Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen, verabschiedeten uns von Patrick
und mussten dann einige Zeit drauf warten, dass unser Gepäck auf dem Zelt über den Sandweg zu unserem Auto gebracht wurde. Wie neulich im Fazit schon geschrieben, sind wir mit dem Tembe nicht wirklich warm geworden. Der letzte Gamedrive war zwar in Sachen Elefanten ein schönes Erlebnis, aber wir hatten uns insgesamt doch deutlich mehr erwartet.
An diesem Baum waren wir auf den Drives mehrfach vorbeigekommen, aber ich hatte leider keine Gelegenheit, Patrick zu fragen, was das ist.
Könnt ihr bitte helfen?
Wir verließen den Tembe und fuhren dann parallel zur Küste Richtung Hluhluwe. Die Straße ist zwar insgesamt in relativ gutem Zustand, allerdings gibt es sicher viele Langsamfahrzonen, die die Strecke ziemlich in die Länge ziehen. Um 10:20 Uhr kam der erste Regenschauer. Und wir dachten noch so achselzuckend, ach ja, wird ja wohl gleich wieder vorbei sein. Es hörte tatsächlich wieder auf, um einige Zeit später dann allerdings umso stärker und anhaltender wieder zu beginnen.
Als wir in Allens Butchery beim Fleischeinkauf (leider kein Game) ein kurzes Schwätzchen hielten, wurden wir etwas mitleidig gefragt, wie wir mit dem Wetter klarkommen würden. Da meinten wir noch, sei ja alles nicht so schlimm, sei ja nur vorübergehend.
Nach einem weiteren Einkaufsstopp im Spar-Supermarkt (Danke an M@rie für den Tipp mit dem rückwärtigen Parkplatz) machten wir uns auf den Weg in den Park. Wir hatten uns dafür entschieden, am Memorial Gate in den Hluhluwe –Teil zu fahren und dann von dort ins Mplila-Camp im Imfolozi-Teil.
Der Hluhluwe-Teil des Parks überrascht uns zunächst mit extrem schlechten Straßen. Durch den starken Regen waren die riesigen Schlaglöcher gut mit Wasser gefüllt, so dass sich Micha und Mara einen Spass daraus machen, mit Emma durch die Riesenpfützen zu fahren. Sehr viele andere Beschäftigungen gab es nicht, es war ein einziges nebel- und wolkenverhangenes Grau in Grau.
Bereits im Mpila-Teil gab es dann eine Straßensperre der besonderen Art: Eine sehr große Horde Paviane besetzte die Straße und machte auch keinerlei Anstalten, diese zu räumen.
Wir schauten uns das eine ganze Weile an, während der Regen mal stark, mal weniger stark auf Emma tröpfelte, entschieden uns aber irgendwann dazu, einfach mal loszufahren, um dann auch weiterzukommen. Das half, und die Paviane machten unter bösen Blicken den Weg frei.
Kurze Zeit später trafen wir drei Zebras, denen das Wetter deutlich besser gefiel als uns: Sie nützten die Schlaglochpfützen als Trinkstelle.
Im Camp angekommen (inzwischen schüttete es richtig) versuchten wir unser Zelt in einen Bungalow umzubuchen, was aber leider nicht klappte. Dann eben Zelt im Regen, wird schon gehen. Als nächstes sahen wir uns dem kleinen Problem gegenüber, dass ich mich für meinen ursprünglichen Plan, mit Mara im einen Zelt und Micha im anderen Zelt alleine schlafen zu lassen, nicht mehr so richtig erwärmen konnte. Haltet mich für etwas ängstlich, aber nach den Erzählungen unserer Engländer im Tembe über die Haushyänen im Mpila Camp fand ich den Gedanken nicht mehr so toll. Besonders, da wir natürlich das äußerste Zelt direkt am Zaun erwischt hatten. Also alle Mann in ein Zelt. Wird für zwei Nächte schon gehen.
(Die Bilder sind übrigens am nächsten Tag gemacht, nicht dass einer den fehlenden Regen moniert...)
Micha bot an, das Auto alleine auszuräumen, damit wir nicht auch im Regen hin und her laufen müssten. Dieses nette Angebot kostete uns unsere Packung mit Keksen, die sich ein aufmerksamer Affe schnappte, als Micha dem offenen Kofferraum für Sekunden den Rücken zudrehte. Immerhin nur Kekse dieses Mal und kein Brot.
Nachdem wir alles verräumt hatten, standen wir vor der Frage, was wir mit unserem Abendessen machen sollten. Der Grill stand quasi unser Wasser und auch die Tisch-Bank-Kombi vor dem Küchenzelt war klatschnass. Also wurde aus den wunderbaren Steaks ein eher mittelprächtiges Geschnetzeltes mit Nudeln und Tomatensauce. Ich glaube, ich wäre eine völlig ungeeignete Camperin. Da kann man ja auch nicht ins Haus flüchten, wenn es bei der Abendessenzubereitung mal regnet…
Gegessen haben wir vor dem überdachten Zelteinfang des Schlafzeltes mit den Tellern auf dem Schoß. Ging irgendwie alles, aber gut ist anders.
Nachdem wir Mara ins Bett gebracht hatten, blieben wir noch ein bisschen draußen sitzen und lauschten den Nachtgeräuschen. Ja, Nachtgeräuschen, nicht Regen. Der hatte nämlich tatsächlich aufgehört. Und dann kam tatsächlich die Camp-Hyäne zu Besuch vorbei. Leider gab es nur ein schlecht belichtetes Bild mit der Smartphone-Cam. Uns hat der Besuch vollkommen überrascht. Am nächsten Abend war ich besser vorbereitet.
Danach krabbelten wir dann zu Mara ins Bett und hofften auf besseres Wetter und mehr Sichtungserfolge am nächsten Tag. Dieser Wunsch wurde uns dann auch mehr als erhofft erfüllt.