Liebe Kommentatoren,
ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bedanken. Die positiven Reaktionen sind ein vorweggenommenes
Weihnachtsgeschenk für mich. Damit hätte ich so nicht gerechnet
Viele Grüsse von einem total motivierten Walter
Türchen 20 - 20.12.15
Dieses Türchen widme ich den Elefantenkindern. Kleine Elefanten üben auf die meisten Zuseher eine grosse Faszination aus, besonders wenn sie in ihren ersten Lebenstagen Rüssel und Beine noch nicht richtig koordinieren können. Wir haben Ende Oktober / Anfang November viele junge Elis gesehen, manche waren maximal 2 – 3 Tage alt und hatten Mühe, ihrer Mutter zu folgen.
Die aufregendste Situation erlebten wir vom Boot aus. Wir fuhren in Höhe der Chobe Savannah Lodge am Ufer entlang. Die Sonne näherte sich bereits dem Horizont und es wurde langsam dämmerig. In der Nähe des Wassers, dicht an einigen Büschen, lagen zwei Löwinnen und beobachteten aufmerksam die Umgebung. Sie warteten ohne Zweifel auf ein unaufmerksames Tier, das seinen Durst am Chobe stillen wollte. Das Buschwerk öffnete sich zu einer freien Fläche, so konnte man den Hang hinauf schauen. Uns stockte der Atem! Etwas oberhalb, direkt an einem umgestürzten Baum, stand eine Elimama mit ihrem winzigen Kalb. Das Kleine war (so sagte Guide John) maximal 1 Tag alt und konnte noch nicht mal richtig stehen. Es stolperte durch die Gegend und lehnte sich manchmal an den Baumstamm. Wir schauten nach links, aber die Löwinnen bemerkten die zwei Elis nicht. Es war absolut windstill, deshalb hatte die Mutter auch keine Chance, die Löwen zu wittern. Auf unserem Boot wurde nur noch geflüstert und man konnte die Spannung spüren. Was wird passieren, wenn die Elefantenmutter zum Fluss hinunter kommt und die Löwen nicht rechtzeitig sieht? Wollten wir denn überhaupt so ein Drama miterleben ? Es war auch absolut kein anderer Elefant zu sehen, der dieser kleinen Familie hätte beistehen können. Wir warteten einige quälende Minuten lang und beobachteten links die Löwinnen und rechts oben die Mama mit Kind, nur getrennt von einem breiten Band mit Buschwerk. Dann endlich – zu unserer grossen Erleichterung – drehte sich die Mama um und lief langsam Richtung Inland, also weg vom Ufer und den Löwinnen. Das Kleine folgte ihr in einem drolligen Zickzack-Kurs.
Die Gäste im Boot atmeten hörbar durch, dann war es Zeit für uns, Richtung Parkausgang zu schippern. Wir prosteten uns mit den Sundowner Getränken zu. Ein Toast auf Mama und Kind, das schon am Anfang seines Lebens einer tödlichen Gefahr ausgesetzt war.
Möge es ein gutes Omen für die Zukunft sein!
Einen schönen Sonntag wünscht
Walter
Bild 1 Langt die Milchbar für zwei hungrige Mäuler ?
Bild 2 In der Mittagshitze ruhen sich die Jungen gerne mal im Liegen aus
Bild 3+4 Dieses Kind weist noch die typische rosa Färbung der Babys auf
Bild 5 Nahaufnahme eines flaumigen Köpfchens
Bild 6 Mama könnte mir ruhig mal was abgeben!
… wird fortgesetzt …