THEMA: Geparden streicheln
05 Dez 2013 11:29 #315672
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  • Philip Marlowe am 05 Dez 2013 11:29
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Berg-Eule: Sehe ich absolut genauso wie du!!

Das schlechte Gewissen kommt hier aber meist daher, dass oft WIR für das Aussterben verantwortlich sind. Und nicht Mutter Natur selbst, wie früher.

Liebe Grüße.. tom
Letzte Änderung: 05 Dez 2013 11:29 von Philip Marlowe.
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05 Dez 2013 11:57 #315680
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  • Guido. am 05 Dez 2013 11:57
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Hallo,

wir waren vor 6 Jahren mal da. Mit einem natürlichen, freien Leben der Geparden hat das da natürlich nichts zu tun und den Geparden in freier Natur nützt die Gepardenfarm wenig. Trotzdem ist ein Besuch da glaube ich vertretbar. Zumindest damals fand ich es glaubhaft, dass es sich bei den zahmen Geparden um von Menschenhand aufgezogene Waisen handelt und bei den Geparden im riesigen Außengehege um Problemtiere von Farmen etc. Alles Tiere, die sonst wohl nicht überlebt hätten.

Dann kommen einem natürlich Parallelen zu den Angeboten mit Kuschel- und Gassi-Geh-Löwen in den Sinn (wo die Löwen später als Anschlussverwendung meistens dem Canned Hunting zugeführt werden). Auch da werden gern rührselige Stories von geretteten Löwenwaisen erzählt. Aber es gibt da doch erhebliche Unterschiede. Die Löwen werden mit 1 bis 1,5 Jahren zu gefährlich und deshalb muss kontinuierlich Löwen-Nachschub kommen. Da ist es unplausibel, dass man immer gerade zufällig passend ein paar Waisen-Löwenbabies zum Retten findet. Die Löwen werden gezielt zum Begrabbeln durch Touristen - also nur zur kommerziellen Ausbeutung - gezüchtet. Ein Gepard hat ein kleines Maul, relativ geringe Beißkraft und ist für erwachsene Menschen kaum gefährlicher als ein großer Hund. Deswegen kann man die auch ausgewachsen noch kuscheln und so ein Gepard wird in Gefangenschaft gern 15-20 Jahre alt. Damit entfällt die Notwendigkeit, permanent und ggf. auf zweifelhafte Weise für Kuschelnachwuchs sorgen zu müssen. Die von Menschen aufgezogenen Waisen sind eben da und das für lange Zeit.

Noch ein paar Aspekte die dafür sprechen, das es doch eher darum geht, ein paar Geparden zu retten bzw. denen ein "Altenheim" zu bieten, als die Tiere nur kommerziell auszuschlachten: Es wird nicht mit Gepardenkuscheln geworben. Da kann man argumentieren, dass das in Namibia ja auch offiziell verboten ist, aber es wurde auch nicht mit Gepardenkuscheln geworben, als es noch nicht offiziell verboten war. Und zumindest damals war es so, dass man auch nicht versucht hat, den Geparden zur Touristenbespaßung und Steigerung der Attraktion noch irgendwelche Zirkusnummern anzudressieren. Auch der eingezäunte Hof ist ein paar tausend Quadratmeter groß und wenn den Geparden ein Mensch stinkt, können sie ihm aus dem Weg gehen.

Am ehesten habe ich noch Bauchschmerzen in der Richtung, dass so ein Projekt andere auf den Plan rufen kann, denen es in keinster Weise um die Geparden geht, sondern die sich bewusst Kuschelgeparden zur ausschließlich kommerziellen Ausschlachtung beschaffen.

Beste Grüße

Guido
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05 Dez 2013 12:04 #315683
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Berg-Eule schrieb:
Ich denke ebenfalls, dass es die "zahmen" Wildtiere in Namibia fast alle wesentlich besser haben als die Tiere in europäischen Zoos.
aha, also da es noch schlechteres gibt, ist das Schlechte dann nicht mehr ganz so schlecht und damit legitim?

ich fliege nach Afrika, um die Tiere weitestgehend wildlife zu erleben, auch auf die Gefahr hin, sie dann gar nicht zu sehen, will ich Tiersichtungsgarantie, dann ginge ich in den Zoo - da ich die nicht will, gehe ich auch nicht dorthin! Bei "zahmen" Geparden von Domestizierung zu sprechen ist schlichtweg falsch, Geparden sind und bleiben Wildtiere und haben m.M.n. nicht als Streichelobjekte zu dienen - leider ist der Videobeitrag nicht mehr bei der ARD zu sehen, aber empfehlenwert ist dabei diese Seite... nur mal so zum Nachdenken....
lG und bleibt gesund! M@rie
M@rie's on the road again - Namibia-Botswana 2012

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05 Dez 2013 12:21 #315692
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Hallo Marie,

dein Link hat - wie Guido schon schrieb - nichts mit den Geparden zu tun.

Ich finde es nicht schlecht, wenn Geparden-Waisen oder andere auch kranke/verletzte Tiere von Menschen aufgezogen werden - die Alternative ist, sie im Busch zu lassen, wo sie unweigerlich getötet werden.

Meine Einschränkung "fast alle" bezog sich darauf, dass es möglicherweise Menschen gibt, die den Tieren nicht genügend Raum geben, dann haben sie es genauso schlecht wie im Zoo.

Nicht alle Afrika-Touristen denken so, dass es ihnen egal ist, ob sie Tiere sichten oder nicht. Natürlich gibt es nie eine Garantie, aber ein in der Hinsicht unzufriedener Tourist wird nicht wieder kommen - Afrika ist aber auf den Tourismus angewiesen.

Wenn man deine Gedanken konsequent verfolgen wollte, dürfte es auch keine Nationalparks geben, sondern die Tiere müssten überall frei herumstreifen dürfen - was ich persönlich zwar auch am besten fände, aber es ist eben nicht mehr machbar, weil der Mensch zu viel Land für sich beansprucht.
Liebe Grüße von Gabriele


Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. (Seneca)
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05 Dez 2013 12:22 #315693
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Hoi Tom
Philip Marlowe schrieb:

1. Kaninchen, Fische in Aquarien, Meerschweinchen, Hunde, Kanarienvögel, "HAUS"KATZEN
Alle diese niedlichen Haustierchen, werden meist ziemlich UNartgerecht gehalten, jeder freut sich daran und empfindet es als "normal".

2. Halten "wir" die meisten Tiere (Rinder, Schweine, Hühner) unter schier unfassbaren Bedingungen. Diese Tiere werden nicht mal gestreichelt, sondern nur (und davon auch nur die gut verkäuflichen Teile) als günstiges Essen für uns herangezüchtet.

3. Zoos
Die Löwen, die hier einem Winter und einer Enge ausgesetzt sind, den sie nicht kennen. Den Affen, denen nur ein paar Stangen zum Klettern, statt einem ganzen Urwald bleiben...
(Ist natürlich nett, dass es in Zoos noch Tiere gibt, die sonst ausgestorben sind/bald sein werden. Den Tieren oder der Natur selbst, nützt das aber auch nicht.)

Und was es da für fiese Zuchtversuche gibt, um die noch niedlicher zu machen oder Rassenkritierien herauszuarbeiten, die letztlich zu anderen Missbildungen, Tumoren und Krankheiten bei den Tieren führen... :unsure:

1. Du versuchst mit quälender Tierhaltung unserer Haustiere die Haltung von Wildtieren zu rechtfertigen. So quasi negativ x negativ = positiv.
2. von wegen Qualzuchten und Krankheiten, Tumoren. Recht hast Du und mit der Haltung von Geparden förderst Du genau dies.

und @ Bergleule "Wozu soll denn die Arterhaltung gut sein?"
Meinst Du das im Ernst? Ueber Oekosysteme etc. braucht man sich sowieso keine Gedanken zu machen?

Tourismus als Wirtschaftsfaktor: die meisten gehen vermutlich genau darum nach Afrika, weil es noch Wildtiere gibt und man sie anders als im Zoo in der Natur beobachten kann.

Aber nochmals es geht hier nicht um die Tierhaltung sondern darum, ob wir Wildtiere zähmen und als "Haustiere" halten sollen. Offenbar sieht das die Regierung in Namibia ähnlich. Falls es wirklich verboten ist gilt dieses Verbot vermutlich auch für (weisse) Farmer.

Ich möchte keine Farmer verurteilen, sehe sehr wohl den Standpunkt, dass man damit sein Einkommen aufbessern kann. Ob es aber für ein Oekosystem sinnvoll ist, das ist doch die wichtigere Frage.

LG
Marc
Letzte Änderung: 05 Dez 2013 12:26 von marc21.
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05 Dez 2013 12:24 #315695
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  • Topobär am 05 Dez 2013 12:24
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Hallo Marie,

Was hat Dein Link mit dem Thema Geparden streicheln zu tun. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Die Begründung dazu hat Guido in seinem Post sehr ausführlich geschildert.

@Marc:
Jedes heutige Haustier hat einmal als gezähmtes Wildtier angefangen.
Letzte Änderung: 05 Dez 2013 12:29 von Topobär.
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