3.8.2015 Tag 16
Heute geht es zeitig los. Unser Tagesziel ist Nyanza, und das wollen wir noch vor Sonnenuntergang erreichen. NAchdem wir Nyamagabe verlassen haben geht die ersten KM nur bergab. Eine echte WOhltat für unsere Beine. Die Landschaft ändert sich zunehmend. Die steilen Berge verschwinden, wir kommen ins Flachland Ruandas. Was auch immer flach in dem Fall bedeutet, die Steigungen sind nicht mehr so lang und so steil. Die Landwirtschaft nimmt wieder zu. Teeplantage an den Steilhängen ohne Ende. In den Tälern wird hingegen Reis angebaut, da die Gegend hier sehr feucht ist.
Kurz vor Huye treffen wir auf eine grosse Anzahl von Arbeitertrupps die entweder im Strassenbau, oder auf den Reisfeldern tätig sind. Schnell finden wir heraus, dass es sich hier um Strafgefange handelt, die Arbeitseinsatz haben. In Huye kommen wir noch am örtlichen Gefängnis vorbei.
Wir scheinen hier in einer wohlhabenderen Gegend zu sein, denn es sind überwiegend feste Häuser zu sehen. Nach Kinuhura treffen wir auf eine Reisfabrik (oder wie man dazu sagen soll). Die Frauen arbeiten,und die Männer kraulen sich dabei die Eier, oder wie man das nixx tun beschreiben soll. In Mühsamer handarbeit wird die Streu vom Reis getrennt. Maschinen hierfür sehe ich keine.In Ruanda arbeiten überwiegend die Frauen, Männer arbeiten zu sehen ist sehr selten. Auf meine Frage , was die Männer den ganzen Tag machen , meinte Jalia (Managerin vom Mamba Club) they looking for money.
Kurz vor Nyanza fahren 2 Rennrad Fahrer zu uns auf. Natürlich wollen die Junxx wissen was wir machen und wohin wir fahren. Schnell stellt sich heraus, dass die 2 für`s Juniorteam Ruandas fahren. Das Material ist nicht mehr das neuste, aber für afrikanische Verhältnisse auf dem neusten Stand. Die Junxx sind auf dem Schulweg, welchen sie gleichzeitig als trainingsfahrt nutzen. Die Schule befindet sich in Gitarame, Trainings Pensum für die Junxx 50 KM anfahrt und 50 Km abfahrt. Die Junxx wesentlich schneller unterwegs als wir machen keinen Anstand von dannen zu ziehen, sondern interessieren sich für uns und unser Material. In Ruhuha trennen sich unsere Wege. Leider kann ich die Junxx materialtechnisch nicht Supporten. Für eine Kleinigkeit reicht es doch, und wir spenden 2 Radschläuche und meinen Helm. Radjab kann sein Glück gar nicht fassen und bedankt sich immer wieder **I`m so happy,I´mso happy**
Zum Abschluss wird natürlich noch verglichen, wer den GRÖSSTEN hat
Wir sind heute gut unterwegs, und schlagen am Frühnachmittag in Nyanza auf.Wir entschliessen uns hier eine Bleibe zu suchen, obwohl wir noch genügend Zeit für 50-60 KM hätten.
Tagespensum 70 Km bei grad mal 900 hm...
Wir checken im Dayenu Hotel ein.30.000 RF für ÜF.Schnell stellt sich herraus, dass der Schuppen nicht das verspricht, was er zu seinen scheint. Kein Warmwasser, Wlan funzt nicht,und die Toilette ein Erlebnis für sich. Wenn man sich den Arsch nicht an der Toilettenbrille aufreist, so besteht die Gefahr dass man auf dem stillen Örtchen von der Schüssel fällt, denn diese hat ein sehr starkes rechts Gefälle. Das Gute daran ist, dass die Schüssel sehr nahe an der Wand ist, und man sich bei seinem Geschäft mit dem Kopf an der Wand abstützen kann.
Immer wieder stosse ich auf die selbe Thematik...Instanthaltungen Reparaturen oder Nachhaltigkeit kennt man hier nicht, es wird irgendetwas **gepfuscht**und seinem Schicksal überlassen. Im Gegenzug würde man gerne am **GROSSEN HONIGTOPF** mitnaschen, hat aber keinerlei know how hierfür.
Heute ist in Nyanza Markttag, und wir schlendern durch die Markthallen. Es ist immer wieder ein großes Erlebnis, da man versucht uns allerlei Schnickschnack aufzudrehen. Was bitteschön wollen wir mit einem Huhn oder einem sack Mehl anfangen. Ein Metzger will uns sogar **FRISCHES FLEISCH** verkaufen. Das Tier welches es mal war ist so nicht mehr zu erkennen: Alleine bei dem Anblick und bei dem Geruch haut`s mich fast aus den Latschen . Ich beschließe für heute Vegetarier zu sein....