Hallo Christian,
travelNAMIBIA schrieb:
Ich kenne zum Beispiel MIAT Mongolian Airlines. Die arbeiten von der Idee her wie Air Namibia, sind auch staatlich und machen von Tag 1 an Gewinn. Sie bieten Flüge von Ulaanbaatar nach Berlin (einzige Langstrecke) und dann regionale Strecken.
Guter Punkt. Wenn es so stimmen würde.
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Ich kenne die nicht, aber offenbar macht MIAT seit Jahren Verlust. Und offenbar aus sehr ähnlichen Gründen wir Air Namibia. Man zahlt im Einkauf z.B. für Kerosin viel mehr als größere Marktteilnehmer und man hat für eine Airline dieser Größe viel zu viel Personal.
MIAT Struggles to Become Profitable
yyy777yyy schrieb:
Da die Air Namibia fast ausschliesslich Touristen nach Namibia bringt, kann sich eine Subvention durchaus auszahlen, da die meisten ein Vielfaches des Flugpreises in Namibia ausgeben und damit Mehrwertsteuer abliefern, Arbeitsplätze absichern usw., da lohnt es sich durchaus sich eine eigene Fluglinie mit eigenen Arbeitsplätzen auch subventioniert "zu halten".
Das stimmt nur dann, wenn man davon ausgeht, dass es ohne Air Namibia am Markt keine Flüge nach Namibia gäbe. Das ist eine sehr unrealistische Annahme.
Und rechnen wir mal: Air Namibia wird dieses Jahr etwa 65.000 Menschen von Deutschland nach Windhoek fliegen. Gehen wir mal davon aus, dass das alles Touristen sind (was in der Praxis definitiv nicht der Fall ist). Mit den bereits bewilligten Geldern für den Businessplan und dem Bailout wird Air Namibia dieses Jahr wohl über eine Milliarde N$ an Subventionen bekommen. D.h. jeder herbeigeflogene Tourist muss vom namibischen Steuerzahler mit umgerechnet 1.300 EUR subventioniert werden. Da willst du nicht ernsthaft argumentieren, dass das Sinn macht und sich über die Mehrwertsteuer rechnet?! Dazu müsste ein durchschnittliches Paar bei 15% VAT dann 200.000 N$ in Namibia ausgeben.
Da können die lieber zu Lufthansa sagen: Ihr fliegt die Leute ganzjährig für 600 EUR Ticketpreis und wir geben Euch 200 EUR pro Ticket dazu. Namibia als Tourismusziel würde boomen und Namibia als Staat käme deutlich billiger weg.
Das ist ja genau der Punkt, weshalb ich das so stark kritisiere. Wir sprechen da eben nicht über einen kleinen Zuschuss für Air Namibia. Wir sprechen über Subventionen in völlig absurden Dimensionen die für den Staat Namibia absolut null Sinn machen.
yyy777yyy schrieb:
Immerhin liefern auch die Gehälter der Angestellten wieder Steuern nach Namibia ab. Mit einer eigenen, funktionierenden Fluglinie habe ich als Tourismusland einfach viel mehr Spielraum, nicht nur gegenüber Individualtouristen sondern insbesondere auch gegenüber Reiseveranstaltern.
Auch das stimmt nur begrenzt. Einfluss nehmen heißt vor allem Subventionen zahlen. Derartigen Einfluss kannst Du auch bei externen Airlines wie Lufthansa oder Turkish nehmen. Marketingabkommen, bei denen externe Airlines Zuschüsse erhalten, um bestimmte Destinationen verstärkt zu vermarkten oder überhaupt erst mal anzufliegen, sind auch in der Praxis nicht gerade selten. Eine gängige Praxis ist es z.B. Flughafengebühren auf null zu reduzieren, was Spanien z.B. auf den Kanaren nach dem Tourismuseinbruch in 2008/2009 gemacht hat. Ryanair hat in der Folge massenhaft Verbindungen auf die Kanaren aufgemacht und schaufelt da nun mehr als 1 Million Besucher pro Jahr hin.
Beste Grüße
Guido