Hallo Darf_a,
wir waren im Oktober 17 für 3 Wochen in Namibia und Botswana mit einem 4WD-Camper unterwegs. In Namibia waren wir bereits vorher 2x, in Botswana waren wir vorher noch nie. Unsere Tour ging von Windhoek quer durch den CKGR, weiter zu den Baines Baobabs, über Maun durch Moremi und Chobe zu den Viktoria Fällen, zurück zum Mudumu NP in Caprivi, durch den Caprivi nach Damaraland, durch den Skelettküste NP nach Swakopmund und zurück nach Windhoek.
Wir haben festgestellt, dass es in Namibia landschaftlich schöner und abwechslungsreicher ist, dafür sind die Tiersichtungen in Botswana spektakulärer. Wenn Du Einsamkeit und Tiersichtungen willst, bist Du in Botswana besser aufgehoben. Durch die sehr limitierte Anzahl an Campingplätzen in den Parks gibt es sehr wenige Selbstfahrer. Die Gäste der Lodges sind dann in den typischen Safari-Jeeps gebündelt, so dass insgesamt weniger Autos unterwegs sind als z.B. in Etosha.
Durch das limitierte Angebot sind natürlich auch die Gebühren für die Stellplätze in Botswana extrem hoch. Da zahlst Du locker 100 USD pro Nacht nur für den Stellplatz der nichts bietet außer einem stinkendem Plastikklo und einer defekten Eimerdusche. Es gibt kein Wasser, keinen Strom, keine Mülleimer, einfach nichts. Und genau für dieses Nichts zahlst Du. Denn dieses Nichts garantiert Dir auch absolute Einsamkeit und Wildtiere, die ohne Zäune bis an Dein Auto kommen. Leider wird dieses Nichts so gern nachgefragt, dass man 1 Jahr im Voraus buchen muss und die Preise weiterhin steigen.
Um das mal zu verdeutlichen: in der Nähe der Baines Baobabs im Nxai NP gibt es 3 Stellplätze! 3!!! Für eine weltweite Nachfrage! Das kostet! Geld, Zeit und Nerven für die Buchung, die sehr kompliziert ist. Dafür erlebst Du etwas Einmaliges! Nämlich das Gefühl absoluter Freiheit und Einsamkeit – mit allen Vorzügen und Risiken. Du bist wirklich ALLEIN in der Wildnis! Ohne Netz und doppeltem Boden.
Deshalb brauchst Du in Botswana ein Auto, das Dich tatsächlich sicher durch die Wildnis bringt. Wir hatten den Pop-Top Landcruiser von Britz und waren froh, dass wir nicht mit der günstigeren Variante Nissan oder Hilux unterwegs waren. Wir haben die absolute Geländetauglichkeit des Landcruisers zu schätzen gelernt, mit anderen Autos wären wir manches Mal stecken geblieben. So konnten wir aber anderen „Unglücklichen“ helfen, die nicht so gut durchkamen (z.T. sogar Safari-Jeeps von Lodgen).
Wenn Du abenteuerlustig bist, Du Dir gut selber zu helfen weißt und Tiere für Dich im Vordergrund stehen, dann fahr nach Botswana. Wenn die Nachteile Botswanas Dich abschrecken (Preise, Fahrgelände, Risiken der Einsamkeit, komplizierte Vorausbuchungen), dann fahr lieber nach Namibia, auch wenn es in Etosha weniger wild und einsam ist. Wunderschön ist beides
Viele Grüße,
Sabine