THEMA: LH nach Windhoek
18 Mai 2020 08:14 #588955
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  • Ebi am 18 Mai 2020 08:14
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Klar, es wird natürlich wieder Flüge geben. Was sich rechnet und was nicht, hängt ja auch vom Preis ab. Kann gut sein, dass es teurer wird. Na und? Dann muss man halt etwas mehr bezahlen.

Leute, die regelmäßig nach Afrika fliegen und da reisen können, werden daran schon nicht zugrunde gehen. Der bessere Wechselkurs gleicht ja auch etwas aus. Und wenn nicht, auch egal.

Grüße
Ebi
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18 Mai 2020 10:28 #588956
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  • A7456 am 18 Mai 2020 10:28
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Wüstenruhe schrieb:
Wie viele von denen sind mit einem Direktflug/Nonstoppflug aus Deutschland in Namibia angekommen?

2018 genau 93.642. Rechtfertigt locker eine tägliche Verbindung und wenn es anfangs weniger ist, fliegt man eben anfangs 3 mal oder 5 mal pro Woche. Außerdem ist das ohnehin nicht der relevante Punkt, um Dich zu widerlegen, weil Du "weißt" ja auch, dass auch indirekte Verbindungen wie von Ethiopian wegfallen.

Zum Rest Deines "Wissens": Das Fluggeschäft ist seit Jahrzehnten margenschwach. Wenn die Airlines, wie von Dir behauptet, Strecken mit geringen Gewinnen per se einstellen, dann gäbe es so gut wie gar keinen Flugbetrieb mehr. Geringe Gewinne sind seit Jahrzehnten der Standard der Branche.

Seit Jahren sinkt kontinuierlich der Anteil der Geschäftsfreisenden an der Gesamtzahl der Passagiere und der Anteil der Urlaubsreisenden nimmt zu. Geschäftstrips werden in der Nach-Corona-Zeit teilweise durch Videokonferenzen ersetzt. Die meisten Experten prognostizieren auch, dass in Folge der Corona-Krise die Globalisierung etwas zurück geschraubt wird. Beide Effekte werden die Zahl der Geschäftsreisenden zukünftig gravierend dämpfen. Airlines, die sich Deinem Schema folgend nur auf Geschäftsreisende konzentrieren, werden nicht überleben. Davon gibt es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr genug.

Möglicherweise werden mittel- und langfristig Flugpreise etwas steigen. Hier muss man sich aber vor Augen halten, dass schon 50-100 EUR eine Welt für Airlines bedeuten, von denen heute viele froh sind, wenn sie am Langstreckenticket im Schnitt 10 EUR verdienen. Es gibt eigentlich kein realistisches Szenario, das sich Flüge nach WDH oder JNB in der Nach-Corona-Zeit um 500 EUR oder so verteuern. Je nachdem was die Politik in den nächsten Jahren an Klimaschutzmaßnahmen für die Luftfahrt vorschreibt, könnte das noch einmal deutliche Kostensteigerungen bedeuten.
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18 Mai 2020 13:02 #588972
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  • Hans-Wolf am 18 Mai 2020 13:02
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Ich glaube kaum, dass die Flugpreise mittelfristig deutlich steigen werden. Der Grund ist ganz einfach der, dass die Infrastruktur, d.h. die Flugzeuge vorhanden sind. Die meisten gehören nicht den Airlines, sondern Finanzinvestoren, die sie mit aller Kraft in den Markt drücken werden, ehe sie ihr Investment auf entlegenen spanischen Provinzflughäfen verrotten lassen. Die Leasingraten werden tendenziell eher sinken, solange die Nachfrage noch stockt. Es mag sein, dass einzelne Fluggesellschaften die Krise nicht überleben werden - es werden sich aber genügend andere finden, die die aufgerissenen Lücken füllen und dann versuchen, sich mit attraktiven Preisen Marktanteile zu sichern. Nichts anderes haben wir nach dem Konkurs der Air Berlin vor einigen Jahren erlebt.
Letzte Änderung: 18 Mai 2020 13:04 von Hans-Wolf.
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18 Mai 2020 13:42 #588973
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  • loser am 18 Mai 2020 13:42
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A7456 schrieb:
Hier muss man sich aber vor Augen halten, dass schon 50-100 EUR eine Welt für Airlines bedeuten, von denen heute viele froh sind, wenn sie am Langstreckenticket im Schnitt 10 EUR verdienen.
Ist zwar nicht auf Windhoek bezogen, aber wohl überall mehr oder weniger relevant.
Die Kosten entstehen nicht nur in der Luft. Auf meiner letzten Rechnung (April/Mai 2019, tote Saison) stand beispielsweise das

Vielleicht könnten die saesoned travellers mit Fachkenntnis der Kalkulationen etwas zu den "Gebühren" sagen, wäre interessant.
Letzte Änderung: 18 Mai 2020 13:56 von loser.
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18 Mai 2020 14:30 #588975
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  • A7456 am 18 Mai 2020 10:28
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loser schrieb:
Die Kosten entstehen nicht nur in der Luft.

Es ist ein häufiger Irrglaube, dass das, was unter Steuern und Gebühren steht, (nur) externe Kosten währen. Als nach zwischen 2000 und 2009 der Ölpreis in der Spitze auf bis zu 150 USD stieg, haben fast alle Airlines Kerosinzuschläge eingeführt. Anfangs um die 5 EUR, was dann immer mehr wurde. Irgendwann sankt der Ölpreis wieder und Kerosinzuschläge waren nicht mehr zu rechtfertigen. Airlines der Lufthansa-Gruppe haben den vormaligen "Treibstoffzuschlag" dann in "Internationaler Zuschlag" bzw. "Nationaler Zuschlag" umbenannt und der wird unter Steuern und Gebühren ausgewiesen.

Hier mal ein aktuelles Beispiel für VIE-CPT/JNB-VIE im Dezember mit Austrian/Lufthansa. Ticketpreis 87 EUR. Steuern und Gebühren 459,43 EUR. Tatsächliche externe Steuern und Gebühren 99,43 EUR.



Warum betreiben einige Airline so eine absurde Ausweisung der Kosten? Sieht im Marketing hübsch aus: Die Airline ist ja sooo preiswert, aber bei den Steuern wird man so geschröpft (bestimmt vom bösen Staat!). Viele Airlines haben auf die Weise auch Meilenguthaben durch die Hintertür entwertet. Meilen werden/wurden von einigen Airlines bei Meilentickets nur auf den Ticketpreis angerechnet. Steuern und Gebühren sind bei Meilentickets dazu zu zahlen. Indem man originäre Preisbestandteile eines Fluges sukzessive Richtung Steuern und Gebühren verschiebt, stellt sich die Rechnung für die Airline erheblich vorteilhafter dar. Früher wurden die Meilen im obigen Beispiel auf 447 EUR angerechnet. heute nur noch auf 87 EUR. :dry:

In einigen Ländern sind solche Tricksereien mit den Zuschlägen verboten oder reglementiert (erhobene Zuschläge müssen gegenüber eine Behörde nachgewiesen und von dieser genehmigt werden). In Deutschland sind solche Gaunereien legal.
Letzte Änderung: 18 Mai 2020 14:31 von A7456.
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18 Mai 2020 15:18 #588978
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A7456 schrieb:
loser schrieb:
Die Kosten entstehen nicht nur in der Luft.

...
In einigen Ländern sind solche Tricksereien mit den Zuschlägen verboten oder reglementiert (erhobene Zuschläge müssen gegenüber eine Behörde nachgewiesen und von dieser genehmigt werden). In Deutschland sind solche Gaunereien legal.

Das kann man nicht so (zumindest für Deutschland) als Gaunerei bezeichnen, nirgendwo wird in der Werbung bzw. im Endkunden-Buchungssystem mit dem reinen Ticketpreis "geworben", dort findest du immer den Gesamt-Preis.
Was der alles enthält wird aber erst nach Ausstellung des Tickets ersichtlich.
Auch bei Meiientickets gibt es zusätzliche Kosten nicht erst seit kurzem, das ist schon ewig so, nur war dieser Satz vor langer Zeit viel viel niedriger.

Schön ist das alles nicht, aber, da ja schnell und frühzeitig vor Buchung, sogar schon in aller Regel in den Preissuchmaschinen, der Gesamtpreis ausgewiesen wird, ist das wohl kaum zu beanstanden.
Gruß
Burkhard
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