Reisebericht als PDF
Ein "Crazy Zebra" in Zambia (Teil 23)
Die Kafunta-Lodge unter deutscher Leitung ist wunderschön gelegen. Das aufmerksame Personal kümmerte sich zuvorkommend um uns. Wir genossen die Aussicht auf einer Plattform und zählten Warzenschweine und Pukus, wie sie da friedlich grasten und gönnten uns ein paar Drinks mit Schirmchen.
So gegen 16:00 brachen wir zum Gamedrive auf und fuhren zum hauseigenen Parkeingang. Doch zuvor musste noch der Fluss durchquert werden. Der offenen Landrover hatte ab und zu an den Untiefen des Flusses zu knabbern, so dass der Fahrer reichlich nass wurde. Wir durften eine kleine Elefantenherde bestaunen. Sie durchquerten gemeinsam mit uns den Fluss nur in entgegengesetzter Richtung. Vor allem die Jungtiere genossen das kühlende Bad sichtlich. Auf der anderen Seite angelangt, fuhren wir staubige Pisten auf der Such nach weiteren Tieren ab. Wir freuten uns sogar über Stechmücken, Hauptsache etwas an Tieren durchbrach die herrschende Langeweile. Wir fuhren und fuhren. Plötzlich hielt der Fahrer an. Unweit, etwa 10 Metern entfernt, lang der leblose Leib einer Antilope unter einem Baum. Unser Guide meinte, es sei wohl ein Leopardenriss und das dieser bald zurückkommen würde, um sein Opfer auf den Baum zu zerren. Eine halbe Stunde später beschlossen wir mangels Bewegung in diesem Szenario auf eine Anhöhe zu fahren und den einzigen verfügbaren Sonnenuntergang zu genießen. Immerhin ging die Sonne zuverlässig unter und wir genossen einen Gin mit Tonic, dem einzig sinnvollen Malariagegenmittel, das auch noch gut schmeckt.
Immer wieder fuhren wir an dem Leopardenkill vorbei. Es war schon mächtig dunkel, als wir ein letztes Mal zu diesem Baum mit dem Kadaver zurückkehrten. Ich muss schon sagen, es hatte etwas Feierliches und Andächtiges, wie da vier Autos mit 20 Gästen um den leblosen Antilopenkörper standen und Abschied nahmen von diesem Tier. Das fahle Licht der Scheinwerfer unterstrich diese andächtige Stimmung zusätzlich. Nur der Leo hatte wohl offensichtlich besseres zu tun. So fuhren wir zurück über den Fluss zur Lodge ohne eine Sichtung des Leos.
Das Nachtessen war von erster Güte und entschädigte etwas für den übersichtlichen Gamedrive.
Ein paar prophylaktische Gin Tonics später begaben wir uns zurück zum Châlet und beobachteten bei Vollmond die Umgebung.
Und nun schließt die Augen und stellt euch folgendes Bild vor. Keine Angst, das kann jeder.
Ein schottisches Hochmoor mit Tümpeln und kleinen Seen. Im Hintergrund mäandert ein Fluss dahin. Die Luft ist warm, der Himmel klar und die Sterne funkeln vor sich hin - was sollten sie auch sonst tun. Eine satt grüne Wiese verströmt ihren Duft, worauf etliche Tiere weiden. Da sind einige Kühe und viele
Schafe und auch rund ein Dutzend Ziegen. Sie grasen so vor sich hin. Ein Uhu „uhut“ sitzt auf einem Baum. Habt ihr das hinbekommen? Ok, weiter. Nun tauscht man die Kühe gegen Elefanten, die Schafe gegen Pukus und die Ziegen gegen Flusspferde. Den Uhu lassen wir Uhu sein, sonst wird es zu kompliziert.
Genau diese tolle Stimmung durften wir an diesem Abend auf der Kafunta-Lodge genießen. Es war einfach grandios, diesen afrikanischen Sommerabend zu erleben.
Nachtrag:
Den Uhu vom Anfang, tauschen wir gegen eine Eule, die dann (h)eulte, dann passt es haargenau!
Fortesetzung folgt…