(Nachmittag vom 7. Tag in Oudtshoorn)
Als nächstes stehen die Cango Caves auf dem Programm. Diese liegen in den Svartbergen (in der Kleinen Karroo) rund 30 km nördlich von Oudtshoorn.
Einige im Eingangsbereich der Höhle gemachten Funde belegen eine lange menschliche Nutzung der Höhle seit etwa 10.000 Jahren.
Die grösste Kammer ist etwa 90 Meter lang, 50 Meter breit und bis zu 18 Meter hoch.
Das Höhlensystem der Cango Caves besteht aus drei Abschnitten mit einer Gesamtlänge von über vier Kilometern.
Alle Höhlen enthalten umfangreiche Tropfstein-Formationen von beeindruckender Grösse. Zugänglich ist allerdings nur der erste Teil der Höhle.
Die normale Besichtigung umfasst 600 Meter. Es gibt noch eine erweiterte Besichtigung (aber da muss man sehr, sehr schlank und ziemlich sportlich sein), die geht etwa 1200 m tief in die Höhle.
1780 erfolgte die (Wieder-)Entdeckung der Höhle durch einen Hirten. Im selben Jahr erkundete der Farmer van Zyl den Beginn der ersten Kammer des Höhlensystem direkt hinter dem Eingang.
Die Landschaft sieht mittlerweile (auch durch die Berge) recht abwechslungsreich aus
Am Spätnachmittag besichtigen wir noch eine Straussenfarm. Wie bereits erwähnt ist Oudtshoorn sowas wie die Welthauptstadt der Straussenzucht.
Für gewöhnlich werden die Eier bei Tage von der Henne und bei Nacht vom Hahn bebrütet. Zahlreiche Raubtiere, vor allem Schakale, Hyänen und Geier, versuchen immer wieder, die brütenden Vögel vom Nest fortzulocken, um an die Eier zu gelangen. Nur zehn Prozent aller Gelege werden in der Natur erfolgreich ausgebrütet.
Frisch geschlüpftes Straussenküken. Die Brutzeit beträgt 6 Wochen. Im Alter von 3 Tagen verlassen die Küken das erste Mal das Nest und folgen den Eltern überallhin.
Der Strauss hat sehr lange Beine mit einer kräftigen Laufmuskulatur. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 70 km/h; eine Geschwindigkeit von 50 km/h kann der Strauß etwa eine halbe Stunde halten. Als Anpassung an die hohe Laufgeschwindigkeit besitzt der Fuss, einzigartig bei Vögeln, nur zwei Zehen.
Männliche Strausse können bis zu 2,50 m gross werden und ein Gewicht von 135 kg erreichen. Weibchen sind etwas kleiner. Die Flügel sind für Laufvögel recht groß, aber wie bei allen Laufvögeln nicht zum Fliegen geeignet. Das Eigengewicht eines Straußes liegt weit über dem Gewicht, das es einem Vogel noch ermöglichen würde, sich in die Luft zu erheben. Die Flügel dienen stattdessen zur Balz, zum Schattenspenden und zum Halten des Gleichgewichts beim schnellen Laufen.
Während unseres Besuchs wurde mehrfach erwähnt, dass Strausse keine Intelligenzbestien sind. Ihr Auge ist grösser als ihr Gehirn.
Ich dachte immer, dass Strausse und Emus (Bild) praktisch identisch sind - nur dass Strausse eben in Afrika und Emus in Australien vorkommen. Doch nun wurde ich eines besseren belehrt: Der Emu ist doch deutlich kleiner als ein Strauss, er hat drei Zehen (der Strauss nur zwei) und er kann weniger schnell rennen (max. 50 km/h statt wie der Strauss max 70 km/h).
Strausseneier sind übrigens recht stabil - man kann sogar darauf stehen ohne dass sie zerbrechen. Ein Straussenei wiegt durchschnittlich 1,5 kg und entspricht so ca. 25 Hühnereiern.
Gegen 18.30 Uhr essen wir auf der Straussenfarm zu Abend. Es gibt natürlich Straussensteak - die Köchin sang dazu traditionelle Lieder und die südafrikanische Nationalhymne.
Zurück auf dem Campingplatz. In diesem Vorzelt lagert über Nacht alles was nicht in die Kabine passt (vor allem Kleidung, Schuhe...). Rechts sieht man die drei Kabinen übereinander. Für Privatsphäre ist auch gesorgt: Jede Kabine hat ihren eigenen Vorhang