Während Mara eine Folge Ihre Lieblings-Serie auf dem Kindle gucken durfte, setzten wir uns auf die Terrasse und lasen. Plötzlich raschelte es neben mir und zwei weibliche Nyalas streifen direkt neben uns durch das Gebüsch. Von vorne kam kurz darauf noch ein Nyala-Männchen auf unser Zelt zu. Kurz vor der betonierten Terrasse blieb er stehen, musterte uns eine ganze Weile und fing dann ebenfalls an zu grasen.
Ein wirklich schönes Erlebnis, diesen Tieren so nahe zu kommen und sie völlig entspannt beobachten zu können.
Als wir um zwei vor zum Lunch gingen (heute wurde am Tisch serviert), stellten wir fest, dass sich die Lodge merklich gefüllt hatte. Eine große Gruppe Südafrikaner war angekommen, um die sich die Servicekräfte merklich bemühten.
Wir überlegten schon, wie voll das Drive-Fahrzeug denn heute wohl werden würde, da wir von der bisherigen Besetzung nur noch zu fünft waren. Die beiden Schwarzwälder Mädels waren heute Morgen abgereist.
Doch zumindest in dieser Hinsicht Glück gehabt: Die Südafrikaner bekamen ein eigenes Fahrzeug und wir durften nur zu fünft los, da sich die amerikanische Familie, die noch zu uns hätte kommen sollen, verspätet hatte. (Im Gegensatz zu Joe mussten wir netterweise auch unterwegs niemanden mehr einsammeln.)
Patrick war zwar ganz froh darüber, uns heute Morgen wenigstens einen halbwegs ordentlichen Tusker präsentiert zu haben, wollte aber nach wie vor weiter Elefanten suchen gehen. Wir waren eher an Wildhunden interessiert, die es hier anscheinend geben sollte und baten ihn dann, mit uns in diese Ecke des Parks zu fahren. Und oh Wunder, Patrick konnte langsam fahren. Es nütze allerdings leider nichts, wir fanden nicht die geringste Spur dieser Tiere. Joe hatte ein paar Tage später deutlich mehr Glück als wir.
Dafür gab es mehrer Duicker-Sichtungen:
Ein bisschen was Gefiedertes:
Wer kennt die beiden?
Und ein kleines bisschen Elefant:
Das wars aber auch. Ich überlegte mir schon, ob ich morgen früh nicht einfach in Ruhe mit Mara ausschlafen sollte und mir einen weiteren ereignislosen Gamedrive sparen sollte.
Angesichts der wenigen Sichtungen waren wir eigentlich auch recht pünktlich auf dem Heimweg, wenn nicht ein Baum den Weg versperrt hätte. Das hieß laut Patrick einmal komplett außenrum fahren. Und ihr ahnt, was jetzt wieder kam: Nacht-Ralley vom Feinsten. Mara klammerte sich nur noch an Micha fest und ich betete insgeheim, dass wir möglichst schnell im Camp sein würden.
Das Abendessen begann mit einer sehr langen und ausführlichen Dankesrede des Campmanagers an die Südafrikaner, die hier offensichtlich häufiger herkamen. Es mag sein, dass diese viel für die Lodge und den Park tun, aber wenn die anderen Gäste dabei das Gefühl vermittelt bekommen, so gar keine Bedeutung zu haben, ist das vielleicht nicht ganz so glücklich….
Nach dem Essen verabschiedeten wir uns schnell von unseren Engländern am Nebentisch und trugen die schon sehr müde Mara ins Zelt. Der Geräuschkulisse nach scheint es am Feuer noch eine ganze Weile hoch her gegangen zu sein.
Fazit Tembe: Wir werden nicht wiederkommen. Das Zelt selbst war zwar sehr schön, aber weder der Service in der Lodge selbst noch die Gamedrives haben uns besonders gefallen. Patrick hat sich zwar redlich bemüht und sich auch sehr nett um Mara gekümmert, aber wir sind mit dem Tembe nicht warm geworden.