THEMA: Als Rentner in Namibia
29 Jul 2024 09:06 #691447
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  • makis am 29 Jul 2024 09:06
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Swakop52 schrieb:
In Deinem Falle würde ich von Einzelfall sprechen.

Ich stimme dem auch zu. So wie es klingt, war der genannte Fall ja tatsaechlich etwas sehr Seltenes, somit wuerde so etwas dem Grossteil niemals passieren. Ich habe mich hier bei noch jedem Krankenhausaufenthalt absolut gut aufgehoben und wohl gefuehlt (den Umstaenden entsprechend). Was ich von den wenigen KH Aufenthalten in D nicht sagen kann, wobei ich selber Krankenschwester bin und weiss, wie das hinter den Kulissen ausschaut.
Ebenso denke ich nicht, dass man in Namibia schlechter dran ist wenn es darum geht, eine Diagnose fuer ein Leiden zu finden. In D waere mein Schwiegervater fast gestorben, weil die Aerzte ueber Wochen den Grund fuer seinen geringen Appetit und dem schnellen Gewichtsverlust (ein Darmverschluss) nicht finden konnten. Eine zufaellig vorbeikommene Aerztin, die sein Roentgenbild im Vorbeilaufen anschaute hat ihm das Leben gerettet.
Auch ein Einzelfall natuerlich - aber genau deswegen habe ich keine Bedenken, hier in Namibia zu leben und mich auch hier behandeln zu lassen.
Wir zahlen zu zweit uebrigens so um die 200 Euro im Monat. Fuer eine namibische Krankenversicherung - allerdings muessen wir meist ab Mitte des Jahres ambulante Behandlungen selber zahlen weil unser Tarif dann depleted ist. Ist aber nicht schlimm, so teuer sind ambulante Behandlungen nicht, und alles was nicht akut ist, kann man ja auf das naechste Jahr verschieben.
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29 Jul 2024 10:40 #691449
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  • R51 am 29 Jul 2024 10:40
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Hallo,
Ich sehe hier keinen Grund, den Menschen die in Namibia leben ihren Glauben an das Gute abzusprechen. Deswegen schildere ich die erlebten Zustände nicht, ich habe meine Konsequenzen aus der Erfahrung von beiden Gesundheitssystemen, hier in Deutschland und in Namibia, gezogen.
Ich wollte es lediglich erwähnen, sich auch damit bei seiner Auswanderung, gerade als Rentner, zu beschäftigen.
Der vermeintliche Einzelfall könnte jeder selber sein, wo Notruf, Rettungsdienst, Besetzung Notaufnahme, Weiterbehandlung in Fachabteilung ganz wichtig werden können.
Mein Fazit ist eben entäuschend. Und in diese Richtung sollte jeder Neunamibier seine Akzeptanzschwelle prüfen.
Ich kenne Namibia seit nun mehr 25 Jahren und hatte da scheinbar andere Erwartungen.
Edit: Mein Satz dazu den ich neuerdings immer sage....gut das du da lebst, wo nach dem Anruf der 112 innerhalb von 10 Minuten der Rettungshelikopter auf deiner Straße landet und der Notarzt neben deinem Bett steht.....
VG
Letzte Änderung: 29 Jul 2024 10:58 von R51.
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29 Jul 2024 11:08 #691454
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  • Swakop52 am 29 Jul 2024 11:08
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R51 schrieb:
Hallo,
Ich sehe hier keinen Grund, den Menschen die in Namibia leben ihren Glauben an das Gute abzusprechen. Deswegen schildere ich die erlebten Zustände nicht, ich habe meine Konsequenzen aus der Erfahrung von beiden Gesundheitssystemen, hier in Deutschland und in Namibia, gezogen.
Ich wollte es lediglich erwähnen, sich auch damit bei seiner Auswanderung, gerade als Rentner, zu beschäftigen.
Der vermeintliche Einzelfall könnte jeder selber sein, wo Notruf, Rettungsdienst, Besetzung Notaufnahme, Weiterbehandlung in Fachabteilung ganz wichtig werden können.
Mein Fazit ist eben entäuschend. Und in diese Richtung sollte jeder Neunamibier seine Akzeptanzschwelle prüfen.
Ich kenne Namibia seit nun mehr 25 Jahren und hatte da scheinbar andere Erwartungen.
VG

"Über Fehlentwicklungen zu schweigen ist das Schlimmste, denn man beraubt die Menschen der Möglichkeit, etwas zu korrigieren".

Die ganze moderne Medizin ist auch nicht immer Lebensretter.
Seit mehr als 30 Jahren sterben in Deutschland massenhaft Menschen an Krankenhauskeimen. Schau Dir die Statistiken an.
Das ist eindeutig ein Hygieneproblem. In NL hat man das im Griff, in D zieht es immer größere Kreise.
Was hilft also die ach so moderne Medizin wenn man hinterher entweder tot oder gliedamputiert aus dem KH geschafft wird?
Da kann ich Dir selbst hanebüchene Dinge auflisten aus der angeblich so weltberühmten Charité in Berlin!

Wir wissen aber auch um die Probleme der Pflege in Namibia, auch in den Privatkliniken. Da gibt es nichts zu deuteln. Spricht man es an, setzt sogleich der Turbo der Empörungskultur ein. Also schweigt man und versucht dem das Beste abzugewinnen.

Aber was Du entschieden hast ist Deine Entscheidung und die gilt es zu respektieren.
*Wer einen Fehler begeht und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten! (Konfuzius)
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29 Jul 2024 15:36 #691463
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Sehe das auch so wie
mitglied19210 schrieb:
....Das ist sicher viel besser als nichts, aber für mehrere große Operationen, eine Krebsbehandlung, eine Transplantation oder Dialyse reicht das eher nicht. Da muss dann viel hoffen dabei sein, dass einen bestimmte Erkrankungen nicht treffen.... Grüße
und auch von R51 betr. Obergrenzen gesagt. Dass man bei „(budget) depleted“ einfach auf das nächste Jahr verschiebt (makis), geht bei lebensbedrohlichen Krankheiten eben nicht.

Ein Beispiel aus der Praxis in RSA: Mittelständler im Ruhestand, nach 40 bis 45 Jahren Erwerbstätigkeit und Versicherungen in RSA. Schon in guten Zeiten wären ohne die fast Gratisversorgung bei Besuchen in der alten Heimat einige Male Probleme mit Behandlungskosten aufgetreten. Schließlich Lungenkrebs, inoperabel und Späterkennung wegen ärztlicher Schlampigkeit. Große Hoffnung in eine medikamentöse (aber seeehr teure) Behandlung. Ihr MED gibt frei und auch gleich das (wie immer verwendete) Leistungsbudget bekannt. Darüber hinaus gibt es nix. So war‘s dann auch, die Bezahlung ärztlicher Leistungen zur Linderung der Endphase wurde vom Ehemann unter Klagsdrohung zurückgefordert, weil eben „budget depleted“.

PS1: Hohes medizinisches Leistungsniveau und Verfügbarkeit für den Einzelnen im Notfall sind zwei paar Schuhe
PS: ich nehme an, dass Versicherungsbedingungen in NAM ähnlich sein werden.
Letzte Änderung: 29 Jul 2024 16:33 von tacitus.
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tacitus schrieb:
Sehe das auch so wie
Dass man bei „(budget) depleted“ einfach auf das nächste Jahr verschiebt (makis), geht bei lebensbedrohlichen Krankheiten eben nicht.

Das ist richtig. Dann muss man eben einen Notgroschen haben wie von Hajo erwaehnt. Oder man gibt im Monat sehr viel mehr aus, dann ist man auch besser abgesichert - unser Tarif momentan ist eine Stufe ueber Hospital Plan, also wirklich low level. Fuer 200 Euro im Monat (2 Personen um die 60 Jahre) kann man da halt keine Rundumversorgung erwarten.
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29 Jul 2024 17:28 #691469
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Hallo makis, nur zur Klarstellung.

Mit dem was ich oben geschrieben habe, will ich keineswegs den mittlerweile hohen Standard im privaten Gesundheitswesen madig machen. Ein bisschen Einblick hatte ich über die Jahre auch. GsD nicht durch persönlichen Bedarf sondern durch Freunde und Kontakte in RSA.

Ich stimme bloß auch mit dem von anderen Gesagten überein, dass man sich Notfälle oder schwere Erkrankungen dort echt leisten können muss, sei‘s über laufende Prämienzahlungen oder hohe Rücklagen. Dabei reichen aber die genannten Beträge nicht lange und das (hohe) Alter kann dann rasch seeehr viel teurer werden als in der alten Heimat im Sozialversicherungssystem
PS 17:40 wo man für 200 € im Monat alles und zeitlich unbegrenzt kriegt.

Als Gegenargument gegen Rente in Afrika habe ich das nicht geschrieben. Man muss nur wissen was man will und worauf man sich einlässt und sich das vor allem LEISTEN können. Bei einigen Anfragen dazu hatte ich nicht den Eindruck.
Grüße
Letzte Änderung: 29 Jul 2024 18:30 von tacitus.
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