Vergessen wir mal das Wasser in Kirchheim - das Wasser im Khwai ist viel interessanter!
31.8. – Nachmittags-Game-Drive im Moremi NP
Unser Mittagstisch ist heute spärlich besetzt – außer Patrick und Christine (und wir natürlich) sind alle am Vormittag abgereist! So sitzen wir zusammen mit Jörg in kleiner Runde beieinander. Auch mal nett!
Übrigens haben wir heute gar keine andere Wahl als mit Tony zu fahren, denn es gibt heute Nachmittag nur einen Guide.
Wir beschließen beim Essen, dass es jetzt mal in den Moremi NP gehen soll. Tony ist von dieser Idee nicht so begeistert, angeblich gäbe es keine so tollen Sichtungen dort, man muss pünktlich aus dem Park sein und von den Wegen darf man auch nicht runter... Aber wir setzen uns durch – vor allem Patrick hat ein bisschen genug davon, durch diese großteils doch öde Landschaft zu rumpeln, wo man sich inzwischen schon recht gut auskennt –wir wollen mal etwas anderes sehen.
In der Mittagspause zwischen Brunch (der für mich eher ein Lunch ist - aber sehr, sehr lecker!) und Hightea können wir wieder die Tierwelt von unserer kleinen Veranda aus beobachten. Einfach schön, den Khwai River so vor der Haustüre zu haben.
Zusammen mit zwei über Mittag neu eingetroffenen Gästen besteigen wir unser Gefährt. Moooooment – diese orangefarbenen Brillenbügel kenn ich doch?? Haha, es sind Roland und Vera (bis dato kenne ich die Namen aber nicht), die mit uns beim Game Drive im Chobe im Wagen saßen. Roland war einer der Männer, die ständig „no more elephant babys please“ gerufen haben....
Da konnte wohl jemand nicht lesen (oder heißt "one" nicht "ein")?? Übrigens, Franzicke, rechts, das ist dann Eure Brücke !
Am Eingang herrscht ziemlich viel Trubel – ein italienisches Filmteam mit ein paar gestylten Zicken an Bord macht sich auf den Weg in den Park – zum Glück steht deutlich auf den Fahrzeugen, dass man ihnen wegen Filmarbeiten nicht folgen soll. Kein Problem – das war sowieso unser Plan!!!
Heute Nachmittag würden wir gerne Löwen sehen. Und da sind sie – allerdings Lichtjahre entfernt!
Links drei Stück (Beweisfoto)
Rechts davon eine einzelne Löwin:
Die Fotosession entwickelt sich zu einer recht spaßigen Angelegenheit- ich habe ein Déjà-Vu aus 2011 in Namibia, als meine Mitfahrer ein bisschen stinkig waren, weil nicht die größte Kamera das beste Bild geliefert hat.
Auch heute ist es wieder so, dass Roland und Patrick ihre langen Objektive auspacken und nur am Rumfluchen sind, weil das Licht so schlecht, die Löwen so unkooperativ und die Entfernung zu groß ist.
![B) B)](/media/kunena/emoticons/cool.png)
Man sieht ein paar braune Punkte und fertig.
Lässig lassen wir die beiden mal kurz auf unsere Displays schauen und vor allem Patrick packt die Verzweiflung. Irgendwann verweigert er den Blick auf unsere Fotos und meint:
Naaa, do schau i nimmer hin, weil sonst schmaiß i dös bleede Tail (zeigt auf seine Kamera)
ausm Wogen ausse! (Bitte alle Tiroler nachsichtig sein: ich beherrsche den Dialekt nicht, schon gar nicht im geschriebenen Wort).
Allerdings bin auch ich alles andere als zufrieden mit der Ausbeute – da war bei dieser Entfernung einfach nicht mehr zu machen. Überhaupt brauche ich erstmal ewig, bis ich die 4 Löwen überhaupt sehe - ich stelle mich so richtig doofblind an
![:silly: :silly:](/media/kunena/emoticons/silly.png)
! Die Warzenschweine sieht man deutlich besser und Tony meint, die Löwin rechts würde die jetzt jagen wollen.
Die Löwin rechts meint aber, dass dies eine recht blöde Idee von Tony ist, weil es eigentlich zu warm (inzwischen ist es wieder sommerlich) und viel zu anstrengend sei, um auf Schweinejagd zu gehen.Sie macht nur halbherzige Anstalten - aber immerhin bewegt sie sich mal von ihrem Schattenplatz weg und sucht sich eine perfekte Deckung. Ich finde das Foto wirklich witzig:
Die drei schemenhaften Gestalten links schauen sich das Ganze auch nur mäßig interessiert an.
Ein Anflug von Löwen-Energie
Dieser verpufft aber innerhalb weniger Minuten, Frau Löwe zieht sich wieder in ihre Deckung aus dem von mir so geliebten afrikanischen Gras zurück.
Unsere Fotografen-Energie ist auch verpufft .
Wir rumpeln weiter und können unser Camp mal von jenseits des Khwai Rivers bewundern.
Auch hier gefällt mir wieder das Gras – und nun weiß ich auch, warum mir die Gegend in der Concession so fremd vorkam: letztes Jahr hatten wir unsere tollen Leoparden- und Löwensichtungen fast ausschließlich im Moremi (abgesehen von dem Löwenrudel, als wir eigentlich bushwalken wollten, das war in der Concession) und damals haben mich die Farben fasziniert.
Auch heute finden Patrick, Christine, Heike und ich, dass es landschaftlich noch schöner ist im Moremi – alles wirkt etwas frischer und farbiger.
Weniger diese Elefantendame – mir fällt erst jetzt beim Fotosichten auf, dass sie ganz und gar nicht frisch, sondern eher krank wirkt, mager und mit komischen Schwellungen am Hinterteil.
Dann muss sie sich auch noch einer über uns ärgern.
Ein anderer grauer Riese wirkt dagegen recht entspannt.
Wir fahren durch schöne Landschaft und kommen dann ans Wasser – wow! Die Farben sind toll!
Hippos wohin mal schaut!
Zum Glück liegt auch noch ein Red Lechwe-Bock gemütlich herum - endlich was fürs Auge
Jetzt muss ich nämlich endlich mal ein Geständnis ablegen
![:blush: :blush:](/media/kunena/emoticons/blush.png)
: ich finde Hippos ziemlich doof....und ziemlich hässlich! Die Begeisterung anderer kann ich einfach nicht teilen.
Allein wenn ich sehe, wie verschrammt sie immer sind – und warum? Weil sie sich ständig streiten müssen, die doofen Viecher!
Wir sehen nicht nur vereinzelte Exemplare, sondern Hippo-Suppe in der Familienpackung.
Also, wer Hippos mag, der muss nur an den Khwai kommen – da gibt’s ne Garantie drauf!
Im Wasser sehen sie wenigstens einigermaßen erträglich aus – wobei man da ja auch nur die dekorativen Teile von ihnen sieht. Die Natur ist schon clever...
Nachdem wir genug gesehen haben, tuckern wir auf schönen Sandpisten zurück zu der Löwensichtung.
Welch schönes Licht – auch wenn es zum Fotografieren eigentlich schon zu schwach ist und Frau Löwe sich ziemlich bedeckt hält. Trotzdem freue ich mich über diese Sichtung am Abend sehr!!
Wir nehmen unseren Sundowner im Auto ein, neben der Löwensichtung her – oweia, Roland mixt den Gin Tonic für mich! Zum Glück muss ich nicht fahren...
Tony hofft, dass es heute Span(warzen)ferkel bei Familie Löwe gibt. Aber weit gefehlt: Frau Löwe schnürt ein bisschen hin und her:
Geh ich jetzt jagen oder nicht???
Mein Lieblingsfoto des Nachmittags:
Sie kann sich nicht entscheiden – aber wir uns notgedrungen schon: das Gate schließt demnächst -also nichts wie heim!
Zurück im Camp lernen wir Caroline kennen, die PR-Verantwortliche von Bushways (zu denen gehört Sango jetzt). Sie ist hier, um sich das Camp vor Ort anzuschauen und einige Dinge mit Jörg wegen der Fotos für die Homepage usw. zu besprechen. So ergibt sich eine recht amüsante Unterhaltung beim Abendessen. Und ich kann endlich wieder Französisch reden, weil Caroline aus Frankreich kommt. Wir sind immer noch ein kleines Häufchen – Caroline von Bushways, Jörg der Fotograf, Christine und Patrick aus Österreich, Vera und Roland und Heike und ich.
Später am Campfire gibt uns Tony noch einen Crashkurs in Sternkunde und wir lernen, wie wir mit Hilfe des Kreuz des Südens im Busch immer unseren Weg finden. Der Plan (den ich auch bereits wieder vergessen habe) ist allerdings nur semihilfreich: ich würde wohl bleiben, wo ich bin, weil der gefundene Weg nach Süden nämlich direkt durch die Hippo- und Crocsuppe des Khwai-Rivers vor unserer Nase führen würde!
Da Christine und Patrick am nächsten Morgen abreisen, wird es wieder nur ein Fahrzeug mit Tony geben – so viel dazu, dass wir laut JJ ja locker zu Joel wechseln könnten, wenn wir Tony getestet hätten. Allein dies finde ich schon blöd – das käme ja irgendwie sonderbar rüber, wenn wir dann das Fahrzeug wechseln. Wer weiß außerdem, wer noch so mitfahren wird??? Aber zum Glück haben wir ja eh keine Wahl.....
Übrigens war Joel gar nicht unser angefragter Guide (ich hatte das am Anfang bei der Landung in Sango verwechselt), sondern einer aus der Sangofamilie, entweder Face oder sein Bruder Baruti (alias Beast, den man eigentlich aber noch mal anders schreibt). Dass nun keiner der beiden da war – obwohl einer davon uns zugesagt war - ist eine andere Geschichte, die ich nicht ganz okay finde und zu der ich vermutlich Bushways noch ein paar Zeilen texten werde.
Außer Roland und Vera werden morgen noch Caroline und Jörg mitfahren - sie nutzen die Chance, dass es freie Plätze gibt. Morgens soll es wieder in die Concession gehen und für den Nachmittag planen wir eine Mokoro-Tour. Roland hat zwar keine so ganz große Lust, aber da die Poler schon angefragt sind, will er dann auch keinen Rückzieher machen.
Apropos „ziehen“: Ich ziehe mir zum Schlafen mal vorsichtshalber meine Fleecejacke über – und dies ist eine gute Wahl, wie sich noch zeigen wird!