THEMA: Geparden streicheln
04 Dez 2013 12:43 #315510
  • Otjikoko
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  • Otjikoko am 04 Dez 2013 12:43
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Hallo tango,

eigentlch sollte man aus Respekt gegenüber diesen Tieren keine Farmen besuchen, wo so etwas gemacht wird... Streicheln meine ich. Ständig kommen Touris und streicheln die Katzen... Das ist nicht so toll....

Der wahre Wildterfreund streichelt nicht, da die Tiere so weng Kontakt zu Menschen wie möglich haben sollten - auch in Gefangenschaft! Streicheln und Berühren lehen die meisten hier im Forum ab...

Aber in der Nähe von Kamanjab (z.B. möglich auf dem Weg von Twyfelfontein oder Vingerklippe nach Etosha) gibt es die Otjitotongwe Cheetah Guestfarm, wo man das machen kann. Dort gbt es SEHR viele Geparde!

Vorbuchen unbedingt erforderlich - auch und gerade Tagesbesuche! Die Tour findet nachmittags um feste Uhrzeiten statt. Es ist eine ca. 60min.-Tour: 15min. die "Zahmen" streicheln und 45min. Fahrt auf dem offenen Pick Up zu den Wilden, de gefüttert werden. Allerdings natürlch auch iin einem großen Gehege.

Auf Hammerstein (dort gibt es aktuell 2 Geparde) erlauben die das in der Regel Streicheln nur, bei Sympathie euch gegenüber und , wenn keine größeren Gruppen oder andere Gäste dabei sind. Bus-Gruppen die auf die Geparden einstürmen.... Ist nicht toll, oder??? :So viele Gerüche und Menschen, Seifengeruch, Rückstande und Geruch von Sonnencreme, etc. an den Händen ... :-(


Gesetzlich erlaubt ist es eigentlich nicht in Nambia, dass man Touristen Raubkatzen anfassen lässt. Hauptsächlich zum Schutz der Tiere, aber auch der Menschen.

LG, Otji
Letzte Änderung: 04 Dez 2013 13:06 von Otjikoko.
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04 Dez 2013 12:56 #315515
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Topobär schrieb:
Geparden werden schon seit rund 3.000 Jahren erfolgreich domestiziert. Bei den Geparden zum Streicheln handelt es sich eben nicht um Wildtiere, sondern um Haustiere. Außer der Größe gibt es da keinen Unterschied zur normalen Hauskatze.

Nur weil es Wildtiere gibt, die man domestizieren kann, muss man sie noch lange nicht von Touristen streicheln lassen. Im Übrigen mag die "normale" Hauskatze in der Regel auch nicht von jedem angefasst werden. :whistle:

Und falls jetzt noch das "Schnurr-Argument" kommt: Katzen schnurren nicht nur aus Wohlbefinden, sondern durchaus zur eigenen und Fremdberuhigung... frei nach dem Motto: "tu mir nichts, ich tue Dir auch nichts"... :(
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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04 Dez 2013 13:05 #315519
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Leider sind Grosskatzen in Gefangenschaft ein Prima Koeder um Gaeste anzulocken, sei es zum Streicheln oder gaaaanz tolle Fotos zu machen. Das bei manchen 3 Promille wieder ausgewildert werden...nicht wirklich beeindruckend.

Besser waere es mit den Spendengelder einen Fonds einzureichten, aus dem Farmer entschaedigt werden, wenn etwas gerissen wird. Dann koennten die wilden Tiere wilde Tiere bleiben.

Unsere HAUSkatzen auf der Farm haben sicher mehr Auslauf als die WILDEN Grosskatzen auf den Streichelfarmen.

Ich liebe diese Tiere, aber ich will sie in Freiheit sehen. Da wo sie hingehoeren! Auch wenn es dann nur wenige Male im Leben passiert und mehr als 3 Meter Abstand sind.

LG aus Windhoek
Jens
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04 Dez 2013 13:57 #315527
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Da muss ich den Angaben von Otji wiedersprechen. Wir waren ohne Voranmeldung auf Otjitotongwe. War kein Problem. Die Tour dauerte gut 2h, wovon lediglich 30 min. auf die Fütterung der wilden Geparde entfallen. Den Rest haben wir bei den zahmen Geparden verbracht. Das die Meisten hier im Forum das streicheln von zahmen Geparden ablehnen halte ich für eine gewagte These.

Sanne schrieb:
Topobär schrieb:
Geparden werden schon seit rund 3.000 Jahren erfolgreich domestiziert. Bei den Geparden zum Streicheln handelt es sich eben nicht um Wildtiere, sondern um Haustiere. Außer der Größe gibt es da keinen Unterschied zur normalen Hauskatze.

Nur weil es Wildtiere gibt, die man domestizieren kann, muss man sie noch lange nicht von Touristen streicheln lassen. Im Übrigen mag die "normale" Hauskatze in der Regel auch nicht von jedem angefasst werden. :whistle:

Und falls jetzt noch das "Schnurr-Argument" kommt: Katzen schnurren nicht nur aus Wohlbefinden, sondern durchaus zur eigenen und Fremdberuhigung... frei nach dem Motto: "tu mir nichts, ich tue Dir auch nichts"... :(

Vorausschicken möchte ich, dass ich mit Katzen aufgewachsen bin und weiss, wie sich die Tiere verhalten.

Ich habe den Eindruck, dass hier eine falsche Vorstellung davon herrscht, wie das mit den zahmen Geparden abläuft. Wenn man hier so manchen Post liest, hat man den Eindruck, dass die Geparde gegen ihren Willen gestreichelt werden. Das war zumindest auf Otjitotongwe in keiner Weise so. Das Areal mit dem Farmhaus ist riesig und es gibt zahllose Möglichkeiten für die Katzen, sich zurückzuziehen. Wenn die keine Lust haben, werden sie null gestreichelt. Die Realität sah dann aber ganz anders aus. Bereits als wir vor dem Zaun warteten, kamen die Geparden neugierig an und beobachteten uns von der anderen Seite. Kaum waren wir in dem Areal, kamen sie an und drückten sich einem zur Begrüßung in die Seite, wie man es auch von Hauskatzen kennt. Dabei war interessant zu beobachten, dass sie sich ganz explizit bestimmte Personen aussuchten und andere ignorierten. Die Geparde schienen ein sehr gutes Gespür dafür zu haben, wer an näherem Kontakt interessiert war und wer Angst hatte. Etwa die Hälfte unserer Besuchergruppe hatte Angst oder zumindest großen Respekt vor den Tieren. Diese Besucher wurden von den Katzen fast komplett ignoriert.

Auch Hauskatzen sind bei der Geburt wilde Tiere und müssen erst individuell domestiziert werden. Da unterscheiden sich Katzen ganz grundsätzlich vom Hund.
Letzte Änderung: 04 Dez 2013 13:59 von Topobär.
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04 Dez 2013 23:18 #315632
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  • marc21 am 04 Dez 2013 23:18
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Hallo Topobär

Auch wenn Geparde situativ seit 3000 Jahren bei Menschen gehalten wurden sind sie deswegen noch lange nicht domestiziert. Dazu bräuchte es u.a eine lange und kontinuierliche Zuchtlinie. Vor 3000 Jahren wurden allenfalls Geparde gehalten aber nicht gezüchtet. Mit Deiner Argumentation wären alle Wildtiere die in menschlicher Obhut gehalten wurden domestiziert. Dies aber ist eine sehr eigenwillige Definition der Domestifikation. Domestizieren ist nicht die Haltung einzelner Tiere in menschlicher Obhut, sonst wäre auch ich domestiziert :)

Das mit dem gestreichelt werden wollen Ist ja ein ähnliches Argument wie die Delphine die sich in Aquarien so gerne streicheln und dressieren lassen.....

Wenn ich dann noch lesen darf, dass Geparde in Gruppen gehalten werden weiss ich nicht ob ich lachen oder weinen soll.

Ich bleibe dabei Wildtiere sind kein Streichelzoo.

LG
Marc21
Letzte Änderung: 04 Dez 2013 23:31 von marc21.
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04 Dez 2013 23:59 #315635
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  • Tembo.Simba 1 am 04 Dez 2013 23:59
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Gut ich bin eigentlich auch nicht dafür wilde, freiheitsgewohnte Tiere in Gefangenschaft zu streicheln.
Aber manchmal ergeben sich solche Situationen. Tiere welche aus diversen Gründen nicht mehr ausgewildert werden können. Und mit der Zeit zu "Farmhaustieren" werden. Welche natürlich gestreichelt werden und die Nähe des "Futterbeschaffers" suchen. Natürlich nicht abgeneigt sind, "sich streicheln zu lassen wo es beisst" und den Kontakt suchen.

Ich hatte die Gelegenheit solch ein Erlebnis im "Hoedspruit Endangered Spezies Centre" zu erleben. Und es war ein schönes Erlebnis. Punkt.

Jetzt könnte man ja soviel, darüber schreiben. Aber ich überlasse es jedem Einzelnen sich darüber Gedanken zu machen. Was man soll, oder nicht.

Buona notte
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