THEMA: 20.000 Elefanten für Deutschland
05 Jun 2024 10:12 #688218
  • Bwana Tucke-Tucke
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  • Bwana Tucke-Tucke am 05 Jun 2024 10:12
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Hintergrund:
Der Autor der BILD - Fachpresse Geschichten zu Namibia und Botswana ist übrigens Sebastian Geisler.
Er hat mehrere Media Praktika in Namibia absolviert und in den Redaktionen in Deutschland, für die er arbeitete, frischen Wind reingebracht. Er kann Geschehnisse im südlichen Afrika sehr gut einordnen, ist regelmäßig vor Ort und, was ihn natürlich besonders qualifiziert, er war Bwanapolit in Windhoek.
Als er gerade zur Beerdigung von Hage Geingob wieder in Nam war - hier rechts neben Bundespräsident Steinmeier, der wieder niemanden zum Entschuldigen in Namibia gefunden hat,



bekam er Wind vom der Aufgeregtheit in Botswana, ist hingeflogen und hat dem namibischen Präsidenten diese Worte mit den 20.000 Elefanten nach Deutschland in den Mund gelegt.

Er ist übrigens auch der Journalist, der den Namibia-Hitler immer mal wieder mit schmissigen Zitaten hervorbringt wie" Adolf Hitler kämpft gegen „toxische Männlichkeit“", " Adolf Hitler wegen Corona im Home-Office", "Bürgerrechtler Adolf Hitler gewinnt Wahl zum Landrat"
simple.wikipedia.org.../Adolf_Hitler_Uunona

Mit sonnigen Grüßen aus Windhoek
Carsten Möhle
Letzte Änderung: 05 Jun 2024 10:14 von Bwana Tucke-Tucke. Begründung: Kommata
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14 Jun 2024 13:18 #688691
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  • Dr. We am 14 Jun 2024 13:18
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Hi,

war gerade 3 Wochen in Bots, rund um und im Okavango Delta. Dann über Kasane, Chobe und Nkasa-Rupara, Caprivi usw. zurück.

Habe mit vielen Einheimischen gesprochen. Vom Angestellten bis zum Zimmermädchen und auch einigen Rangern. Ausnahmslos alle
bestätigten, dass es eine massive Überpopulation von Elefanten gibt. Der persönliche Eindruck des Zustandes der Vegetation bestätigt das Bild. Die Schäden sind immens. Als (pensionierter) Jäger und Waldbesitzer kommt mir das kalte Grausen. Zudem die Gefahr für Leib und Leben der Einheimischen. Da bekomme ich einen Lachanfall, wenn unsere lieben Deutschen schon Angst wegen einem Braunbären oder ein paar Wölfen haben, aber sich moralisch über die Sorgen der Botswaner erheben.

Nur die Abhilfe ist ein wenig schwierig. Um den Bestand zu regulieren muss vorwiegend in die Jugendklasse eingegriffen werden. Das geht aber bekanntermaßen bei Elefanten nicht. Reduktion geht hier effektiv nur durch Culling, d.h. Tötung der ganzen Herde. Nix für mich. Aber notwendig. Es sei denn wir finden genug Gutmenschen, die es mit der Verhütungsspritze versuchen.... Da gibts genügend lautstarke Couch-Aspiranten.

Jedenfalls mein running gag war (auf Deutsch): ".. Hi, euer Präsident hat Deutschland ja ein super Geschenk gemacht..." Der Gegenüber, "....grinsen...." (jeder wußte um was es geht).
Ich "... ich bin hier um mir 3 Ellis heraus zu suchen, einen für den Garten, einen für die Garage und einen für den ersten Stock..."
Der jeweilige Gegenüber, vom Zimmermädchen bis zum Angestellten, brach ausnahmslos in Lachen aus. Das ist die Lage.

Viele Grüße,
bis irgendwann
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20 Jun 2024 12:26 #689020
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  • Dr. We am 14 Jun 2024 13:18
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Die Präsidenten oder deren Stellvertreter von Namibia, Botswana, Zimbabwe, Zambia und Angola auf der KAZA Konferenz vor zwei Wochen:

"...Natürliche Ressourcen nutzen

Die Frage nach der vollen Nutzung der natürlichen Ressourcen, einschließlich Nebenprodukten (z.B. Trophäen und Elfenbein), wurde von den Staatsoberhäuptern, insbesondere den drei anwesenden Präsidenten, ebenfalls in gewisser Weise aufgegriffen. Es wurde vereinbart, dass die Tierwelt, die eine entscheidende Komponente der KAZA-Biodiversität darstellt, verwaltet werden muss, um die Bedrohung des natürlichen Lebensraums zu minimieren. Hichilema forderte einen verantwortungsvollen und wissenschaftlich geführten Prozess, der die Tötung von Tieren leitet, „etwas, das wir als Viehzüchter sicherlich tun, wenn wir unser Vieh verwalten“.

Mnangagwa fand es beunruhigend, dass „die Menschen, die im Westen nicht in der Lage waren, ihr eigenes Wild zu versorgen, uns nun sagen, wie wir die Naturschutzbemühungen im südlichen Afrika betreiben sollen“. Die anwesenden Staatsoberhäupter waren sich einig, dass es an der Zeit sei, dass Afrika die Verantwortung übernimmt und entscheidet, wie seine natürlichen Ressourcen nachhaltig genutzt werden sollen, ohne Einmischung von außen."...

Siehe: www.az.com.na/touris...-schlussel2024-06-03
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21 Jun 2024 08:06 #689054
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Dr. We schrieb:
Mnangagwa fand es beunruhigend, dass „die Menschen, die im Westen nicht in der Lage waren, ihr eigenes Wild zu versorgen, uns nun sagen, wie wir die Naturschutzbemühungen im südlichen Afrika betreiben sollen“. Die anwesenden Staatsoberhäupter waren sich einig, dass es an der Zeit sei, dass Afrika die Verantwortung übernimmt und entscheidet, wie seine natürlichen Ressourcen nachhaltig genutzt werden sollen, ohne Einmischung von außen."...

Das ist halt Kategorie dümmliche Phrasendrescherei. Warum geht man in Simbabwe im Gonarezhou mit der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft zusammen, in Matusadona mit African Parks? Weil Simbabwe allein unfähig ist, da die Verantwortung zu übernehmen und die Wildtiere zu schützen.

Die afrikanischen Länder sind souveräne Staaten und können als solche natürlich zu 100% allein entscheiden, in welcher Qualität und Quantität sie Trophäenjagd auf ihrem Territorium zulassen. Die westlichen Länder sind souveräne Staaten und können als solche natürlich zu 100% allein entscheiden, in welcher Qualität und Quantität sie den Import von Jagdtrophäen auf ihrem Territorium zulassen.

Westliche Staaten haben kein natürliches Recht, in beliebiger Qualität und Quantität PKWs, Maschinen oder Chemieprodukte ins südliche Afrika zu exportieren. Das südliche Afrika hat kein natürliches Recht, in beliebiger Qualität und Quantität Jagdtrophäen in westliche Staaten zu exportieren. Was genau versteht man im südlichen Afrika daran nicht?

Man muss sich zu diesen Themen eben einigen. Mit einer Attitüde "Im Westen sind alle doof, Kolonialisten, Rassisten und wir sind die Einzigen, die Wildtierschutz verstehen und können", kommt man dann garantiert nicht weit. Der Verweis darauf, dass der Westen seine großen Wildtiere weitgehend ausgerottet hat, ist zwar faktisch richtig, aber sinnfrei. Der Westen hat seine großen Wildtiere weitgehend vor 100-500 Jahren ausgerottet - in einer anderen Zeit, mit anderen Werten und Prioritäten. Die Fehler wurden vor langer Zeit von anderen Generationen gemacht. In Afrika geht es darum, die Ausrottung von Wildtieren heute und morgen zu verhindern.

Gerade im Kontext der KAZA-Konferenz ist die Kritik am Westen absurd. Das KAZA-Projekt wird überwiegend vom Westen finanziert. Involvierte Wissenschaftler kommen, glaube ich, vor allem aus dem Westen. Und dann ist die Attitüde "Haltet im Westen die Klappe, wir wissen alles am besten und können das allein". Wenn es (Zitat) "an der Zeit ist, dass Afrika die Verantwortung übernimmt und entscheidet", dann finanziert doch KAZA usw. komplett allein und schmeißt die ganzen NGOs raus, die mit Millionen aus dem Westen den Naturschutz finanzieren. Das wäre dann "Verantwortung übernehmen". Aber so ist das nicht gemeint. Der Westen soll weiter Millionen bis Milliarden reinbuttern, aber dann null Mitspracherecht haben. Wenn Rechte und Pflichten jeweils so einseitig verteilt sein sollen, nennt man das aber nicht "Verantwortung übernehmen" sondern "Abzocken".

Grüße
Letzte Änderung: 21 Jun 2024 08:17 von mitglied19210.
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21 Jun 2024 10:09 #689069
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mitglied19210 schrieb:
In Afrika geht es darum, die Ausrottung von Wildtieren heute und morgen zu verhindern.

...indem man Privatpersonen verbietet, Trophäen zu importieren? :blink:
Letzte Änderung: 21 Jun 2024 10:10 von Maecs.
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