@Curwen
Bleib ganz cool, Bangemachen gilt nicht.
Klar ist, Unterkünfte um 55,- € sind eher schon dass untere Preisniveau und eher selten. Aber: Campen ist recht günstig! Sehr geholfen hat uns ISBN-13: 9783869037714. (die Preis- und Qualitätsangabenangaben sind nicht mehr ganz aktuell, aber ansonsten trotzdem sehr hilfreich)
100-150 NAD/Person/Nacht sind der Durchschnitt, 250,- NAD war unser Maximum. Dafür bekommst Du aber Camping vom feinsten. Zumindest entspricht das meiner Empfindung. Am besten fand ich private Campgrounds, bei Farmern oder auch mal einen einfachen Platz ohne Wasser und Toilette bei einem Kleinbauern auf dem Grundstück. Die NWR-Plätze sind oft ein bisschen vernachlässigt. Uns standen meist Stellplätze zur Verfügung, auf denen in Europa min. 3-4 Wohnmobile untergebracht wären. Manchmal sogar mit eigenem "Bad". Bei den Sanitären Anlagen musst Du Dich allerdings umstellen. Manchmal sehr einfach, aber nie wirklich schmutzig. Manchmal musst Du auch den Donkey selber heizen. Aber das ist für mich persönlich alles keine Einschränkung sondern Steigerung des Erlebniswertes - und das meine ich wirklich ernst. Wenn Du sonst als Backpacker unterwegs bist, dürfte es Dir auch so gehen. Die Plätze sind meist mit phantastischer Aussicht.
Wenn Du noch kannst, versuch auf einen Bushcamper umzubuchen. Wir waren mit Safari Rental (Avis) sehr zufrieden. Gebucht über Explorer in München. Top Autos, Top Betreuung. Und vor allem: absolute Unabhängigkeit. Mit Safari Küche, 90 Liter Kühlschrank, 80 Liter Wasser, Dusche und Range Extension (160 Liter Diesel gesamt), kannst Du auch mal irgendwo campieren. Wir hatten ein Fahrzeug der Gruppe O, auf Ford Ranger Basis, mit verstärktem und höherem Fahrwerk, sowie top Allterain Reifen. Absolut gut durchdachtes Auto mit toller Campingausstattung. Der hat Pads weggesteckt... unglaublich. Dadurch und durch tolle Navisoftware sind wir an Stellen gekommen, die offensichtlich von den meisten Touristen nicht besucht werden.
Gebucht haben wir nur Etosha und Sesriem, aber selbst dort hätten wir auch ohne Buchung einen Stellplatz bekommen (Zeitraum 03.06.-24.06.). Wie das in anderen Monaten aussieht kann ich nicht sagen. Juli, August muss wohl die Hölle sein, weil dann sämtliche Südafrikaner und Namibier, die es sich leisten können, die Autos beladen und durch die Gegend cruisen. Wer will es ihnen verdenken. Manchmal bekommst Du bei Buchungsanfragen auch die Aussage "alles voll" und über einen anderen Anbieter bekommst Du doch noch was. Ist uns mit unseren Buchungen so gegangen. Liegt daran, das manche Vermittler oder Veranstalter Kontingente kaufen. Wenn die aufgebraucht sind sagen die einfach es gibt nix mehr.
Viele fühlen sich ohne organisierte Gamedrives nicht wohl, auch da habe ich ein anderes Empfinden. Wir haben mehr Tiere zu sehen bekommen, als wir uns erhofft hatten. Von den Big Five fehlten uns der Büffel und der Leopard. Wobei wir mit Büffeln aufgrund unserer Routenwahl nicht wirklich gerechnet haben. Aber ansonsten habe ich den Speicher voll mit schönen Fotos von zig verschiedenen Tierarten.
Lebensmittel sind recht günstig, wenn man sich am Landesstil anpasst. D.h., es gibt wenig frisches Gemüse, aber sehr günstig Wild und Rind. Wildfleisch haben wir auch bei Farmern gekauft... LECKER!!! Brai- (Grill) Zubehör ist bei Bushcamper Fahrzeugen obligatorisch, Feuerholz bekommst Du überall zu kaufen (bitte nicht sammeln, das brauchen die Einheimische viel dringender als wir) und Braiplätze sind auf jedem Campground eine Selbstverständlichkeit. In den Potjes, die auch in keinem Camper fehlen dürfen, kann man prima Brot und Kuchen backen. Wir hatten das zuhause im Dutchoven schon trainiert.
Die Lodges sind im übrigen meistens nicht nur teuer, sondern auch sehr luxuriös. Wenn ich Zeit hätte mal 5-6 Wochen im Land unterwegs zu sein, würde ich das sicher mal zwischendurch machen um es mir und vor allem meiner Frau zu gönnen. Aber bei drei Wochen im Land will ich Erlebnis, Roadmovie, Abenteuer, Landschaft und Tierbeobachtungen. Wellness kann ich auch zu Hause haben.
Nicht verrückt machen lassen, weiter planen und viel lesen. Wir haben viele Wochen und Stunden mit der Planung verbracht, jedoch ohne uns das Korsett zu eng zu schnüren. Ich kann sagen: es hat alles super geklappt und unser Erwartungen sind übertroffen. Da hat sich jede Minute Planung gelohnt.
So, jetzt mache ich Schluss, sonst wird das hier noch ein Reiseführer.