2.9. – Morning Game Drive (Sango Safari Camp) Teil 1
Finale – unser letzter richtiger Tag im Camp (und in Botswana) bricht an! Ich merke, dass bei mir eine gesunde Sättigung erreicht ist, wir haben tolle Sichtungen gehabt und sind viel herumgefahren. Deshalb ist es mir auch ein bisschen egal, dass es heute schon wieder in die Concession gehen soll. Schließlich wollen die neuen Gäste an Bord diese Gegend auch kennenlernen, durch den Moremi NP fahren sie selber.
Ehrlich gesagt kann ich mich gar nicht daran erinnern, ob das Ganze überhaupt ausdiskutiert wurde. Auch das habe ich von letztem Jahr her spannender in Erinnerung – da wurden abends beim Essen mit den Guides die verschiedenen Möglichkeiten hin- und herüberlegt, erklärt was es für Vor- und Nachteile gibt, Sichtungen verglichen und Pläne geschmiedet.
Aber ich will nicht klagen – wir haben ja wirklich viele Tiere gesehen und das soll heute auch nicht anders werden.
Zuerst jedoch geht die Sonne auf
und Bele sitzt um 6.49 Uhr mal wieder mit ihrem Kaffee fast im Sand und beobachtet einmal mehr die schönen Red Lechwes im frühen Licht (und verspürt dabei leichte Wehmut ob des nahenden Urlaubendes)
![:( :(](/media/kunena/emoticons/sad.png)
.
JJ fragt mich, warum ich nicht am Tisch sitze und als ich ihm erkläre, dass ich mich auf diese Weise der Natur näher fühle, meint er, dass ich dann wohl der richtige Typ für eine Campingtour wäre. Schaunmermal – in einem Jahr bin ich schlauer!
Kurz nach 7 Uhr besteigen wir unser Fahrzeug – übrigens nicht mit dem Sango-Symbol versehen, sondern es muss wohl ein Leihfahrzeug von einem anderen Unternehmen sein. Es mag kleinlich sein, aber diese Tatsache – das fehlende Sango-Symbol - hat mich schon die ganze Zeit über gestört.
Jetzt aber los! Unser jüngster Mitfahrer, Enzo, 8 Jahre alt, sitzt vor mir. René, sein Vater, meint zwar gleich als er erfahren hat, dass ich Lehrerin bin, dass sie ihn neben mich setzen würden, damit ich mit ihm ein bisschen für die Schule übe
![;) ;)](/media/kunena/emoticons/wink.png)
. Aber natürlich mit einem Augenzwinkern – und Enzo kann mich danach zum Glück immer noch leiden! Er ist ein perfekter Safariteilnehmer - ich habe ihn die vielen Stunden, die wir heute zusammen im Auto unterwegs sind, nie meckern gehört. Seine Mutter übersetzt ihm leise die Infos von Tony. Enzo fragt nach, wenn es ihn interessiert, und wenn nicht, dann eben nicht. Er hat auch durchaus viel Sinn für Humor – wie beide machen ein bissle Quatsch miteinander, wenn wir längere Zeit ohne Sichtung durchs Gelände rumpeln.
Unsere erste Sichtung des Tages nach einer halben Stunde ist ein Hammerkopf – na endlich! Allerdings dreht er mir sein Hinterteil zu... Eiijjjj, ich möchte aber den typischen Hammerkopf fotografieren, nicht den Hammerpopo!
![:angry: :angry:](/media/kunena/emoticons/angry.png)
Na warte, Bürschchen, dich werde ich heute noch besser erwischen!
Wir fahren wie üblich am Hyänenbau vorbei (hatte ich ganz vergessen zu erwähnen) – aber hier herrscht wie die Tage zuvor gähnende Leere. Langsam frage ich mich, ob das nicht eine Touristenveräppelung ist....
Die zweite Sichtung nach ca. 1 Stunde ist so richtig nach meinem Geschmack: Zwergmangusten (Dwarf-Mongoose) – und zwar eine ganze Menge! Sie wohnen in dem verlassenen Termitenhügel und sind gerade dabei, sich von der Morgensonne auf Betriebstemperatur bringen zu lassen. Unsere Ankunft stört sie und lässt sie eine Weile leicht irritiert herumwuseln.
Zum Schluss finden sie uns aber wohl eher langweilig als gefährlich
Und lassen sich wieder korrekt ausgerichtet zum Sonnenbad nieder!
Keine 5 Minuten später dann dies:
Unsere fünf African-wild-dog-Rabauken!! Sie sind, als wir ankommen, alleine und warten offensichtlich auf die Erwachsenen.
Diese kommen dann bald und bringen den Kleinen das Fressen. Wie gesagt haben die Fünf keine Mutter mehr – sie wurde von einem Leoparden getötet. Der restliche Clan zieht sie auf und kümmert sich rührend um sie, wie man sieht.
Witzig finde ich die Kugelbäuche der Welpen – man meint, sie könnten jeden Moment platzen!
Immer wieder gehen und kommen die Großen und würgen erneut Teile der Beute, die sie - wie man an den blutverschmierten Köpfen sehen kann - offensichtlich vor kurzem gemacht haben, vor den Kleinen aus, die sich dann darauf stürzen.
Ab und zu muss auch Erziehungsarbeit geleistet werden – hier mopst einer ein großes Stück, das offensichtlich nicht für ihn alleine gedacht war.
Ein Tier hat einen Sender um den Hals – dieses Rudel ist Teil der Wildhundeforschung.
Insgesamt ist die ganze Gruppe sehr aufmerksam, immer wieder wird die Umgebung beobachtet.
Hier noch die restlichen Fotos – ich konnte mich mal wieder nicht entscheiden – aber wann sieht man schon wild dogs in einem solchen Familienverband? Also seid bitte nachsichtig....
Irgendwann scheinen alle satt zu sein und dann beginnt ein lustiges Gerangel – laut Guide kein ernsthafter Kampf, sondern eher ein Ranglistenspielchen.
Wir stehen nun seit 20 Minuten da und beobachten das Treiben – aber irgendwann wird es Zeit weiter zu fahren.
Fortsetzung folgt morgen.....