Hallo Siebenstein,

Ich fotografiere auch sehr gerne Menschen. Hatte nie Probleme damit. Die Meisten freuen sich sogar.

O yé ich habe auch nie für ein Bild gezahlt.......

Aethiopen wird heiter werden.....

Es grüsst
Annick

Strelitzie schrieb:
... ich kann Deine Sichtweise gut verstehen und nachvollziehen, dass Du nicht gerne fotografiert werden möchtest. Geht mir genauso.
Aber viele Menschen werden eben sehr gerne fotografiert und bitten sogar darum. Natürlich würde ich keine Fotos öffentlich zeigen, auf denen jemand gerade im Moment des Auslösens blöd schaut und unvorteilhaft abgebildet ist.

Folgendes Erlebnis hat mich mal sehr zum Nachdenken gebracht:
Ich laufe unterwegs manchmal durch abgelegene Regionen einer Stadt und gerate hin und wieder in Armenviertel mit Hütten aus Blech und Kartons. Manchmal weiß man dann nicht, wie man sich verhalten soll und ob man besser wieder umkehrt. Einmal wurde ich von einem Mann angesprochen und gefragt, ob ich von der Regierung sei. Als ich verneinte, bedauerte er es und sagte, die Regierung kümmere es halt nicht, wie es ihnen geht. Ich solle Fotos machen und "den Menschen da draußen" zeigen, wie es "hier" zugeht und wie sie leben müssen. Das war ein Moment, in dem ich ohne Aufforderung niemals die Kamera rausgeholt hätte.

Auch bei Fotos in solchen "Himbadörfern" für Touristen hätte ich ein Problem mit dem Fotografieren.

Aber wenn bei Begegnungen mit fröhlichen Menschen mit deren Einverständnis oder gar durch deren Aufforderung schöne Fotos entstehen, dann zeige ich die auch gerne. Oft habe ich mit diesen Menschen auch etliche Stunden verbracht und die Zeit mit ihnen ist eine wichtige Station auf meiner Reise. Überhaupt sind mir die Begegnungen mit Menschen viel wichtiger als mit Tieren und Sehenswürdigkeiten.

Gruß
Wolfgang

Egal wo ich bin, ich fotografiere NIE Menschen (ich rede jetzt nicht von Großveranstaltungen o.ä.) - außer ich habe zuvor um Erlaubnis gefragt. Ich möchte auch nicht, dass ich ungefragt fotografiert und dann noch im Netz veröffentlicht werde.
Aber ich sehe die Menschen trotzdem...

bikeafrica spricht mir aus der seele =)

und auch ela675 hat recht. leute ohne ihr zugeständnis zu fotografieren und dann noch veröffentlichen ist nicht so dolle.... wie es bei den himbafrauen ist, keine ahnung, da war ich noch nie....

Hi, die Motivationen zum Fotografieren sind m. E. doch sehr unterschiedlich, z. B. nur zur persönlichen Erinnerung…. künstlerisches Ausdrucksmittel… bis zum Herzeigen, was man heuer „gemacht“ und erlebt hat.

Ob jemand im Einverständnis, freiwillig und gerne abgelichtet wurde, merkt man ja am Gesichtsausdruck der Porträtierten. Das trifft so ziemlich für alles zu, was hier eingestellt wird. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es nicht ins Internet gehört, nicht nur aber auch WEIL manche Menschen das gar nicht kennen, mir persönlich wäre das auch nicht recht.

Irgendwie ist das schon eine paradoxe Situation und Diskussion in einer Zeit, in der täglich über die Verletzung von Persönlichkeitsrechten durch Überwachung, in IT-Medien etc. diskutiert wird. Vor ein paar Jahren war beispielsweise in Wien eine tolle Ausstellung über die National Geographic Society und Magazine, mit Schwerpunkt auf die frühen naturwissenschaftlichen und ethnologischen Expeditionen der Society und die Entwicklung der Fotographie. Das hat eine Debatte und Initiative ausgelöst die Ausstellung zu boykottieren, weil die dargestellten indigenen Personen, von Alaska bis Papua Neuguinea, insbesondere durch den damaligen Porträtstil „entwürdigt“ seien. M. E. völlig verfehlt, weil gerade das Drumherum dieser Expeditionen einem Missbrauch vorgebeugt hat. Das war wochenlang vorbereitet und ausverhandelt, bevor überhaupt fotografiert wurde, hat man sich kennen gelernt, wurden Beziehungen aufgebaut etc. und die Porträtierten konnten sich selber so „in Szene“ setzen, wie sie das wollten. Über den Stil kann man streiten, aber diese Bilder waren m. E. absolut respektvoll. Das ging ja auch gar nicht anders, denn die Fotografen mussten ja die Bilder auch herzeigen um überhaupt fotografieren zu dürfen.

(Fast) Nichts davon trifft auf die heutige Hobby-Reisefotographie zu, die im digitalen Zeitalter so einfach geworden ist. Jeder will sein eigener Steve McCurry sein, womit ja gar nichts verkehrt ist, aber nicht alles davon sollte ins Internet, meine persönliche Meinung.

PS 1: Wer weniger fotografiert, hat mehr Zeit zum Schauen und „Abspeichern“, allerdings auch weniger zum Herzeigen.
PS2: Die abgelichteten Abendessen, Bade- und Schlafzimmer sind ein eigenes Thema………..
Grüße

letztendlich muss es jeder selbst entscheiden was er fotografiert und was er hochlädt. solange man nachts gut schlafen kann, ist doch alles prima =) .... zudem, was der bauer nicht weiß, macht ihn nicht heiß xD xD xD xD