THEMA: Grüner Wasserstoff
16 Jul 2024 12:20 #690520
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Und das soll wo passieren? In Deutschland, oder in Namibia? Ich denke wohl eher in Deutschland, bzw in einem Industrieland.
Also zumindest zum Teil auch in Namibia:
"Grundsteinlegung für grünes Eisenwerk HyIron/Oshivela"
hitradio.com.na/grun...erk-hyiron-oshivela/
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16 Jul 2024 12:42 #690523
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  • makis am 16 Jul 2024 12:42
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travelNAMIBIA schrieb:
Und das soll wo passieren? In Deutschland, oder in Namibia? Ich denke wohl eher in Deutschland, bzw in einem Industrieland.
Also zumindest zum Teil auch in Namibia:
"Grundsteinlegung für grünes Eisenwerk HyIron/Oshivela"
hitradio.com.na/grun...erk-hyiron-oshivela/

Der erste Schritt zum Industrieland...Na, da wuensche ich guten Erfolg ;)
Vize-Bundeskanzler Robert Habeck sprach in einer Pressemitteilung von großen Eisenerzvorkommen, die sich mithilfe von grünem Wasserstoff in direkter Nachbarschaft zu den Abbaustätten kostengünstig zu Eisen produzieren lassen könnten. Diese Eisen soll dann auch an Stahlwerke in Deutschland verschifft werden und dort zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion beitragen.
Und das Schiff faehrt sicher klimaneutral.
In meinen Augen der falsche Weg, aber ich lasse mich gerne ueberraschen.
Letzte Änderung: 16 Jul 2024 12:46 von makis.
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16 Jul 2024 14:37 #690531
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makis schrieb:
Es gab mal eine Zeit, da wurde der saure Regen als Fakt hingestellt - ueber den redet heute keiner mehr. Mitte der 70er wurde uns schon erzaehlt, dass das Oel knapp ist und die Quellen kurz vorm Versiegen sind - darum hatten wir autofreie Sonntage.
Nur kurz: Der saure Regen war real, weil wir bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe riesige Mengen säurebildender Abgase in die Luft geblasen haben - vor allem Schwefeldioxid. Dagegen kann man was machen, nämlich die fossilen Brennstoffe vor der Verbrennung entschwefeln oder nach der Verbrennung die Abgase entschwefeln. Genau das haben wir flächendeckend gemacht. Die Schwefeldioxid-Emissionen sind seit 1990 um 95% gesunken und deswegen ist saurer Regen heute kein Thema mehr und nicht weil das damals alles ein Fake war.

Richtig ist, dass sich das angekündigte Peak-Oil-Datum durch die Entdeckung immer neuer Vorkommen bzw. wirtschaftlichere Fördermethoden jahrzehntelang immer weiter nach hinten verschoben hat. In den 70ern war Öl aber nicht knapp. Als Folge des Jom-Kippur-Krieges (Israel gegen arabische Staaten) haben die arabischen Staaten den Ölhahn etwas zugedreht, um den Westen für seine Unterstützung von Israel zu bestrafen und unter Druck zu setzen. Das hat einen Preisschock ausgelöst. Der Ölpreis vervierfachte sich und die hiesige Reaktion darauf waren autofreie Sonntage. Nebenbei: Heute ist davon auszugehen, dass die bekannten Öl-Lagerstätten nicht mehr alle vollständig ausgebeutet werden, also das, was Ursprünglich mit Peak Oil gemeint war, nie eintreten wird.

makis schrieb:
Wenn ich an die Mengen an Beton denke, die da benoetigt werden, und welche Flaechen da versiegelt werden wird mir uebel.
Gehen wir davon aus, dass da 4 GW Windkraft errichtet werden sollen. Mit 10 MW Windrädern wären das 400 Stück. Wir unterstellen Betonfundamente mit jeweils 50 Meter Durchmesser. Ergibt knapp 2000 Quadratmeter Versiegelung pro Windradfundament. In Summe 800.000 Quadratmeter, also 0,8 Quadratkilometer. Dann nehmen wir noch an, dass dafür 200 km 8m breite Asphaltstraße an Zuwegung gebaut werden und dauerhaft verbleiben (was eigentlich unüblich ist). Ergibt noch mal 1,6 Quadratkilometer Flächenversiegelung. In Summe 2,4 Quadratkilometer. Weniger als 0,01% der Fläche des Tsau-Khaeb-Nationalparkes. Allein die noch relativ junge Husab-Uran-Tagebau-Mine hat schon heute 25 Quadratkilometer namibischen Bodens umgepflügt und verwüstet. Tendenz steigend. Wenn Dir die Projekte zum grünen Wasserstoff Sorgen machen, müssen Dich Husab und ähnliche Projekte um den Verstand bringen.

makis schrieb:
Ich kann nur von mir sprechen: ich bin Namibier. Und als solcher darf ich mich ja wohl um das Land sorgen, in dem ich lebe und das ich liebe?
Ja natürlich. Das kann ich total verstehen und akzeptieren. In einer objektiven, rationalen Abwägung halte ich das für falsch, aber natürlich kannst Du persönlich eine andere Prioritätensetzung haben. Es würde mich dann eben nur etwas wundern, falls Du nicht auch entschiedener Gegner des Uranabbaus in Namibia und der geplanten Ölförderung in Namibia und vor der Küste Namibias bist. Die ökologischen Schäden und Gefahren, die es da gibt, sind meines Erachtens weitaus größer, als durch paar Fundamente für Windräder und Punktfundamente für aufgeständerte Photovoltaik.

Grüße
Letzte Änderung: 16 Jul 2024 15:11 von mitglied19210.
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Guten Tag makis,

Betr. die Industriestaaten sollen das selber machen:
Sollen sie dann ihre Produkte, vom Kühlschrank über Auto bis Stahl für Häuser und Brücken und Eisenbahn usw. auch für sich behalten?

Betr. saurer Regen und das Absterben von Wäldern und Vegetation. Das war sehr real, man konnte sich das anschauen. Er ist nur deswegen und seitdem kein Thema mehr, seit Schwefel und Stickstoff aus Treibstoffen, Kraftwerks- Motorenabgase entfernt werden (PS hatte übersehen, dass von mitglied19210 schon ausgeführt).

Betr. Treibhauseffekt, real oder nur „berechnet“
Oje, Oje, ich hatte das befürchtet. Aber jedenfalls danke für deine Courage, denn dieser ist keineswegs „berechnet“ sondern sehr real. Die Bauern und Hobbygärtner nutzen ihn: Sonnenlicht wird durchgelassen aber die Rückstrahlung der resultierenden Wärmestrahlung durch Folien oder Fenster tw. verhindert. Das ist der „Treibhauseffekt“ und deswegen heißt ein Treibhaus auch Treibhaus. Niemand würde eines bauen, wenn es dieses Phänomen nicht gäbe.
Die Folie über der Erde ist die Atmosphäre, deren „Treibhausgasen“ verdankst du, dass die Erde für dich angenehm bewohnbar ist. Ohne hätten wir ständig tiefe Minusgrade.
Gerade in trockenen Ländern merkt man das nachts besonders, weil das Fehlen des Treibhausgases Wasserdampf die Wärmeabstrahlung nicht verhindert. Jeder der im Winter in Namibia kampiert hat, kennt den Unterschied zwischen kampieren unter freiem Himmel oder unter einem Baum. … usw.

„Herbeigerechnet“ ist das alles also nicht. Modelliert und berechnet wird nur betr. eines menschgemachten Beitrags durch das CO2 u. a.. Über deren Resultate kann man durchaus diskutieren. Es wäre schön wenn du das auseinander halten könntest.
mM

Eine industrielle (!) Stahlerzeugung in Namibia mittels Wasserstoffreduktion des Erzes halte ich persönlich derzeit für illusionär. Was da läuft sind Vorstudien dafür, was ja auch in Ordnung ist. Für Namibia sowieso.
Letzte Änderung: 16 Jul 2024 17:45 von tacitus.
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Weil das irgendwo schon mal aufkam: Warum denn ausgerechnet in einem Nationalpark? Die gesamte windreiche Küste Namibias ist durchgehend ein Nationalpark. Es gibt dort keine großen Flächen außerhalb von Nationalparks, die man nutzen könnte. Wenn man auf einen Windatlas schaut, dann gibt es südlich von Lüderitz (das ist da, wo die kleine Delle in der Küstenlinie ist) eine Tasche mit besonders viel Wind. Da, wo es violett wird. Da gibt es in 200m Höhe mittlere Windgeschwindigkeiten von 10-11m/s, während es bei Cape Cross z.B. "nur" ca. 7 m/s sind. Windstrom mit dem selben Windrad an Cape Cross wäre 50-70% teurer. Deswegen genau da im Tsau-Khaeb-Nationalpark. Die gesamte Anlage wird zwar zig Quadratkilometer "belegen", aber die tatsächliche Flächenversiegelung wird in Summe minimal sein, sehr weit unter 1 % der Fläche des Tsau-Khaeb-Nationalparkes.


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16 Jul 2024 16:59 #690550
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"Global hydrogen summit set for September"
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