THEMA: Die Affen rasen durch das Camp
11 Sep 2014 19:34 #353509
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  • mamba29 am 11 Sep 2014 19:34
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Hallo zusammen,

@Bele: Wenn Madame mit Hexe Huckla beschäftigt im Bett liegt, also jetzt. :)

@Susi: In klein ist doch fast alles süß. Ob Bele uns das auch im Bezug auf Hippos bestätigen würde? B)

LG
Susanne
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11 Sep 2014 19:42 #353511
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Die Affen rasen durch das Camp – Teil 8

07.08.2014: Auf nach Elephant Plains

Der Tag begann gleich mit einem ordentlichen Schrecken: Da wir heute nur ca. 1 ½ Stunden Fahrzeit vor uns hatten, wollten wir erst um zehn aufbrechen und daher ein bisschen länger liegen bleiben. Nachdem Mara natürlich im Frühaufwach-Modus war, schickten wir sie mit einem Stapel Bücher nochmals auf ihr Schlafsofa zurück, das neben der Schiebetüre bei der Küche lag.

Plötzlich ein markerschütternder Schrei von unserem Kind. Micha stürmte aus unserem Schlafzimmer in die Küche und sah gerade noch einen mittelgroßen Pavian, der mit unserer Brottüte zur Schiebetür hinausflitze. Mara sass immer noch schreiend da und wir brauchten ein bisschen, um sie wieder zu beruhigen. Der Pavian hatte doch tatsächlich trotz zugezogener Vorhänge (das Brot war von außen nicht zu sehen gewesen) die ziemlich schwergängige Schiebetür geöffnet (Mara brauchte beide Hände und Kraft dazu!) und war in die Küche gekommen, um sich umzusehen.

Da Mara vollkommen mit ihrem Buch beschäftigt gewesen war, hatte sie erst einmal gar nicht mitbekommen, was eigentlich passiert war, bis sie sich auf einmal dem Pavian gegenüber sah. Unser armes Kind. Ich glaube, ich hätte auch gebrüllt. Und ich bin sehr dankbar, dass sie sich nicht schon einen Müsliriegel oder ähnliches aus unseren Vorräten geholt hatte. Ich weiß nicht, wie das Ganze ausgegangen wäre, wenn Mara Essen in ihrer direkten Nähe gehabt hätte. :sick:

Nachdem wir uns aller wieder halbwegs entspannt hatten, machten wir aus unseren kläglichen Resten (immerhin hatten wir noch Müsli) ein kleines Frühstück. Wie gut, dass es auf Elephant Plains Lunch geben sollte.

Als ich beim Schlüssel abgeben vorne an der Rezeption unsere Geschichte erzählte, war die Reaktion doch ziemlich gleichgültig. So was komme eben vor. Das sehe ich ehrlich gesagt nicht ganz so. Wenn ich Brot offen und sichtbar bei offener Tür herumliegen lasse, bin ich selbst schuld. Wenn der Pavian allerdings von sich aus ohne sichtbares Essen das Haus betritt, um zu suchen, ist das für mich doch ziemlich grenzwertig.

Wir machten uns dann via Orpen Gate auf den Weg nach Elephant Plains. Nachdem wir gestern schon festgestellt hatten, dass es dieses Jahr und um Talamati doch eher tierarm ist, sollte und diese Erkenntnis auch heute begleiten. Bis zum Gate sahen wir nur noch wenige Tiere.









Am Gate wurde dann unser Exit-Permit kurzerhand in ein Re-entry-permit umgewandelt, als wir Bescheid sagten, dass wir nach Sabi Sands wieder in den KNP einfahren würden. Dann ging es auf der uns schon bekannten Strecke durch kleine Dörfer und ziemlich schlaglochreiche Gravel-Roads Richtung Gowrie Gate. Dort waren wir bei unseren beiden anderen Aufenthalten auf EP jedes Mal zügig ins Reservat eingefahren. Dieses Mal leider nicht. Wir standen fast 45 Minuten am Gate, bis wir dann endlich an der Reihe waren. :angry:

Dann waren wir endlich drin und fuhren die letzten Kilometer nach EP. Wir hatten uns ja schon auf den Gravelroads gefragt, wie wir das 2005 und 2008 jeweils mit einem Polo geschafft hatten, aber spätestens jetzt waren wir uns sicher, dass niemals mehr mit einem solchen Auto fahren zu wollen. Unsere Emma schaffte die Strecke natürlich souverän und problemlos.

Um halb zwei kamen wir dann auf EP an.
Nachdem uns mit EP wunderbare Erinnerungen verbinden (9 verschiedene Leoparden beim letzten Aufenthalt), waren wir natürlich ein bisschen skeptisch, wie es dieses Mal werden würde. Mehr Leos ginge ja wohl kaum. Und wie würde Mara sich anstellen?

Wir hatten zum ersten Mal ein Cottage gebucht, da uns die Luxury Chalets mit Mara doch zu teuer waren. Die Cottages sind zwar einiges kleiner, aber genauso hübsch eingerichtet. Hat alles wunderbar gepasst. Ihr müsst euch allerdings mit Bad-Fotos und allgemeinen Lodgefotos zufrieden geben, beim Rest habe ich das Fotografieren verpasst, bevor wir ausgepackt haben. Und danach sah es nicht mehr so wirklich fotogen aus…












Die erste positive Überraschung war, dass in den Sommerferien Kinder auf EP offensichtlich keine Seltenheit sind: Es waren einige andere Kinder anwesend und es gab für Lunch und Dinner eine spezielle Kinderspeisekarte.

Nach dem leckeren Lunch (das wir immer deutlich besser als das Abendessen finden, aber wir sind ja nicht zum Essen dort) und einer kleinen Ruhepause ging es um halb vier auf den ersten Gamedrive.

Wunschgemäß mit Morné als Ranger und Derrick als Tracker. Das hatten wir im Vorfeld per E-Mails so vereinbart. Nachdem so viele Kinder anwesend waren, hatten wir eigentlich damit gerechnet, in einem reinen Kinderauto zu landen. Aber falsch gedacht: Mara war das einzige Kind an Bord. Wir saßen zusammen mit zwei Paaren aus England und einem italienischen Pärchen.
Kennt ihr das, wenn man jemand trifft und es von der ersten Sekunde an passt es? So ging es uns mit den Engländern. Keine komischen Blicke wegen Mara, sondern eine supernette Begrüßung. Wir hatten in den folgenden vier Gamedrives jede Menge Spaß miteinander. Auch Morné und Derrick kümmerten sich super um Mara.

Die Engländer erzählten uns noch total begeistert, dass sie am Vortag Wild Dogs gesehen hätten und auch schon zwei Leopardenbegegnungen gehabt hätten. Wir grinsten Morné nur vielsagend an und er versprach, sein Bestes zu tun.

Und jetzt genießt einfach mit uns die Bilder uns unserem ersten Gamedrive auf EP.

Zuerst gab es Elefantennahkontakt. Wir hätten völlig problemlos den Arm zum Streicheln austrecken können. Maras Neugier in Sachen Elefantentoilette wurde auch befriedigt, als eine Elefantendame diese in unmittelbarer Nähe zu uns erledigte…. ;-)













Danach durften wir dann die Breakaway-Pride kennenlernen. Das Löwenrudel besteht aus 14 Tieren, davon 3 Männchen, der Rest sind Weibchen und nicht mehr ganz kleine Cubs. Auch wenn die Dunkelheit das Fotografieren natürlich schwierig machte, war es ein unglaublich tolles Erlebnis. So viele Löwen hatten wir noch nie gleichzeitig.















Mara hielt den ganzen Gamedrive super durch und war von den Nahbegegnungen mit den Tieren total begeistert. Außerdem fand sie es natürlich klasse, im offenen Auto neben Mama und Papa durch die Gegend gefahren zu werden. Später mussten wir uns dann anhören, unsere Touren mit Emma seinen keine richtigen Gamedrives, das könnten nur die Rancher… ;-)

In der Lodge richteten wir uns kurz und dann gab es schon Abendessen in der feuerbeschienenen Boma. Mara war von dem langen Tag und den tollen Erlebnissen so erschöpft, dass sie nach dem Hauptgericht auf ihrem Stuhl eingeschlafen ist. Nicht mal die Aussicht auf ein Eis konnte sie mehr wachhalten. Super war, dass dann auch unser Dessert schnell serviert wurde, nachdem man mitbekommen hatte, dass Mara eingeschlafen war, so dass wir bald mit Mara auf dem Arm den recht weiten Weg in unser Chalet antreten konnten. Noch schnell die Fotoausrüstung für morgen gerichtet, die warmen Klamotten rausgelegt und dann sind wir auch in unserem hübschen Himmelbett verschwunden.

LG
Susanne
Letzte Änderung: 20 Sep 2014 20:46 von mamba29.
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11 Sep 2014 20:04 #353521
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  • Susi65 am 11 Sep 2014 20:04
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Geht doch :) .... schön, dass es weitergeht.

Das mit einem Pavian in der Hütte ist meinen Bruder (bei seinem ersten Besuch in Afrika) im KNP übrigens auch passiert. Zwar nicht in Talamati, ich weiß allerdings auch nicht in welchem Camp.
Er und sein Freund haben damals auch einen riesen großen Schreck bekommen, zumal der Affe, als die beiden in das Zimmer kamen in dem sich der Affe befand, zuerst nicht den Ausgang wiedergefunden hat :S .

Wow :woohoo: , soviele Löwen gleich am ersten Abend auf EP. Also beim nächsten Mal bestellen wir dann auch Morné vor ;) .

Liebe Grüße

Susi
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11 Sep 2014 20:36 #353531
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  • take-off am 11 Sep 2014 20:36
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Liebe Susanne,

ich verstehe deinen Schrecken mit dem Pavian voll und ganz.

Aber:
Wenn ich Brot offen und sichtbar bei offener Tür herumliegen lasse, bin ich selbst schuld. Wenn der Pavian allerdings von sich aus ohne sichtbares Essen das Haus betritt, um zu suchen, ist das für mich doch ziemlich grenzwertig.

Ich verstehe hier deine Aussage nicht. Was heißt grenzwertig? Auch der Krüger ist kein Zoo und mit freilaufenden Tieren musst du eben rechnen. Denke dewegen fahrt ihr ja auch hin.

Das sieht man ja auch an den vielen schönen Sichtungen, die ihr gemacht habt.

Liebe Grüße
Dagmar
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
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12 Sep 2014 14:44 #353645
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Hallo Susanne,

es tut so richtig gut deinen Bericht zu lesen!
Wir haben nur 3 Wochen nach euch eine ähnliche Tour gemacht (Shimuvini, Biyamiti etc. und ebenfalls EP) und somit genieße ich deine Ausführungen und Bilder nochmals mehr.
Meine Bewunderung für die zeitnahe Umsetzung hast du sowieso.

Bei den Affenerlebnissen im Camp kann ich euren Schrecken voll verstehen. Grüne Meerkatzen gehen ja vielleicht noch, aber Paviane sind ein anderes Kaliber. Ich finde auch, dass in den Camps noch zu wenig gewarnt wird, wie dreist die Paviane sein können. (Uns hat es bei unserem allerletzten Camp in Lower Sabie aber so was von erwischt: die Affen haben das Gitter rausgerissen um an den Müll bzw. Tüten ranzukommen - das war ein Dreck)

Bin gespannt auf weitere EP Erlebnisse (wir hatten Ranger Louis, den ich leider nicht weiterempfehlen würde).
Herzliche Grüße,
speed

P.S. Uns verbindet übrigens auch ein erst kurz vor dem Urlaub zugelegtes Tamron 150-600 ;-)
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12 Sep 2014 15:23 #353650
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speed66 schrieb:
Ich finde auch, dass in den Camps noch zu wenig gewarnt wird, wie dreist die Paviane sein können.
*hm* in allen Camps und meist auch in den Unterkünften selber stehen Hinweisschilder "Don't feed Wild Animals - we have a Primate Problem" und ich bin mir sicher, dass mit "Primate" nicht die Affen gemeint sind ;) - denn solange es immer noch Touris gibt, die die Affen bewusst füttern, so lange darf man sich nicht wundern, wenn sie sich ihre Nahrung direkt in den Unterkünften suchen, nicht umsonst gibt es auch die Anweisungen, Kühlschränke mit der Tür gegen die Wand zu stellen (sofern nicht eh schon hinter Gittern), keine Nahrung sichtbar zu lagern, bei den Zelten bei Abwesenheit die Planen runter zu machen und generell die Türen zu verschliessen/abzuschliessen

Mein "heftigstes" Erlebnis hatte ich dabei mal in Biyamiti - Nachbarn füttern erst die Vervets, um sich dann zu wundern, dass sie ihnen die Küche/Bude ausgeräumt haben - mittlerweile habe ich kein Problem mehr damit, derartige "Primates" an der Rezeption zu melden.
lG und bleibt gesund! M@rie
M@rie's on the road again - Namibia-Botswana 2012

"Es kommt nicht darauf an, ob du gewinnst oder verlierst, es kommt nur darauf an nicht aufzugeben!"
~ "It always seems impossible until it is done." Nelson Mandela ~
Letzte Änderung: 12 Sep 2014 15:26 von M@rie.
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