THEMA: SA - KTP - NAM 2017 - Die große Runde
31 Mär 2020 19:33 #585011
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  • fidel am 31 Mär 2020 19:33
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Hallo Gila,
vielen Dank für deine Worte - wenn es nicht dieses Jahr klappt, dann nächstes, irgendwann wird es für alles wieder eine Lösung geben.. und bis dahin muss man sich die Zeit anderweitig vertreiben und schont immerhin das Klima.

Hallo Friederike,
das ist gut zu wissen - Berichte dazu sind hier im Forum ja auch eher selten. Wir hatten südliches Afrika vor den Chaos für Frühjahr 2021 bisher ohne konkrete Routenidee ins Auge gefasst, vielleicht klappt es ja..

Viele Grüße
fidel
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31 Mär 2020 19:49 #585016
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Tag 21 09.11.2017 Mokala NP Motswedi Campsite
Gefahrene KM: 607





Nachdem wir die Fälle nun zweimal Abends besucht haben, ist einmal der Morgen dran. Wir wollen die bunten Eidechsen, die hier in großen Mengen herumlaufen fotografieren.

Dies gelingt uns zum Glück auch. Entweder müsste es ein Augrabies Flat Lizard oder ein Broadley's Flat Lizard sein.





Zurück auf der Campsite finden wir auch dort einen Streifenskink.



Dann heißt es irgendwann erneut Kilometer abzuspulen, wollen wir doch heute bis zum Mokala Nationalpark bei Kimberley. Zunächst gibt es verdammt viel Verkehr entlang des Orange Rivers. Auf dem Weg machen wir nach 2 Wochen erneut Halt in der Kalahari Mall in Upington, um unsere Vorräte für die letzten Tage zu ergänzen, anschließend geht es über lange, weitgehend leere Straßen gen Kimberley.

Irgendwann überholen wir (oder er uns (?)) den Rovos Train.



Als begeisterter Anhänger des Zugreisens wäre so eine Fahrt durchaus mal was, je nach Routing, aber bei den Preisen.. da fahre ich lieber öfters nach Afrika :P

Irgendwann erreichen wir schließlich den Park. Wir müssen zunächst zum Lilydale Restcamp fahren, um dort für die Campsite einzuchecken. Es wird ewig nach dem Schlüssel für unsere privaten Ablutions gesucht, bis nach ein paar Telefonaten feststeht, dass er offenbar noch an Ort und Stelle im Schloss steckt. Nachdem wir bestätigt haben, dass wir ein Allradfahrzeug haben, wird uns gleich auch ohne gesonderte Buchung oder Bezahlung ein Permit für die Offroadstrecken des Parks sowie eine Karte mitgegeben. Offenbar sind einige Straßen nicht befahrbar, dafür gibt es zum Teil neue Straßen.. alles etwas verwirrend, auch die nächsten Tage. Auf die Frage nach den Gateöffnungszeiten werden uns die Öffnungszeiten des äußeren Gates mitgeteilt – nicht aber, dass man bei Übernachtung im Park schon früher los darf.. :pinch:

Der Park ist „relativ“ jung und besteht aus ehemaligem Farmland, auf dem nach und nach verschiedene Tiere angesiedelt wurden, aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher (nicht immer regulär in der Kalahari heimischer) Arten gleicht es etwas eine Art Arche, bietet aber große Abwechslung. Wir konnten in den ersten grob 24 Stunden im Park (danach kamen keine Neusichtungen hinzu) 31 verschiedene Säugetierarten beobachten..

Im nördlicheren Teil des Parks gibt es große Grasflächen, während es im südlichen Teil hügeliger und buschiger ist. Überall sieht man jedoch wunderbar roten Kalaharisand.

Auf einer Wiese im Norden begegnen uns Roanantilopen, leider ist es zugezogen und eher diesig.



Kurz darauf sehen wir eine Giraffe.



An einem Hide, der an ein „Wasser“-Loch grenzt und der uns in den nächsten Tagen noch viele schöne Stunden bereiten wird, ist eine Büffelherde dabei, sich die Füße abzukühlen.



Im Wasser selbst gehen ein Grünschenkel und ein Stelzenläufer auf Beutesuche.





Auf der weiteren Fahrt Richtung Campsite treffen wir auf Impala..



Hartebeest..



und Steinböckchen.



Die Motswedi Campsite besteht aus ca. 5 (?) Stellplätzen, die ringförmig um ein ca. 50m entferntes Wasserloch angeordnet sind. Jeder Platz wäre groß genug für 3-4 Fahrzeuge und verfügt über eigenes Küchen- und Klohäuschen, Tisch und Feuerstelle – einfach traumhaft. Die Campsite wird von einem kniehohen Elektrozäunchen umgeben, der die Büffel fernhalten soll. Andere Antilopen klettern einfach drüber. Da man den Zaun so gut wie nicht sieht, hat man das Gefühl mitten drin zu sein.









Das Wasserloch ist die gesamte Zeit unseres Aufenthalts über sehr gut besucht. Man sieht wegen Bäumen und Büschen nicht von überall immer optimal dort hin, kriegt aber trotzdem gut mit ob was kommt und kann sich dann in eine Sichtachse stellen/setzen.
Letzte Änderung: 31 Mär 2020 19:57 von fidel.
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01 Apr 2020 11:12 #585058
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Tag 22 10.11.2017 Mokala NP Motswedi Campsite Teil 1
Gefahrene KM: 61





Am Morgen sind wir automatisch mit Sonnenaufgang wach, gehen jedoch aufgrund der gestrigen fehlerhaften Info an der Rezeption davon aus, erst um 07:00 Uhr losfahren zu dürfen. So frühstücken wir, sitzen und warten bis es endlich 07:00 Uhr wird.



Wenigstens ist am Wasserloch einiges los. Ein junger Mountain Reedbuck (?) Common Duiker (Danke maddy!) zeigt sich, etwas sehr schreckhaft aber mei..



Kurz darauf kommt eine Herde Hartebeest.





Gefolgt von Familie Pavian und einem Cape Hare, alles vom Frühstückstisch aus..



Vor uns auf dem Boden wuselt plötzlich etwas herum, das sich als Vierstreifen-Grasmaus entpuppt. Ich knie mich reglos unter den Tisch und warte, bis sie, vom Hunger auf frisches Grün getrieben, immer näher kommt.







So lässt sich die Wartezeit gut überbrücken. Schließlich dürfen wir auch wirklich los. Nach wenigen Minuten finden wir (vermutlich) die Hartebeestherde von vorher wieder.



Bereits vorher hatten wir immer wieder den Verdacht, dass da ein Jungtier sein muss, jetzt konnten wir es endlich in aller Ruhe beobachten.





Kurz darauf folgen verschiedene Warzenschweine.





In offenerem Gelände zeigen sich Oryxe und Zebras.



Bei einigen Springböcken gesellt sich ein Schwarzer Springbock, eine künstliche Züchtung auf südafrikanischen Jagdfarmen, hinzu. In Mokala gibt es als Überbleibsel des ehemaligen Farmbestandes noch einige dieser seltsamen Mischungen.



Wir sehen ein weibliches Nyala..



.. und eine Fuchsmangustenfamilie.

Letzte Änderung: 01 Apr 2020 15:31 von fidel.
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01 Apr 2020 13:10 #585070
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Tag 22 10.11.2017 Mokala Motswedi Campsite Teil 2

Schließlich machen wir wie gestern Halt am Hide. Dort sieht man zunächst in den Büschen nebenan einen Violet-eared Waxbill.



Ein Cape Wagtail / Kapstelze ist mit Nestbau beschäftigt.



Es kommen in steter Abwechslung im Abstand weniger Minuten immer wieder verschiedene Tiere vorbei – ein Mountain Reedbuck, Kudus, Oryx sowie eine größere Springbockherde.



Was bei sämtlichen Tieren hier im Park sehr auffällig ist, ist ihre Scheuheit. So scheu und schreckhaft wie in diesem Park haben wir Tiere bisher nicht erlebt – obwohl es außer Schakalen hier keinerlei Raubtiere gibt. Ein Beispiel hierfür lieferten die soeben eingetroffenen Sprinböcke. Der Bock im Vordergrund musste Nießen – zack rannte die ganze Herde mind. 30 Meter weiter, bis sie das Fehlen von Gefahr erkannte.

Irgendwann lässt sich im Strauch neben dem Hide ein Schwarm Red-billed Queleas nieder und wechselt nunmehr im ständigen Wechsel geschlossen von Wasserloch zu Strauch und zurück.



Irgendwann machen wir uns auf den Weg zurück zur Campsite. Wir stoßen zunächst auf eine hübsche Agame..



..und schließlich auf der Straße auf eine Sichtung, die wir hier auch Null auf der Rechnung hatten. Mitten auf der Straße „läuft“ ein Chamäleon in Chamäleontypischer Langsambewegung über die Straße. Es holt erst 3-4 Mal Schwung bevor es den nächsten Fuß auf den Boden setzt. Soo langsam haben wir noch nie ein Tier gehen sehen :-D



Wir amüsieren uns köstlich über den Laufstil und überschlagen, wie lange das arme Tier für die Straßenquerung wohl brauchen wird. Irgendwo las ich später, dass diese Art der Fortbewegung als Schutzmaßnahme dient – die Tiere imitieren Gras, das im Wind weht. Eine andere Erklärung lautete, sie versuchen immer so wenig Beine wie möglich auf dem Boden zu haben bzw. den Körper soweit wie möglich vom Boden weg zu halten, um der Hitze auf dem Boden so gut wie möglich zu entgehen. Was stimmt, keine Ahnung – vielleicht hat ja jemand noch andere Informationen? Herrlich anzusehen war es jedenfalls unabhängig davon und wir als Chamäleonfans im siebten Himmel – der einzige Haken war, dass es aus dem Auto heraus auf der Straße unmöglich war, eine schöne Fotoposition zu erhalten..

Plötzlich sahen wir jedoch in der Ferne ein Service-LKW der Parkverwaltung heranrasen, genau auf das arme Tier zu..

Wir betätigen Lichthupe und gestikulieren wild und irgendwann, kurz vor dem Tier bleibt der LKW schließlich stehen. Die beiden Mitarbeiter sind offensichtlich genauso erfreut über die Sichtung, dass sie sofort aussteigen und mit gezücktem Handy zum Tier hinlaufen – welches sich plötzlich doch schnell bewegen kann und in einem Busch am Straßenrand verschwindet. Dort gelingt den Mitarbeitern offenbar das gewünschte Foto, sie bedanken sich glücklich und fahren von dannen. Wir haben das Tier zwar nun in eventuell besserer Fotoposition und uns das Warten auf die Straßenquerung gespart, aber so ganz sinnvoll war das ganze irgendwie nicht..

Zum Glück ist das Tier im Busch halbwegs gut zu sehen.





Schließlich hat es auch von uns genug und läuft von dannen.



Zurück auf der Campsite gab es Essen und Entspannung, die Bäume waren optimal für eine Hängematte ausgestaltet :)

Plötzlich stand da ein Tsessebe mitten auf der Campsite.



Es war sich seiner Sache nicht so ganz sicher und blieb immer wieder stehen, um sich umzusehen, war aber offenbar entschlossen, die Campsite als Abkürzung zum Wasserloch nutzen zu wollen.



Nachdem es an den letzten Tagen immer verdammt heiß war, hatten wir nun Glück – ca. 25° C und leichter Wind, für diese Jahreszeit sehr angenehme Temperaturen. Auf der Campsite wurden wir von Grünmeerkatzen (zum Glück friedlich) und zahlreichen Vögeln besucht, häufig musste man sich nicht mal aus der Hängematte erheben zum Fotografieren..




Chestnut-vented Tit-Babbler / Meisengrasmücke


Neddicky / Braunkopfzistensänger

Am Wasserloch zeigte sich erst ein Kudu, später eine Warzenschweinfamilie und ein weiteres Tsessebe.



Unsere Nachbarn rechter Hand kamen vorbei, weil sie meinten, bei uns einen Brown-crowned Tchagra gehört zu haben, ob sie den suchen dürften. Da uns dieser Vogel (und erst recht sein Gesang) vorher unbekannt waren, ließen wir sie selbstverständlich gewähren :)

Die Suche war schließlich von Erfolg gekrönt und unsere Nachbarn glücklich. edit: Ob die Suche erfolgreich war, weiß ich nicht mehr, das einzige Bild von der Aktion, das ich habe, zeigt jedenfalls einen Brubru und keinen Tchagra.. Durch den Auflauf wurden schließlich auch unsere Nachbarn linker Hand aufmerksam und erhielten eine Einführung über Tchagras von unserem anderen Nachbarn.

Letzte Änderung: 01 Apr 2020 15:26 von fidel.
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01 Apr 2020 14:55 #585078
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Hallo fidel,
Ooh, der Mokala - da koennte ich gleich wieder hinfahren! Herzlichen Dank fuer deinen Reisebericht!
Unsere Nachbarn rechter Hand kamen vorbei, weil sie meinten, bei uns einen Brown-crowned Tchagra gehört zu haben, ob sie den suchen dürften. Da uns dieser Vogel (und erst recht sein Gesang) vorher unbekannt waren, ließen wir sie selbstverständlich gewähren :)

Die Suche war schließlich von Erfolg gekrönt und unsere Nachbarn glücklich.

Da muss ich dich allerdings enttaeuschen, das ist kein Brown-crowned Tchagra, sondern ein Brubru!

Im Kapitel vorher:
Wenigstens ist am Wasserloch einiges los. Ein junger Moutain Reedbuck (?) zeigt sich, etwas sehr schreckhaft aber mei..
Das ist ein Common (Grey) Duiker.

Gruss aus Sodwana
Maddy
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01 Apr 2020 15:25 #585080
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  • fidel am 31 Mär 2020 19:33
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Hallo Maddy,
vielen Dank für deine Korrekturen - ich stimme dir bei beiden natürlich voll und ganz zu :)

Bei den ganzen verschiedenen seltener zu sehenden Antilopen tue ich mich manchmal schwer, wir hatten zum damaligen Zeitpunkt leider auch nur einen Führer, der zwar alle Säugetiere enthalten soll, die Bilder und Beschreibungen sind aber alles andere als praxistauglich..

Beim Tchagra/Brubru hätte offenbar ein einziger Blick ins Buch gereicht um unseren Nachbarn zu widerlegen :-) Vielleicht gab es auch wirklich einen Tchagra, der sich bloß nicht fotografieren ließ, sondern nur der Brubru.. da verlässt mich leider mein Gedächtnis.

edit: wenn ich länger drüber nachdenke: ich glaube, unser linker Nachbar hatte den in seinem Buch gesucht und meinte dann, der Tchagra sehe doch ganz anders aus, der rechte Nachbar bestand aber drauf, dass es ein Tchagra sei.. so ungefähr könnte es gewesen sein. Fakt: Bilder gibts nur vom Brubru.

Viele Grüße
fidel
Letzte Änderung: 01 Apr 2020 15:29 von fidel.
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