Liebe Fomis,
Ende November, wenn es zu hause dunkel und regnerisch ist, zieht es meine Frau und mich auf die Südhalbkugel unseres Planeten. Wie der Zufall es so will, haben wir Freunde in Botswana. Was also liegt näher, als ihnen einen Besuch abzustatten?
Das haben wir auch dieses Jahr wieder getan. Am 24.11. sind wir von Frankfurt über Johannesburg nach Kasane geflogen um für zwei Wochen etwas Sonne und Licht zu tanken. Unsere Freunde wohnen in Kasane, also ganz nah am Chobe NP. Glücklicherweise betreiben sie dort eine Lodge. Wir können bei ihnen wohnen und ich hatte die Möglichkeit, (fast) jeden Tag entweder mit dem Boot oder mit dem Safarifahrzeug die Chobe Riverfront zu erkunden. Außerdem haben wir für zwei Nächte eine neue Lodge in der Nähe von Ngoma Bridge ( = Grenzübergang nach Namibia) inspiziert. So konnten wir dieses Mal das Ufer des Chobe vom Sedudu Gate (Kasane) bis zum Ngoma Gate erforschen, das war neu für uns und hat Spaß gemacht.
Während ich also hauptsächlich mit Pirschfahrten beschäftigt war, hat sich meine Frau hin und wieder eine Auszeit genommen, um mit Freundin Gabi und deren Hunden Gassi zu gehen oder in Kasane ein paar Dinge zu besorgen. Manchmal waren keine Gäste da, dann konnte ich mit den Guides John bzw. Innocent ganz alleine die Riverfront erkunden. Das ist ein besonderes Vergnügen für mich, denn ich muss auf niemanden Rücksicht nehmen und kann auch mal einen bestimmten Vogel „jagen“. Wir sind meistens erst gegen 08:30 aufgebrochen. Natürlich ist das sehr spät für einen „Morning Game Drive“, es hat allerdings den Vorteil, dass die meisten Fahrzeuge der Lodges den Park gerade wieder verlassen und die Tiere ziemlich entspannt sind. Auch wenn wir um diese Zeit nicht unbedingt jagende Löwen beobachten konnten mag ich die relative Ruhe im Park. Mit dem Boot hat man am Morgen den Chobe fast ganz für sich, das ist ein krasser Gegensatz zu dem dichten Verkehr am Nachmittag. Dann starten auch die großen Boote und es kann an interessanten Stellen schon mal ziemlich laut werden.
Einen Tag vor unserer Ankunft hatte es stark geregnet. Der Busch zeigte sich mit einem zarten, hellgrünen Flaum. Während unseres Aufenthalts hatten wir an zwei Nachmittagen starken Regen, das war es dann auch schon. Trotz einer Menge Wasser, die vom Himmel kam, sind wir mit einem geschlossenen Landcruiser in den Park gefahren. Am Eingang standen eine Menge nasser Leute unter dem Dach und suchten Schutz, denn in den offenen Safarifahrzeugen war an ein Weiterfahren nicht zu denken. Die Piste stand stellenweise komplett unter Wasser und das Wasser rauschte mit beachtlicher Geschwindigkeit den Abhang herunter. Später tröpfelte es nur noch und wir konnten das Hubdach des Wagens aufstellen und Tiere beobachten, ohne nass zu werden. Zum ersten Mal haben wir in der Nähe des Serondela Picnic Spot einen Trupp Wildhunde gesehen. Leider hatte die Dämmerung bereits eingesetzt und wir mussten den Park verlassen. Der Beginn der Regenzeit ist gleichzeitig der „Startschuss“ für die Geburt von vielen, vielen Impalas. Davon gab es wirklich jede Menge.
Wieder einmal ging die Zeit rasend schnell vorbei und ehe wir versahen, standen wir schon wieder am Checkin des „Kasane International Airport“, um nach Johannesburg zu fliegen. Der Airport wird übrigens gerade vergrößert und ist eine große Baustelle. Die neue Landebahn ist bereits fertiggestellt. Genau wie in Maun läuft man nicht mehr über das Rollfeld, sondern wird mit einem Bus zum Flugzeug gebracht. Ja, ja, so ändern sich halt die Zeiten, alles wird größer und hektischer.
Ich poste heute und in den nächsten Tagen ein paar Bilder und hoffe, der (die) eine oder andere Leser(in) hat Freude damit. Ich wünsche allen Fomis frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Liebe Grüße
Walter
Gassigehen mit der Rasselbande
Leofant bei der Arbeit
Blick von der Upper Road auf den Chobe
Elefantenparade
Nervöse Büffelherde
Wasserspiele 1
Wasserspiele 2
Wasserspiele 3
... wird fortgesetzt ...