten beiden Sitzreihen und auch das Gitter, welches den Gepäckraum normalerweise abtrennt demontiert. So haben wir ein riesiges Gepäckabteil, welches wir aber auch brauchen.
Dann stehen die üblichen Erledigungen an, ohne die man nicht auf Safari gehen kann. Als erstes Bargeld ziehen und dann eine einheimische Simcard kaufen. Dabei haben wir ein wenig unterschätz, wie billig telefonieren in Tansania ist. Trotz zahlreicher Telefonate vor Ort, aber auch nach Deutschland schaffen wir es in 5 Wochen noch nicht einmal die Hälfte des Guthabens von 50€ zu vertelefonieren.
Dann kommt der Großeinkauf. Der ehemalige Shoprite ist jetzt ein Nakumatt. Die Auswahl an Lebensmittel ist besser geworden, dafür gibt es keine Campingausrüstung mehr. Was beim Einkauf sofort auffällt – die Plastikflasche hat Einzug in Tansania gehalten. Dominierten vor 4 Jahren bei Softdrinks noch Glasflaschen, so wurden diese jetzt komplett von Plastikflaschen abgelöst. Für die Umwelt sicher nicht ideal, aber zum verpacken im Auto tausendmal besser. Wenn ich da an das Gescheppere unserer letzten Tour denke…
Mit 3 randvollen Einkaufswagen und einer Rechnung von 700 Euro verlassen wir den Supermarkt. Alles was haltbar ist, haben wir schon hier eingekauft, denn Supermärkte, wie man sie aus Europa oder dem südlichen Afrika kennt, gibt es nur in Arusha und Daressalam.
Es dauert einige Zeit, bis alles im Auto verstaut ist. Selbst unsere riesige Gepäckfläche ist jetzt durchgehend bis auf Höhe der Kopfstützen vollgepackt.
Durch dichten Verkehr geht es aus der Stadt. Trotzdem ist der Weg zum Arusha National Park schnell gefahren. Der Eintritt kann per Kreditkarte gezahlt werden. Ruckzuck sind wir im Park.
Unser erstes Ziel ist die Campsite. Vorher müssen wir allerdings noch kurz am Headquarter halten, um die Schlüssel zu den Sanitäranlagen abzuholen. Die Campsite liegt sehr romantisch auf einer Lichtung im dichten Bergwald.
In den Bäumen rund um die Campsite toben jede Menge Colobus-Affen. Da sie sich aber vornehmlich in den Baumkronen aufhalten und ständig in Bewegung sind, ist ein vernünftiges Foto nicht möglich. Wir genießen es aber auch, die Tiere einfach nur zu beobachten.
Nach einer verspäteten Mittagspause machen wir uns auf den Weg, zu einem kurzen nachmittäglichen Gamedrive. Unser erstes Ziel ist der Ngurdoto Crater. Wir steuern den Leitong Viewpoint an, die höchste Erhebung des Kraterrandes. Pünktlich mit unserer Ankunft am Parkplatz des Aussichtspunktes fängt es an zu regnen. Wir lassen uns davon nicht abhalten, zum Aussichtspunkt hoch zu laufen, auch wenn die Aussichten eher trübe sind.
In den Wäldern am Hang des Kraters sehen wir immer wieder Diadem-Meerkatzen. Eine von ihnen hält sogar so lange still, dass ich sie auch fotografieren kann.
Unser nächstes Ziel sind die Momella Seen. Unterwegs sehen wir viele Wasserböcke, die hier sehr häufig vorzukommen scheinen. Ich mag diese puscheligen Antilopen sehr.
An den Momella Seen finden sich wieder sehr viele Flamingos. Da die Seen tiefer als andere Salzseen sind, sieht man die Vögel nicht nur stehend, sondern auch schwimmend bei der Nahrungssuche. Ein seltener Anblick.
Im Bereich der Seen finden sich auch viele Antilopen und Büffel, aber das Wetter lädt einfach nicht zum fotografieren ein.
Zum Abendessen entzünden wir ein kleines Lagerfeuer und ich koche Rindergeschnetzeltes mit grünen Bohnen in Pfefferrahm.
Später wird dann noch ein bewaffneter Ranger auf der Campsite abgesetzt, der die Nacht über uns wachen soll. Er macht es sich im Küchengebäude bequem und wir haben ihn nicht weiter gesehen.