THEMA: Air Namibia
02 Mär 2013 12:01 #278876
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  • peter 08 am 02 Mär 2013 12:01
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Hallo,

hier wird doch um des Kaisers Bart diskutiert.

AN ist die Nabelschnur der Namibiaurlauber aus Europa, AN wird niemals insolvent. Das weiß auch ENGEN, warum wohl läßt so ein Konzern bei AN sehenden Auges 5 Mio. € Schulden auflaufen :unsure:

Jede Wette, dass AN gar nicht weiß, ob mit Profit oder Defizit gearbeitet wird. Subventioniert werden heute die meisten Airlines, nur halt etwas subtiler. Gäbe es das nicht, würde das Ticket nach WHK 3.000 € plus kosten, wer vor 20 Jahren geflogen ist, kann das bestätigen.

Dem Kunden kann das alles völlig egal sein. Für mich ist wichtig, dass ich am Abend in den Flieger steige und am nächsten Morgen am Lenkrad meines Mietwagens in WHK sitze ;)

Gruß
Peter
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Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne
02 Mär 2013 12:12 #278881
  • yyy777yyy
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  • yyy777yyy am 02 Mär 2013 12:12
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Hallo Guido,

bitte immer den ganzen Text lesen und durchdenken und nichts aus dem Zusammenhang reissen!
Ich sprach davon, dass die AN erst einmal natürlich ihre Flüge (mit den neuen Flugzeugen) vernünftig durchführen muss, dann sprechen wir auch sicher nicht mehr von einer Subvention in der Höhe von 1 Mrd. N$. Sollte es keine Nonstop Verbindungen mehr nach Namibia geben, wird die Anzahl der Touristen sicher sinken, auch wenn es Umsteigevebindungen gibt. Und sich als Staat seine eigene Fluglinie subventionieren zu können (und entsprechende Abkommen mit Veranstaltern) heisst auf der sicheren Seite zu sein. Bei Abkommen mit externen Fluglinien wird man erpressbar, ich kenne einige Abkommen z.B. mit der Ryanair, aber auch mit anderen Fluglinien, die sind oft nicht von allzu langer Dauer oder zumindest von den Kosten nicht kontrollierbar. Auch sind Abkommen für Langstrecken wesentlich schwieriger als für Kurzstrecken, mit dem Erlassen der Flughafengebühren machst du hier genau Null Anreiz.
Weiters würdest du auch durch die Verkleinerung auf eine Regionalfluglinie die Stückkosten weiter erhöhen, da die Einkaufsmengen für Treibstoff, Catering etc. weiter zurückgehen und im administrativen Bereich brauchst du de facto die gleiche Anzahl an Mitarbeitern.
Dein Rechenbeispiel ist auch wieder wesentlich zu populistisch ohne wiederum den gesamten Inhalt zu berücksichtigen. Wie ich im meinem Beitrag geschrieben habe, ist die Mehrwersteuer nur ein Teil des Rückflusses an den Staat. Wenn die Anzahl "x" an Touristen weniger kommt, so geben sie die Summe "y" weniger Geld aus, davon 15 % Mehrwertsteuer, das wäre einmal richtig, was fehlt ist, dass aus der Summe "x" an Touristen und der Summe "y" an ausgegebenen Geld die Übernachtungen in Hotel und Lodges, die vermieteten Fahrzeuge, die gebuchten Guides, die Einkäufe in Geschäften usw. ("usw." nicht überlesen, das ist nur ein Teil!) sinken und damit die Erträge der Firmen und die Arbeitsplätze und genau der Verlust dieser Arbeitsplätze ist der volkswirtschaftlich grösste Schaden, denn diese Personen haben dann kein Einkommen mehr, zahlen keine Steuern mehr, bringen keine Investitionen in die innerstaatliche Wirtschaft, erhöhen möglicherweise die Kriminalität usw. Diese Abwärtsspirale darf nicht unterschätzt werden, denn wenn sie einmal in Gang kommt ist sie nur sehr schwer wieder rückgängig zu machen. D.h. eine Subvention (auch wenn die derzeitige Summe sehr hoch ist) in einen Hauptwirtschaftszweig einer fragilen Volkswirtschaft kann durchaus Sinn machen.

lg

Ronny
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02 Mär 2013 12:22 #278884
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  • Guido. am 02 Mär 2013 12:22
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Hallo Christian,
travelNAMIBIA schrieb:
das mit der VAT ist eine Milchmädchenrechnung und der kleinste Anteil. Jeder Tourist schafft Arbeitsplätze bei Unterkünften etc die Unternehmenssteuer & Bettenateuer zahlen, die Arbeitnehmer zahlen Einkommenssteuer, die Touristen trinken Alkohol und zahlen Liquor-Steuer usw.

Ja, eine reine VAT-Betrachtung zeichnet natürlich nicht das ganze Bild. Zum einen habe ich erkennbar nur die Argumentation von Ronny aufgegriffen und im Vergleich zu Bettensteuer etc. ist die Mehrwertsteuer sicher der deutlich größere Block. 40.000 N$ sind in Namibia einkommensteuerfrei. Ich glaube nicht, dass die ganzen Hilfskräfte in der Tourismusbranche da alle deutlich drüber liegen und somit kräftig Einkommensteuer zahlen.
travelNAMIBIA schrieb:
Und die "Subventionen" im neuen Finanzjahr sind tlws. für einmalige Neuanschaffungen von Flugzeugen etc. Das Geld ist ja eine Investition und keine Subvention. Zum Tagesbetrieb notwendige Subventionen sind deutlich niedriger!

Die Interpretation, dass die Steuergelder für neue Flugzeuge keine Subvention sind, hast weltweit exklusiv B)
Selbst wenn es in den letzten Jahren durchschnittlich vielleicht nur 300-400 Millionen Subventionen pro Jahr waren, macht das eine Subvention von rund 400-500 EUR pro herbeigeflogenem Touri aus Europa und auch das macht volkswirtschaftlich wohl überhaupt keinen Sinn. Ja, die Berechnung ist so nicht ganz korrekt, weil Air Namibia auch jede Menge regionale Routen fliegt. Aber die Hauptbegründung für die Subventionierung von Air Namibia ist immer die angebliche touristische Bedeutung von AN und dann kann man das schon mal so gegen rechnen.
travelNAMIBIA schrieb:
Aber macht nix, denn NBC (öffentlich-rechtlicher Rundfunk) bekommt in den nächsten 3-4 Jahren um die 4 Milliarden an Zuschüssen :-)

Da sind wir Deutschen mit einem 8 Mrd EUR teuren öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht wirklich in der Position, Kritik üben zu können - nicht mal wenn man es pro Kopf herunter bricht.

Beste Grüße

Guido
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02 Mär 2013 12:41 #278888
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  • Guido. am 02 Mär 2013 12:22
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Hallo Ronny,
yyy777yyy schrieb:
Sollte es keine Nonstop Verbindungen mehr nach Namibia geben, wird die Anzahl der Touristen sicher sinken, auch wenn es Umsteigevebindungen gibt.

Ja, aber woher weiß Du, dass es ohne AN keine Direkflüge von Deutschland geben wird?
yyy777yyy schrieb:
Und sich als Staat seine eigene Fluglinie subventionieren zu können (und entsprechende Abkommen mit Veranstaltern) heisst auf der sicheren Seite zu sein. Bei Abkommen mit externen Fluglinien wird man erpressbar,

Na wie gut, dass Namibia aktuell nicht erpressbar ist und nicht jegliche Verluste von AN in unbegrenzter Höhe tragen muss...
yyy777yyy schrieb:
Auch sind Abkommen für Langstrecken wesentlich schwieriger als für Kurzstrecken, mit dem Erlassen der Flughafengebühren machst du hier genau Null Anreiz.

Aha, wieder was gelernt. Das kannst Du sicher auch begründen?

Ansonsten steht es Dir selbstverständlich frei zu glauben, dass sich auch 1.300 EUR Subventionen für jeden herbeigeflogenen Touristen volkswirtschaftlich rechnen, auch wenn du keinen einzigen Volkswirtschaftler finden wirst, der dir da zustimmt. Wie z.B. Tansania ohne eigene interkontinentale Airline im Tourismusgeschäft überleben kann, bleibt mir dann etwas unerklärlich. Noch unerklärlicher ist, dass die von gleich 12 anderen interkontinentalen Airlines angeflogen werden...

Beste Grüße

Guido
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02 Mär 2013 15:20 #278910
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Lieber Guido,

leider ist es sehr mühsam mit dir zu diskutieren, da du jegliche Diskussionskultur offenbar ablehnst, Dinge ständig aus dem Zusammenhang reisst (teilweise sogar Zitate so auswählst, dass der Zusammenhang verloren geht), versuchst Aussagen zu verdrehen oder Dinge bewusst nicht verstehen, sage ich einmal, willst und populistisch um Aufmerksamkeit heischst.

Es ging in meiner ersten Aussage darum, dass Namibia sich mit einer staatliche Airline ein Monopol auf der Langstrecke von/nach Windhoek sichert. Wenn dies dann auch von selbiger Airline so geflogen wird, wie man sich dass im Allgemeinen von einer Airline erwartet lösen sich schon viele Problem zumindest zum Teil.

Nun zu deinen bewussten Verdrehungen:

Du schreibtst du hast meine Argumentation mit der Mehrwertsteuer aufgefasst: Ich habe dies im Original schon anders geschrieben und auch noch ein zweites Mal erwähnt, dass Du den Sachverhalt verdehst und du machst es weiter. Die Mehrwertsteuer ist nur ein kleiner Teil des volkswirtschaftlichen Ertrages eines Staates, insbesondere mit einer fragilen Volkswirtschaft wie Namibia. Denn auch wenn "einfache" Angestellte mit Einkommen unter N$ 40.000.- keine Einkommensteuer bezahlen, was glaubst du was sie mit dem Geld machen? An ihre Stiftungen in Liechtenstein überweisen? Ich meine sie werden fast alles in Namibia ausgeben und damit die Binnennachfrage ankurbeln oder sich vielleicht eine Ausbildung für ihre Kinder leisten können. Jeder verlorene Arbeitsplatz auch im Niedriglohnbereich hat fatale Folgen, das siehst du selbst in hochentwickelten Volkswirtschaften in Europa, wie sich hohe Arbeitslosigkeit auswirkt weil wir den Niedriglohnbereich nach China ausgelagert haben, es kann leider nicht jeder in einem hochqualifizierten Bereich arbeiten.

Ich schreibe: "sollte es keine Nonstopverbindungen mehr geben", du wirfst mir vor "woher weisst du, dass es keine geben wird" Ich habe das nie geschrieben, meine Aussage ist ein Konjunktiv über eine der Fälle die möglicherweise eintreten könnten!

Namibia ist nicht erpressbar, weil es für Verluste der AN haften muss, Namibia hat auch direkten Einfluss auf die AN, jedoch hat Namibia keinen Einfluss auf Drittfluglinien, ist daher nur von diesen erpressbar und nicht von ihrer eigenen.

Zu den "subventionierten" Fluglinien:

schau Dir die Beispiele in Europa an und wie sie funktionieren, da man in Europa ja nicht direkt eine Airline subventionieren darf, werden als ein Teilbereich, die Flughafengebühren so angepasst, dass für den verwendeten Flugzeugtyp keine Gebühren zu entrichten sind (würde auch für Mitbewerber gelten, aber die verwenden zumeist Hub-Airports während die anderen point-to-point Airlines sind die von kleineren Flughäfen aus operieren). Weiters macht man dann noch Dinge wie Werbung am und/oder im Flugzeug, auf der Homepage, in der Zeitschrift etc. und sichert ihnen sehr schnelle turn-around Zeiten zu. Diese "subventionierten" Airlines sind zumeist low-cost Airlines die mit jedem Flugzeug 6 bis 7 Legs am Tag schaffen, mit effektiven Flugzeiten grösstenteils unter 2 Stunden. d.h. sie können den Vorteil keine Gebühren zu bezahlen 6 bis 7 Mal am Tag nutzen, statt eine einziges Mal, wenn sie Langstrecke fliegen würden. Weiters sind diese Fluglinien Spezialisten im lukrieren von Zusatzerträgen (Gebühr wenn ich mit dem ersten Bus zum Flugzeug gebracht werden will, Gebühren für jedes Gepäckstück, Gebühren für die Kreditkartenzahlung, Versicherungen die man durch ein kleines Häckchen sofort mitkauft, an Bord Verkauf von diversen Tickets für den Zielort und auch duty-free Verkauf wenn möglich usw.) und das alles mit jedem Flieger wie gesagt 6 bis 7 Mal pro Tag und die Crews kommen immer an ihrer Homebase an und haben keine Nightstops mit langen Ruhezeiten vor Ort. Diese Airlines sind auch mit ihrem verwendeten Fluggerät auf diese Art des Geschäfts spezialisiert (möglichst nur ein Flugzeugtyp, möglichst viele Sitze, Reichweite muss nicht über Kurzstrecke hinausgehen). Aus diesem Bereich findest du nur in Europa eine Vielzahl an Fluglinien mit denen du ein solches "Subventiationsgeschäft" eingehen kannst, aber keine einzige die dir das zu einem vernünftigen Preis für die Langstrecke machen wird, bzw. auch die Flugrechte dafür bekommen wird.

Wie kommst du dazu mir zu unterstellen, ich würde jeden Touristen mit EUR 1300.- subventionieren wollen, das habe ich nie geschrieben, nie gefordert, das ich rein eine von dir erfundene, reisserische Zahl um den anderen schlechtzumachen.

lg

Ronny
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02 Mär 2013 16:30 #278917
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  • Guido. am 02 Mär 2013 12:22
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Lieber Ronny,

der Diskussionskultur ablehnende, aus dem Zusammenhang reißende, bewusst nicht verstehende, Aussagen verdrehende, populistisch um Aufmerksamkeit heischende, böse Sachen unterstellende, reißerische Zahlen erfindende, andere schlecht machende Guido hat keine Lust weiter zu diskutieren, wenn die Gegenseite vor allem auf die persönliche Ebene wechselt. B) Nichts gegen ein paar Spitzen, aber das sollte schon im richtigen Verhältnis zur argumentativen Substanz stehen. Da wird es aus meiner Sicht bei Dir arg dünn. Du kannst das selbstverständlich völlig anders sehen.

Aber kein Drama: Ich bin da weder sauer noch nachtragend. Deine "Diskussionskultur" sagt mir nur nicht zu und es kommt vor, dass man keinen Konsens findet. Alles gut und es kann sich jeder aus dem Thread herausziehen, was er möchte.

Beste Grüße

Guido
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