9. Juni 2012
Als wir um 6.00 Uhr abfahrbereit vor Willis Landi stehen, sind wir „klinisch tot“. Langsam zehrt der „Urlaub“ an unseren Kräften. Trotzdem, kaum sind wir an der Fähre steigt die hammermäßige Vorfreude auf … gleich geht’s lohos!!!
Wir machen einen Gamedrive und dieser entlohnt uns für die ganzen Mühen. Schöner Park, tolle Tiere! (und vor allem VIELE). Wir sehen, Elefanten, Oribi, Uganda Kobs (kannte ich bis dahin noch nicht) Büffel (es ist in Uganda schwerer keinen Büffel zu sehen, als nicht darüber zu stolpern) , Nilpferde und vieles mehr. Sogar drei Löwen zeigen sich kurz. Safari-Herz was brauchst Du mehr?
Nach drei Stunden ist der Gamedrive vorüber. Ohhhh… Willi packt uns ins Auto und fährt los.
Okay?!?! Wir haben keinen blassen Schimmer wohin…
Da in unserem Reiseverlauf nur Ort und Lodges stehen und höchstens eine Zusatzinfo wie Bootsfahrt, Gamedrive – aber keine Zeiten, Zeitdauern (hier hieß es im Vorfeld: Sprecht das mit dem Fahrer durch), müssen wir sehr oft nachfragen.
Ein typisches Info-Gespräch mit Willi sieht (z.B. IM MURCHINSON FALLS NP) in etwa so aus:
Anja: „When will we have the boat trip?“
Willi: “ Murchinson Park”
Anja: yes, but when? Which time?”
Willi: “grumelgrumel grumel”
Anja: “I didn’t get it”
Willi: ………sagt nix…….
Anja: Willi, which time???
Willi: “today”
Anja: “BUT WHICH TIME??”
Willi:”no worry – I’ll get you there”
DANKE FÜR FÜRS GESPRÄCH!
Dass dieser perfekte Informationsfluss noch Folgen haben wird, ahnen wir zum Glück noch nicht
Willi fährt uns zum Chili Camp an das kleine Restaurant und wird uns kurz vor dem Bootstrip abholen. Im Restaurant (wir haben ja jetzt viiiieel Zeit) bestellen wir aus Neugierde einen African Coffee. TREFFER! Wer einen megaleckeren Milchkaffee mag, für den gibt’s African Coffee. Serviert in einer riesigen Thermoskanne, brühend heiß, aber total geil! (leider ist manchmal Ingwer drin – dann oft weniger geil)
Als Willi uns abholt, sind wir gar (innen African Coffee – außen gefühlte 50 Grad im Schatten). Das Boot hat ca. 20 Plätze und ist zum Glück keine „African Queen“, die doppelstöckig den Nil entlang tuckert. Als erstes kriegen wir fette Schwimmwesten. Is klar! Im Nil wimmelt es vor riesigen Nilkrokodilen, da helfen die Schwimmwesten sicher ungemein.
Dann erleben wir eine mega-coole Nilfahrt! Wir waren ja schon auf dem Chobe, fanden die Flußfahrt toll, aber noch schöner ist dieser Trip. Wir sehen die Nilkrokodile! Ob ich wohl mal so eine Schwimmweste ins Wasser fallen lassen soll, um zu sehen, was passiert?
Christoph ist dagegen, er behauptet „grober Unfug“ würde auch in Uganda geahndet. Oooochhh…
Es gibt Elefanten, davor Nilperde, daneben Büffel oder/und Antilopen sowie gefühlte 1000 Arten diverser Vögel. An jedes Tier wird fotografier-bereit herangefahren. Es ist ein Traum! Das eigentliche Highlight, der Wasserfall ist weniger spektakulär – im Vergleich zu dem, was die Fahrt zu bieten hat. Kurz vor dem Wasserfall steigen einige Leute aus, um den Berg zu erwandern und sich dann von den Fahrern abholen zu lassen. Leider hab ich die falschen Schuhe an- und Willi hätte Bescheid wissen müssen.
Ein Albino-Nilpferd!
Auf „Schwimmwesten“-Suche
„Schwimmweste“ gefunden und verdaut
Die Rückfahrt ist fast schon zu kurz und wir legen viel zu früh an. Viel zu früh ist nicht nur gefühlt…. Wir sind da – Willi nicht! Alle anderen verschwinden in Ihre Autos – wir nicht! Wir rufen George von der ungandischen Agentur an. Beschissenes Handynetz! Er versteht uns nicht! Na toll… Inzwischen ist die Bootsanlegestelle leer – bis auf uns und noch ein paar Ranger. Einer bietet uns Hilfe an und ruft gleich noch mal bei George an, damit dieser Willi Bescheid gibt. Nichts passiert.
Inzwischen beraten einige Leute, was zu tun sei (mit zwei übrig gebliebenen Muzungus). Das Gerücht taucht auf, Willi sei oben am Berg. Auf welchem Berg? Und wozu? Offenbar gibt es „auf dem Berg“ kein Handynetz. Cool! Mittlerweile finden wir „afrikanischen Recklinghausener Barock“ sehr verlockend… WIR WOLLEN IN DIE LODGE! Vielleicht fällt es Willi irgendwann doch auf, dass wir fehlen?? Vielleicht auch nicht…. WENN es ihm denn jemals auffällt, dann braucht er nur noch eine Stunde bis zu Bootsanlegestelle. Es wird inzwischen langsam dunkel…