27.10.2016 Biyamiti
Ich werde sehr früh wach, koche Kaffee, gehe nach draußen und genieße das Gezwitschere der Vögel und die Wärme. Ok, mal runter gehen zum Zaun….. Ich setze mich auf die Bank und bin sehr zufrieden. Kurz später kommt von nebenan ein Südafrikaner und meint „Thre's a leppard at the waterhole!“. Boaah ! Ich renne zu Kerstin, stelle Ihr den Mug mit Kaffee hin, rufe „Schnell, ein Leo am Wasserloch“ und zische am Zaun entlang los.
Und da liegt er, der Leppard. Nicht ganz so nah…. Aber was für ein Erlebnis !
Etliche Leute sitzen zum Teil im Unterhemd auf den Bänken, alle Lächeln, fast alle haben eine Kaffeetasse und ihre Fotos.
Nach einiger Zeit steht der Leo auf und trottet den Hang entlang in den Busch.
Ich gehe am Zaun entlang zurück in Richtung unseres Chalets und sehe irgend etwas im Tal auf mich zu Rennen!
Neee ! Ich kreische „a pack of wild dogs !!!!!!!“ Ein unfassbarer Augenblick. Die Hunde sind vielleicht 30 Meter weg, trinken und tollen am gegenüberliegenden Hang herum. Direkt unterhalb unserer Hütte.
Die ganzen Schaulustigen haben sich sofort in Bewegung gesetzt und genießen das lebhafte Treiben.
Die Südafrikaner von nebenan sind zwei besonders sympathische. Ja, gestern wäre das auch alles schon so gewesen.
Wir beginnen eine lebhafte interessante Unterhaltung und schauen nebenbei den Dogs zu.
Über uns flattert ein Scarlet-chested Sunbird herum.
Dann passiert aus dem Nichts etwas wirklich Unglaubliches ! Durchs Tal kommt eine große Hyäne auf die Wild Dogs zu gerannt. Die Hunde bemerken sie, stehen auf, formieren sich und rennen gemeinsam auf die Hyäne zu.
Leider verdeckt steigt die Geräuschkulisse kurz an. Ein Jaulen und Hyänengekreisch ohne gleichen. Dann zieht sich die Hyäne zurück und die Dogs legen sich wieder hin. Spannung pur liegt in der Luft.
5 Minuten später kommt die Hyäne zurück. Diesmal rennt sie sehr entschlossen genau auf die Hunde zu.
Direkt vor unseren Augen kommt es zu einem kurzen, lautstarken Kampf. Die Geräuschkulisse lässt uns das Blut in den Adern gefrieren.
Alles geht blitzschnell. Am Rande einer für uns uneinsichtbaren Vertiefung beißen mehrere Wildhunde auf die Hyäne ein. Dann kommt es in dem Loch wohl zu einem lautstarken, kurzen Kampf und plötzlich ist dann Ruhe.
So nebenbei fotografiere ich noch diesen schönen Orange breasted Bush Shrike.
Die Hunde verteilen sich um das Loch und halten Wache! Unfassbar ! Unglaublich !
Alle Bewohner von Biyamiti samt Staff stehen am Zaun entlang und überlegen, warum und was da gerade passiert ist. Der Ranger vermutet, dass die Hyänen dort Junge versteckt haben.
Völlig geflasht, tief zufrieden und hungrig nehmen wir am Frühstückstisch Platz und sind wieder sehr froh, hier in Afrika sein zu dürfen.