Tag 28 – 28. Oktober 2019 – Kilometer fressen zwischen Shakawe und Ghanzi, 443km
Ghanzi, Thakadu Bush Camp
Obwohl wir heute viel Strecke vor uns haben gehen wir den Morgen gemütlich an.
Schlangenhalsvogel / African Darter
Ist auch kein Problem, da wir bereits um halb sechs wach sind
. Die Weissstirnspinte sind bereits eifrig auf Nahrungssuche. Rundherum zwitschert und krächzt es.
Heute geht es Dani's Gesundheit endlich besser. Während er den Vögeln mit der Kamera hinterher pirscht geniesse ich die Morgenstimmung.
Halsband-Bartvogel / Black-collared Barbet
Gelbsteissbülbül / Dark-capped Bulbul
Weissstirnspint / White-fronted Bee-eater
Mangrovenreiher / Green-backed Heron, eine Erstsichtung für uns!
Die Sonne scheint und es wird bereits warm. An diesem wunderbaren Ort hätten wir es problemlos noch eine Nacht länger ausgehalten
.
Goldbugpapagei / Meyer's Parrot
Gelbsteissbülbül / Dark-capped Bulbul
Rotzügel-Mausvogel / Red-faced Mousebird
Graulärmvogel / Grey Go-Away Bird
Ein ordentlich aufgedunsenes Rind mit einem Krokodil im Schlepptau treibt flussabwärts.
Weiter geht es mit schöneren Sichtungen. Vom netten Guide Jack lässt sich Dani nochmals kurz mit dem Boot zur Bienenfresser-Kolonie fahren. Diese wird von der Morgensonne schön angestrahlt. Auch ein Giant Kingfisher lässt sich ablichten.
Riesenfischer / Giant Kingfisher
Links der noch nicht komplett ausgefärbte Jungvogel
Währenddessen packe ich unsere sieben Sachen zusammen.
Kurz vor neun sind wir an der Reception und werden leider sehr unfreundlich empfangen. Eigentlich möchten wir ja nur unsere Rechnung begleichen! Keines der vier Kreditkartengeräte ist in der Lage, sich mit dem Netzwerk zu verbinden. Die Receptionistin lässt es jedoch so aussehen, als würden unsere KK nicht funktionieren
. Schnell kommen wir dem Problem aber auf die Spur. Leider hat die Receptionistin keinerlei Lösungsansätze. Unserer Bitte, das KK-Gerät bzw. das W-Lan neu zu starten, kommt sie nur sehr widerwillig nach. Nach mehreren gescheiterten Versuchen geben wir auf. Da dies unser zweitletzter Tag in Botswana ist, reichen unsere Bargeldreserven nicht mehr aus. Als wir die Dame fragen, wie wir nun vorgehen sollen schickt sie uns auf die nächste Bank. Wir sollen eine Überweisung machen. Mal schauen, ob das klappt
.
Da gemäss einem anderen anwesenden Gast die Bank in Shakawe gestern ‚out of oder‘ war, entschliessen wir uns in Richtung Ghanzi loszufahren. Abgesehen von der heutigen Receptionistin war die Shakawe River Lodge für uns ein Highlight. Einen fahlen Beigeschmack hinterlässt das eben Erlebte aber trotzdem…
Die Strecke nach Ghanzi ist abgesehen von einigen Potholes in deutlich besserem Zustand als erwartet. So kommen wir schneller voran, als von Tracks4Africa prognostiziert. Immer wieder verursachen Ziegen, Schafe oder Strausse einen Roadblock. Aufgepasst!
Bis auf den Kuke Veterinary Check Point werden wir an allen Check Points durchgewunken. Beim Kuke-Zaun müssen wir alle unsere Schuhe desinfizieren, was wir selbstverständlich anstandslos machen. Auch wenn wir unsere Trekkingschuhe seit Windhoek nicht mehr gebraucht haben
. Nach Fleisch, Milchprodukten und/oder Gemüse und Früchten werden wir erstaunlicherweise nicht gefragt.
Kurz nach fünfzehn Uhr treffen wir in Ghanzi ein. Zuerst starten wir einen Zahlungsversuch auf der FNB Bank, diese schliesst jedoch in zwanzig Minuten und es warten mehr als zwanzig Leute in einer Reihe. Heute ist Zahltag...
In der Hartland Butchery kaufen wir uns Fleisch für die ersten Tage im KTP. Die Auswahl ist deutlich besser als vor drei Wochen. Geduldig vakuumiert der Metzger unsere (aus seiner Sicht) ‚Mini-Portionen‘
. Wir sind mehr als zufrieden mit der Ausbeute.
Danach decken wir uns im Shoprite und im Spar mit Frischwaren, sowie im Liquorama mit Savanna, Bier und Wein ein. Die Geschäfte sind rappelvoll. Trotzdem herrscht eine sehr entspannte und freundliche Stimmung. Man merkt, dass die Leute wieder über Bares verfügen.
Bei der netten Verkäuferin im Liquorama erkundigen wir uns, wo wir unsere leeren Wasserkanister auffüllen können. Auch dies ist hier in Ghanzi möglich und sie erklärt uns den Weg zu ‚Aqua Maze‘. Eine viertel Stunde später haben wir auch das durch. 7 Pula pro 5L Wasser.
Nur noch tanken und schon haben wir innerhalb von zwei Stunden alles Nötige erledigt. Mit der Zeit wird man effizient!
Müde, aber zufrieden kommen wir im Thakadu Bush Camp an. Das Angebot, für zwei Drittel des offiziellen Preises in einem der Meru-Zelte zu übernachten, schlagen wir aus. Schliesslich haben wir sowieso nicht mehr viele Zeltnächte vor uns. Als Campsite wählen wir dieselbe wie letztes Mal: Mongoose. Ganz am Ende der Anlage gelegen bietet sie viel Privatsphäre und Ruhe.
Im Abolution Block begegnet Dani einer nicht ganz kleinen, aber hübschen Spinne
.
Das Nachtessen lassen wir uns wie vor drei Wochen im Restaurant schmecken. Es gibt leckeres Kudu Seswaa (‚pulled Kudu‘) mit Pap bzw. Reis.
Pap(p)-satt sind wir danach auf alle Fälle. Wir schicken einige Grüße und Fotos nach Hause und legen uns kurz darauf schlafen. Zum ersten Mal seit vielen Wochen hat es abgekühlt. Eine Wohltat!