THEMA: Grüner Wasserstoff
15 Jul 2024 19:13 #690467
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  • makis am 15 Jul 2024 19:13
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Ja nun, wenn einer denkt, er wuesste alles, muss er nix mehr lernen.


Ich finde ja den einen Spruch der da zitiert wurde bezeichnend:
"Wir sehen nicht ein, warum wir eine verfehlte deutsche Energiepolitik mit unserer Biodiversitaet bezahlen sollen."

Dem schliesse ich mich hundertprozentig an.
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16 Jul 2024 11:15 #690511
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  • tacitus am 16 Jul 2024 11:15
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makis schrieb:
J... "Wir sehen nicht ein, warum wir eine verfehlte deutsche Energiepolitik mit unserer Biodiversitaet bezahlen sollen...
Gerade darum geht es bei Wasserstoff „im Großen“ überhaupt nicht, wenn auch ein Teil davon auch "energetisch" im weitesten Sinn verwertet werden würde/wird. Die großen Mengen sollen in Metallerzeugung, chemische Prozesse udgl. gehen. Die Forschungen dazu begannen schon vor Jahrzehnten nicht wg. "Treibhauseffekts" sondern im Wissen über die „Endlichkeit“ fossiler Kohlenstoffträger. „Irgendwann“ wird man sich deswegen sowieso damit auseinandersetzen müssen, wie man Eisen u. a. Metalle und Basisstoffe unserer Zivilisation ohne oder mit möglichst wenig Kohlenstoff erzeugt. In Zeiten von Hochkonjunktur mit dann hohem Stahlverbrauch gab es schon jetzt Mangel an Koks(kohle). Dazu kommen die gigantischen Umwelt- und Gesundheitsschäden rund um Kohle. Gemessen daran sind PV-, Solar- und Windkraftwerke und Elektrolysen in unbewohnten Wüsten- und Steppengebieten Peanuts. Es wäre ein gigantischer Fortschritt wenn wir Metalle mit erneuerbaren Reduktionsmitteln und Energiequellen erzeugen können. Weltweit werden dahingehende Verfahren und Strategien entwickelt, manche bestehen schon und alle warten auf den Wasserstoff. Das sind keine Phantasien von links/grünen Phantasten. Das wird zwar Jahrzehnte dauern aber wir kommen nicht darum herum.

Versuche doch mal, das von dieser Warte aus zu betrachten.

Weil in den letzten Jahren der gleichzeitig hohe CO2-Ausstoß dieser Verfahren und dessen negative Auswirkungen auf die Atmosphäre im Brennpunkt der öffentlichen Debatte standen, wurde auf obig „vergessen“ B)

Aber in einem sind wir uns einig. In einer freien Gesellschaft darf auch die *Existenz des Treibhauseffekts* oder die Endlichkeit fossiler Rohststoffe oder …………. die Schwerkraft bezweifelt werden ;) .
*auf deine Antwort, ob du diesen ernsthaft abstreitest, warte ich noch.
Letzte Änderung: 16 Jul 2024 11:39 von tacitus.
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16 Jul 2024 11:19 #690513
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  • mitglied19210 am 16 Jul 2024 11:19
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VP schrieb:
Hallo Mitglied19210,

eine andere Meinung gleichzusetzen mit "bedient alle rechten Blogs", ist schon diskutabel.
Was ist denn genau ein "rechter Blog" und wer legt das fest?
Was ist ein "linker Blog" und wer legt das fest?

Sich einen verlinkten Inhalt nicht anzuhören, aber darüber zu urteilen, empfinde ich als seltsam.

Du scheinst sehr von Dir und Deinen Argumenten überzeugt zu sein, was auch in Ordnung ist.
Aber jedes Gegenargument oder eine andere Meinung per se als "rechts" oder "Verschwörung"
abzutun, zeugt für mich nicht von Größe oder einer Diskussionskultur.

Meine Meinung: "Wir haben in Deutschland im Hochsommer Höchsttemperaturen von minus 10 Grad." Jetzt zeige bitte die Größe und die Diskussionskultur, dies als andere, gleichwertige Meinung zu denen einzustufen, die sagen, dass wir im Sommer meist 15-35 Grad haben! Ich erwarte, dass Du das ernst nimmst!

Dein Gedankenfehler ist, dass es nicht unter "Meinung" fällt, wenn man pure Lügen erzählt, falsche Tatsachenbehauptungen verbreitet. Wie viel Windkraft wir haben, wie viel Strom ein Windrad durchschnittlich produziert usw. das sind alles harte Fakten (genau so wie die Temperaturen hier). Da gibt es keine Meinungen. Widerlege doch einen einzigen Punkt von mir, mit dem ich den Unsinn von Hans Hofmann-Reinecke widerlegt habe. Wenn jemand immer lügt, immer mit falschen Zahlen (natürlich ohne Quellenangaben), immer mit physikalischem Unsinn argumentiert, dann muss man das nicht als andere Meinung akzeptieren. Dann ist jemand grotesk inkompetent oder hat eine ganz andere Agenda.

Und natürlich hast Du Dich oben bei meiner (fiktiven) "Meinung" zu den Temperaturen gefragt, wie man denn so einen Schwachsinn schreiben kann, weil Du gesichertes Faktenwissen hast, dass das nicht stimmt. Und bei diesem, deinen Faktenwissen kommt es auch nicht darauf an, ob man grün, blau oder schwarz wählt: Diese Fakten bleiben Fakten. Genauso geht es mir mit Hofmann-Reinecke.

Im Übrigens finde ich es wirklich lustig, dass ausgerechnet die ganzen Anti-Grünen nun ihre Liebe zur Natur entdecken und nicht mehr in den Schlaf kommen, weil sie sich um Sukkulenten und Käfer in Namibia sorgen, die effektiv auf ein paar Promille der Fläche des Tsau-Khaeb-Nationalparks durch Windräder und Photovoltaik bedroht sind. Aber OK, die Sache ist ja wirklich ganz einfach: Die ganzen Projekte in Namibia abblasen. Keine zig Milliarden an Investitionen. Und den grünen Wasserstoff beziehen wir zukünftig eben aus Saudi-Arabien, Marokko, Algerien, Ägypten. 1,5 Promille von deren Landesfläche mit Photovoltaik zu bestücken, reicht rechnerisch aus, um den prognostizierten Wasserstoffbedarf in der EU in 2050 von ca. 1.500 TWh zu decken. Grüner Wasserstoff ist aus meiner Sicht eine riesige Chance für Namibia, aber wenn man den in Namibia nicht generieren will, ist das völlig in Ordnung. Und das meine ich nicht sarkastisch. Es ist da wirklich niemand auf Namibia angewiesen, es entstehen auf der Welt keine unlösbaren Probleme, wenn Namibia zukünftig keinen Grünen Wasserstoff exportiert.

Grüße
Letzte Änderung: 16 Jul 2024 11:25 von mitglied19210.
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16 Jul 2024 11:50 #690516
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tacitus schrieb:
Gerade darum geht es bei Wasserstoff „im Großen“ überhaupt nicht, wenn auch ein Teil davon auch "energetisch" im weitesten Sinn verwertet werden würde/wird. Die großen Mengen sollen in Metallerzeugung, chemische Prozesse udgl. gehen.

Und das soll wo passieren? In Deutschland, oder in Namibia? Ich denke wohl eher in Deutschland, bzw in einem Industrieland.
tacitus schrieb:
Aber in einem sind wir uns einig. In einer freien Gesellschaft darf auch die Existenz des Treibhauseffekts* oder die Endlichkeit fossiler Rohststoffe oder …………. die Schwerkraft bezweifelt werden ;) .
*auf deine Antwort, ob du diesen ernsthaft abstreitest, warte ich noch.

Ich diskutiere nicht auf einer solchen Basis, wo die Existenz der Schwerkraft gleichgesetzt wird mit der Existenz des Treibhauseffektes. Das eine ist eine physikalische Realitaet, das andere basiert auf Berechnungen und Modellen.
Es gab mal eine Zeit, da wurde der saure Regen als Fakt hingestellt - ueber den redet heute keiner mehr. Mitte der 70er wurde uns schon erzaehlt, dass das Oel knapp ist und die Quellen kurz vorm Versiegen sind - darum hatten wir autofreie Sonntage.
Ich bin dennoch der Meinung, dass man sich trotzdem mit alternativer Energiegewinnung beschaeftigen koennte - wenn man Abhaengigkeiten vermeiden kann, ist das immer positiv (sich von Namibia abhaengig zu machen in Bezug auf die Lieferung von gruenem Wasserstoff bzw Ammoniak halte ich uebrigens auch fuer extrem unklug). Atomkraft waere eine sehr effiziente Methode, dazu auch ausbau- bzw entwicklungsfaehig. Und genau DAS ist der Grund, warum in Namibia die deutsche Energiepolitik als verfehlt bezeichnet wird, denn eure "Ampel" hat dafuer gesorgt, dass diese Option fuer lange Jahre nicht mehr zur Verfuegung steht.
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16 Jul 2024 12:11 #690517
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Ich erinnere mich nicht ob ich dies hier schon gepostet hatte...

Dateianhang:

Dateiname: Greenhydro...per).pdf
Dateigröße:15,362 KB
Vom 24. August bis 8. September 2024 nicht im Forum aktiv!
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16 Jul 2024 12:13 #690518
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mitglied19210 schrieb:
Diese Fakten bleiben Fakten. Genauso geht es mir mit Hofmann-Reinecke.
Damit habe ich persoenlich (auch wenn ich hier nicht angesprochen war) kein Problem. Auch ich habe einige unwahre Aeusserungen von ihm wahrgenommen, allem voran die Behauptung, Namibia hatte die Bevoelkerungsanzahl von Hamburg - da hat einer den aktuellen Zensus noch nicht mitbekommen. Sicherlich war da noch mehr, was ich jetzt grad nicht mehr erinnere.
Aber er hat zumindest die zwei Stimmen in Namibia angesprochen, die Befuerworter, und die Ablehner. Er hat das Dilemma erklaert, dass es eben den einen Geld fuer Namibia bedeutet, und den anderen (die Naturschutzkammer) ein Raubbau an der Natur, und einer recht einmaligen Biodiversitaet in genau dem Gebiet, die darunter auf Jahrzehnte zu leiden haette. Er spricht auch von den Voraussetzungen, die erfuellt werden muessten, also das technische Know-How, die Logistik (Versorgung all der beteiligten Menschen mit Wasser, Nahrung, Abwassersystem, Strom - der Transport der Anlagen fuer die der Hafen in Luederitz nicht mal geeignet ist), den Wasser- und auch Strombedarf der technischen Anlagen (man wuerde eine Entsalzungsanlage bauen muessen, und auch den Strom irgendwie generieren). Wenn ich an die Mengen an Beton denke, die da benoetigt werden, und welche Flaechen da versiegelt werden wird mir uebel.
All diese Probleme (ausser dem Umweltschaden) kann man natuerlich mit Geld loesen. Viel Geld. Und Geld ist natuerlich auch ein grosser Pro-Faktor, der gerade bei den namibischen "Grosskopferten" die Augen leuchten laesst. Und genau diejenigen, die sich sonst ueber die fehlende Transparenz in der Politik Namibias aufregen, finden es gut, dass diese Politiker die Dollarzeichen in den Augen haben, wenn es um "gruene Energie" geht....
Ich denke, dass die genannten anderen afrikanischen Laender tatsaechlich besser geeignet sind. Schon alleine weil der Transportweg viel kuerzer ist, und die Logistik mit Sicherheit schneller einsatzbereit wenn nicht schon vorhanden, und evtl auch mehr Kapital durch die Laender selber aufgebracht werden kann. Und die Nachhaltigkeit wird auch eher gegeben sein.
mitglied19210 schrieb:
Im Übrigens finde ich es wirklich lustig, dass ausgerechnet die ganzen Anti-Grünen nun ihre Liebe zur Natur entdecken und nicht mehr in den Schlaf kommen, weil sie sich um Sukkulenten und Käfer in Namibia sorgen, die effektiv auf ein paar Promille der Fläche des Tsau-Khaeb-Nationalparks durch Windräder und Photovoltaik bedroht sind.

Ich kann nur von mir sprechen: ich bin Namibier. Und als solcher darf ich mich ja wohl um das Land sorgen, in dem ich lebe und das ich liebe?
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