Liebes Forum
Sorry für die Stille hier im Reisebericht. Nach einer sehr strengen Zeit auf der Arbeit sind wir gestern Abend nach einem schönen, zu Afrika vergleichsweise unspektakulären Urlaub aus Italien (Sizilien, äolische Inseln & Venedig) zurückgekehrt (geplant war ja Simbabwe
). Nun geht es mit unserem Afrika-Reisebericht vom letzten Jahr weiter
.
___________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tag 29 – 29. Oktober 2019 – Ghanzi – KD2 oder endlich Kalahari!, 461km
KD2, Name Pan
Mit Sonnenaufgang sind wir wach. Leider hat es mittlerweile mich mit den Halsschmerzen und der Erkältung erwischt. Und dies im sommerlichen Afrika…
Heute Morgen kann man zwar nicht wirklich von sommerlich sprechen: 12°C und ein eisiger Wind begrüssen uns. Kaum zu glauben nach den letzten zwei Wochen, wo die Temperaturen auch nachts selten unter 25°C lagen...
Wir frühstücken verhältnismässig dick eingepackt, organisieren uns an der Reception vier Bündel Holz und dürfen unseren Frischwassertank auffüllen. Auch hier hätten wir gerne noch eine zweite Nacht verbracht. Das leckere und preiswerte Abendessen, die sehr zuvorkommenden Angestellten und die tolle Bush-Atmosphäre gefallen uns am Thakadu Camp ausserordentlich.
Wir fahren nochmals zurück nach Ghanzi und versuchen wiederum unser Glück auf der Bank. Auch heute Morgen ohne Erfolg. Die Bank ist um viertel vor neun noch nicht geöffnet. Als wir später zurückkehren steht wieder eine lange Schlange Leute davor. So kaufen wir noch neue Lutschtabletten gegen die Halsschmerzen und machen uns auf die Weiterfahrt nach Süden.
Bis Kang prägen Ziegen, Schafe, Rinder und Strausse das Strassenbild. Auf der guten Asphaltstrasse kommen wir problemlos voran. Pünktlich mittags um zwölf sind wir in Kang. Die Stadt erlebt so wie es scheint gerade einen Boom. Die Strassen sind frisch asphaltiert und es werden Strassenlampen mit Solarpanel montiert. Neben einem Sefalana Shopper gibt es hier auch einen Choppies. Beiden statten wir einen kurzen Besuch ab, da wir gestern nirgendwo Tomaten erhalten haben. Auch hier gibt es keine Tomaten in der Gemüseabteilung
. Dafür gönnen wir uns was Kleines zu Mittag.
Auf der Bank in Hukuntsi versuchen wir es nochmals mit der Zahlung für die Shakawe River Lodge. Eine nette Angestellte bescheinigt uns, dass ohne Konto keine Überweisung auf ein anderes Konto möglich ist
.
Weiter geht die Fahrt auf Asphalt nach Hukuntsi. Auch hier pulsiert das Leben. Am Dorfeingang steht ein niegelnagelneues Einkaufszentrum – es gibt Tomaten
! Nochmals machen wir unseren Dieseltank voll.
Einkaufszentrum bei Hukuntsi
Dank Open Street Map finden wir unseren Weg quer durch Hukuntsi in Richtung Zutshwa problemlos. Auch hier fällt uns wieder auf, wie freundlich die Leute in Botswana uns Fremden gegenüber sind. Schön!
Wir werfen einen Blick auf die eindrückliche Hukuntsi Pan und fahren nun auf gutem Schotter weiter in Richtung Zutshwa. Zum ersten Mal weist nun auch ein Wegweiser in Richtung Kgalagadi Transfrontier Park
.
Hukuntsi Pan
Wir kommen nicht weit bevor wir einem stehengebliebenen, in die Jahre gekommenen Toyota begegnen. Ein Mann beugt sich über die Motorhaube und meint auf unsere Frage, ob er Hilfe brauche, dass er nicht wisse, was mit seinem Wagen los sei. Selbstverständlich halten wir an. In gebrochenem Englisch erklärt uns der Herr, dass möglicherweise die Batterie, allenfalls aber auch etwas mit dem Tank oder sonst was kaputt sei. Dani hat die Situation schnell erfasst und packt unsere Überbrückungskabel aus.
Pannenhilfe irgendwo im Nirgendwo
Mittlerweile sind auch die Ehefrau sowie die Tochter ausgestiegen und begrüssen uns freundlich. Wir hängen die Batterie des botswanischen Toyotas an unsere und schon lässt sich der Motor wieder starten. Alle sind happy und wir werden von Dankesreden überhäuft.
Weiter geht die rund stündige Fahrt nach Zutshwa. Hier ist nicht viel los. Der Weg in die KD2 Concession ist jedoch gut beschildert. Leider ist am Tor zur Concession niemand anwesend und es sind auch keine Permits zum Ausfüllen mehr in der Box vorhanden. Zwei Frauen, welche mit ihren Kindern vorbeiziehen wissen auch nicht zu helfen. Sie meinen, wir sollen einfach durchfahren. Dank dem Forum wissen wir aber, dass die Übernachtung auf der Transitstrecke 100 Pula pro Person kostet. So schreiben wir einen Zettel mit unseren Angaben, heften die 200 Pula dran und werfen das Ganze in die Money-Box. Sollte passen… Von weitem rennt ein Mann auf uns zu. Es ist derjenige von der Autopanne. Er bedankt sich nochmals ausgiebig und herzlich bei uns. Wir sind gerührt
!
Nun sind es noch 21km zur Name Pan, wo wir übernachten dürfen. Um vier sind wir endlich da. Es ist fantastisch hier
! Einsam an einer Pfanne gelegen, auf der Springböcke grasen, Vögel umherschwirren und weit und breit keine Menschenseele zu sehen ist. So wie es uns gefällt! Auch die Temperaturen sind heute sehr angenehm. Im Schatten wird es sogar bald empfindlich kühl.
Name Pan
Wir drehen noch eine kleine Runde zu Fuss. Ausser Spuren verschiedener Antilopen und von Straussen sehen wir auch Hyänen-Hinterlassenschaften. Frische Spuren sind jedoch keine zu sehen.
Gegen Abend entzünden wir ein schönes Lagerfeuer, grillen leckeres Rindfleisch aus der Hartland Butchery und essen dazu Gurkensalat und Reis. Und als Nachtisch gibts ‚Schoggi-Bananen‘
. Diese unendliche Ruhe hier ist beinahe unwirklich, nur hin und wieder hören wir die Barking Geckos. So fühlt sich nach Hause kommen an!
Mittlerweile relativ warm angezogen widmen wir uns zum Abschluss des Tages der Nachthimmelfotografie.