Hi tiggi,
mit den Permits an der Chobe Riverfront wird ja schon lange herum experimentiert. Mal dürfen Selbstfahrer angeblich
nur zu bestimmten Uhrzeiten fahren, dann sind einige Strecken Einbahnstrassen, dannbekommen die Safarifahrzeuge der Lodges Nummern, dann mal wieder nicht.
Ich kann - ehrlich gesagt - kein verlässliches System erkennen. Ich werde mich aber gerne Anfang Januar mal in
Kasane per email erkundigen, unsere Freunde sind jetzt gerade unterwegs, deshalb muss ich noch warten.
Zurück vom Chobe – Teil 6
Die folgende Geschichte ist etwas plakativ geschrieben, aber vielleicht kann der eine oder die andere mein „Wehklagen“ nachvollziehen.
Es gibt Entscheidungen im Leben, bei denen man sich der Konsequenzen nicht wirklich bewusst ist. Bei mir war es die Entscheidung, Vögel zu fotografieren. Am Anfang war ich mit Bildern von einem Fisheagle oder einem Geier im Baum zufrieden, aber irgendwann wollte ich mehr. Der Fisheagle sollte nach Möglichkeit einen Fisch fangen, oder der Geier sollte mit anderen um den besten Platz an einem toten Tier kämpfen. Gleichzeitig fing ich an, eine „Vogelkollektion“ aufzubauen. Auch das war ein großer Fehler. Je kleiner die Vögel werden, desto hektischer bewegen sie sich und machen dem Fotografen das Leben schwer.
Ach, was waren das doch für unbeschwerte Zeiten, als wir einfach so mit dem Fahrzeug oder Boot herumfuhren und ich einen Elefanten oder ein Hippo knipste. Diese Tiere bewegen sich wenigstens in einem überschaubaren Areal, während speziell die kleinen Vögelchen gerne warten bis man sich nähert um dann blitzartig zu verschwinden, oder sie platzieren sich so, dass schöne Aufnahmen nicht mehr möglich sind. Ich muss gestehen, ich habe schon oft geflucht wenn ich kurz vor einem schönen Foto war und mein gefiedertes Motiv in allerletzter Sekunde beschloss, mir den Spaß zu verderben. Auch meine Frau musste hin und wieder böse Blicke ertragen wenn sie sich im Fahrzeug zum falschen Zeitpunkt bewegte und ich deshalb nur zu einem etwas verwackelten Foto kam.
Bestimmte Vögel kann ich nur fotografieren, wenn ich alleine oder mit Ruth unterwegs bin, denn andere Gäste würden sehr schnell die Geduld mit mir verlieren. Eine Alternative ist natürlich noch ein Fotografen-Boot bzw. Fahrzeug. Darin sitzen glücklicherweise nur Gleichgesinnte und der Fahrer / Guide weiß genau, wie er das Fahrzeug / Boot zu positionieren hat, um seine Gäste einigermaßen zufrieden zu stellen. Leider sind diese Fahrten nicht gerade billig.
Ich hatte diesmal Glück. Freundin Gabi hatte einen Gutschein für eine Tagestour mit solch einem Boot gewonnen und an mich abgetreten. In diesem Boot sitzen acht Personen hintereinander. Jeder hat einen drehbaren Sitz. Vor sich hat man ein Gestell, an dem man seine Kamera befestigen kann. So ist man in der Lage, sich um 360° zu drehen und hat die Kamera immer in bester Position vor sich "hängen". Aber auch bei so einer Tour ist man natürlich darauf angewiesen, was einem so vor die Linse läuft, fliegt oder schwimmt.
Während unseres diesjährigen Aufenthaltes hatte ich einen Vertreter der Bee-Eater Familie auf dem Zettel, nämlich den Carmine Bee-Eater. Ich mag diesen Vogel sehr, besonders wenn er fliegt und seine Türkies-/Rottöne in der Sonne leuchten. Aber leider ist er ähnlich flink unterwegs, wie eine Schwalbe und er kümmert sich überhaupt nicht darum, ob ich mit der Kamera schnell genug bin, um ihn in schönem Licht so zu erwischen, dass ich ein scharfes Foto von ihm erhalte. Ich bin aus finanziellen Gründen nicht in der Lage, mir ein „fettes“ 600er Objektiv mit toller Lichtstärke zu kaufen, deshalb ist der Spruch „Zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ durchaus ein Thema für mich. Ich habe versucht, dieses Manko mit einem relativ großen Zeitaufwand zu kompensieren, das hatte allerdings zur Folge, dass meine Frau inzwischen einen Schreikrampf bekommt, wenn ich irgendwo stoppen möchte, um den Bee-Eater endlich mal perfekt im Flug - natürlich bei goldenem Sonnenlicht - abzulichten. Es ist mir übrigens bis heute noch nicht gelungen! Das blöde ist halt: Ich habe ein Bild im Kopf und solange ich dieses Bild nicht umsetzen kann, wird auch in Zukunft weiter „gejagt“.
So, genug geheult, kommen wir zum nächsten Teil!
Fisheagle in goldenem Licht
Ich glaub´ich bin ein Geier!
Der Open-Billed Storch mag Schnecken
Malachite Kingfisher - ausnahmsweise im richtigen Licht
Pied Kingfisher mit hübscher Frisur
Giant Kingsfisher: den hatten wir fest geklebt
Carmine Bee-Eater mit Nachwuchs
Blue-cheeked Bee-Eater beim Abkühlen
... wird fortgesetzt ...