travelNAMIBIA schrieb:
Scientific evidence suggests that the population in the Chobe area, in particular, is reaching potentially dangerous levels which could lead to severe environmental effects and ultimately a massive die-off in prolonged dry periods. The carrying capacity of land is in the region of 0.4 elephants per sq km (varying obviously according to water availability, nature of vegetation). In Chobe there are 6.41 elephants per sq km (over 71,000 elephants).
(https://commonwealth-opinion.blogs.sas.ac.uk/2013/botswanas-jumbo-dilemma-the-expanding-elephant-population-and-the-environment-by-keith-somerville/#:~:text=The%20carrying%20capacity%20of%20land,km%20(over%2071%2C000%20elephants).
Schnell gegoogelt? Das ist keine wissenschaftliche Studie. Das ist eine bloße Meinungsäußerung aus dem Jahr 2013. Keinerlei überprüfbare Quellenangaben für irgendetwas. Nur Behauptungen. Nichts Geprüftes. Der Verfasser Keith Sommerville ist auch kein Biologe o.ä. Sowohl die Bestandszahlen, die er nennt als auch die Quoten sind fragwürdig bis frei erfunden. Die Regierung von Botswana hat die Zahl der Elefanten im gesamten Chobe-District 2013 offiziell mit 41.000 angegeben (Beim Statistikamt von Botswana noch online abrufbar). Beim Great Elephant Census 2014 kamen rund 30.000 Elefanten in dem Gebiet zusammen. Sommerville spricht 2013 ohne Quellenangabe von 71.000 Elefanten in der "Chobe Area".
Man kann so etwas natürlich auch diskutieren, aber das ist qualitativ keinesfalls geeignet, um Studien zu widerlegen, die in namhaften Publikationen veröffentlicht wurden und peer-reviewed sind. Das ist einfach keine gleichwertige Quelle oder Argumentation.
Im Kontext der zusammen mit dem Botswana Department of Wildlife and National Parks durchgeführten Wildzählung 2018 in Nord-Botswana heißt es übrigens:
Elephants population estimate was 126,114. Statistically, since the 2014 survey the elephant population is considered unchanged. However, in Chobe NP, the long-term trend in elephant populations is downward, with estimates decreasing from 26,609 on the 2010 survey to 17,634 in 2014 to 15,404 in 2018. Bull populations decreased notably by 42% between 2014 and 2018.
Die Zählung 2018 erfolgt unter etablierten wissenschaftlichen Standards und unter Beteiligung des DWNP. Nachdem die wissenschaftlich ermittelten Bestandszahlen und Erkenntnisse zur Wilderei aber nicht zu dem Narrativ passten, dass Botswana im Kontext der Wiedereinführung der Trophäenjagd auf Elefanten erzählen wollte, hat Botswana damals die ganze Studie durch den Kakao gezogen und versucht die Veröffentlichung zu verhindern. Das Wie war noch bemerkenswert. Die Wissenschaftler haben die Studie und die Erkenntnisse dem DWNP vorgelegt und 2 Monate auf Stellungnahmen gewartet. Nachdem vom DWNP kein Feedback kam, haben sie veröffentlicht. Danach hat das DWNP versucht, die Zählung, an der sie selbst beteiligt waren, als unwissenschaftlich darzustellen. Seitdem scheint man beim DWNP lieber gar nicht mehr zu zählen oder nicht veröffentlichen zu wollen, was auch viel aussagt.
Und weil Botswana nicht transparent ist und nicht (mehr) der Conservation-Musterschüler ist, als der es sich selbst darstellt, wurde Botswana von CITES nur in die Länderkategorie 2 eingestuft und eine Konsequenz davon ist, dass die USA erst mal den Import von Elefantentrophäen aus Botswana in die USA verbietet. Wenn Botswana die CITES-Anforderungen verspätet noch erfüllen sollte, würde das Verbot aber sicherlich wieder aufgehoben.
Nebenbei: In Deutschland wird ein Importverbot nur andiskutiert und darauf verwiesen, dass eine Entscheidung auf EU-Ebene fallen soll. In den USA ist das Verbot schon beschlossen und tritt demnächst in Kraft. Komisch das Masisi da gar keine Elefanten hinschicken will? Da gäbe es sogar Gegenden mit passendem Klima.
Grüße