Hier ist Teil 14 meiner Reiseerzählung. So langsam geht der Urlaub zu Ende. Viel Spaß beim Lesen, Kori
Von der Jagd auf große und kleine Tiere
Der letzte Tag des Urlaubs ist der, vor dem mir vom ersten Tag der Reise an graut. Nicht nur, weil es dann wieder nach Hause geht. Das ist diesmal gar nicht weiter dramatisch. Viel schlimmer ist die Packerei. Wer je in Afrika als Camper unterwegs war, wird wissen, wovon ich rede. Aber noch lässt sich das unvermeidliche je hinausschieben. Wir wollen ganz früh in den Park fahren. Es ist gerade hell, als wir losfahren. Der Landrover springt an, wir erledigen am Gate die Formalitäten. Von unserem letzten und bisher einzigen Besuch im Pilanesberg sind mir vor allem die vielen Nashörner in Erinnerung geblieben. Wir wollen heute (Foto-)Jagd auf die ganz großen Tiere machen.
Es ist ein übersichtlicher Park mit weit überwiegend bestens ausgebauten und zum Teil sogar asphaltierten Wegen. Es gibt einige umzäunte Beobachtungshäuschen an Wasserstellen. In einem dieser Häuschen machen wir es uns mit unserer Thermoskanne mit frischem Kaffee gemütlich. Zu sehen ist allerdings nichts. Kein Vogel, kein Wasserbewohner. Es regnet mal wieder. Aber der Kaffee ist gut. Wir beschließen weiterzufahren.
Inzwischen klart das Wetter auf. Wir sehen Heißluftballons, die in einiger Entfernung zu ihrer Fahrt aufsteigen. Und die ersten Tiere kreuzen unseren Weg. Giraffen, Springböcke, Gnus. Hinter einer Wegbiegung steht ein junger Elefantenbulle und macht sich über das satte Grün her. Ein Stück weiter ist ein Artgenosse ebenso beschäftigt. Schließlich sehen wir unsere ersten Nashörner. Eine ganze Familie ist auf der gegenüberliegenden Seite einer kleinen Schlucht unterwegs. Insgesamt werden wir an diesem Tag sage und schreibe siebzehn Rhinos vor die Linse bekommen. Dazu einige weitere Elefanten, Vögel und verschiedene Antilopen. Einzig von den Räubern lässt sich keiner sehen.
Nach unserer morgendlichen Rundfahrt wollen wir frühstücken. Bis 11 Uhr gibt es im Restaurant der Lodge Büfett angeboten. Das ist gegen 10.30 Uhr aber ebenso leer geräumt, wie unser Hunger groß ist. Immerhin werden die unterschiedlichen Eiervariationen noch frisch zubereitet und auf Nachfrage bekommen wir noch Toast und für unseren Junior frische Pfannkuchen. Im Gästebuch lesen wir später von einem Gast, der sich fürchterlich über den „inakzeptablen Service“ beklagt.
Jetzt kommen wir nicht mehr drum herum, jetzt lässt es sich nicht mehr verschieben: Kofferpacken ist angesagt. Währens sich unser Sohn im Pool vergnügt, pressen wir Kleidung und Equipment in die Taschen. Und die kleinen Figuren, die wir gerade gekauft hatten, müssen auch noch hinein.
Am späten Nachmittag geht es noch mal in den Park. Viel zu sehen bekommen wir nicht. Nach dem Abendessen gehen wir früh schlafen, wobei für das, was wir zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang getan haben, „Schlafen“ der falsche Ausdruck ist. Nein, nein, nicht das, was ihr jetzt denkt . . . Wir gehen auf Kleinwildjagd. Es wimmelt nur so von Moskitos. Kaum ist das Licht aus werden aus den Jägern Gejagte. Und die Moskitonetze sind im Koffer, und der Koffer ist im Auto. Dumm gelaufen.
Auf der Fahrt nach Johannesburg überlegen wir, wie die Begegnung mit Bushlore beziehungsweise Kwenda Safari ablaufen wird. Wir haben die Autorückgabe am Flughafen verabredet. Wird Rob, mit dem wir unterwegs die vielen Probleme verhandelt haben, selbst kommen? Oder wir ein anderer Repräsentant des Unternehmens kommen und ein paar Worte des Bedauerns sagen? Wird Bushlore sich der Verantwortung stellen? Oder schickt Bushlore einfach „nur“ einen Fahrer und drückt sich vor der Begegnung?
(Fortsetzung folgt)