THEMA: Coronavirus
12 Mär 2020 15:52 #582460
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  • Old Women am 12 Mär 2020 15:52
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Hallo Christa,
ich beantworte deine Frage mit einem ganz klaren "ja". Unsere Reise in 3 Wochen innerhalb Europas habe ich bereits gestern stornieren können. Da habe ich Glück gehabt und ich bin in diesem Fall auf keinen Kosten sitzengeblieben. Für Patagonien wäre es finanziell nicht so glimpflich für uns ausgegangen. Da hätte ich auch erst einmal ganz tüchtig geschluckt. Nicht so sehr bei den Flügen und Unterkünften, da wäre noch einiges drin gewesen, sondern bei dem Mietwagen. Der wäre zum jetzigen Zeitpunkt mit gut 2000.00€ zu Buche geschlagen. Und ich hätte trotzdem storniert, denn das Reisen hat für mich etwas mit Vergnügen und viel Vorfreude zu tun, und all dieses fehlt mir z.Z. ganz mächtig. Heute nicht zu wissen, was Morgen sein wird und zwar sowohl im Urlaubsland als auch zu Hause in der Heimat, würde mir die Laune verhageln. Das wäre mir deutlich zu unsicher und unkalkulierbar, wobei ich natürlich im Leben nie eine 100%-Garantie für etwas erhalte, das weiß ich auch.
Ich kann alle Menschen gut verstehen, die sagen, dass sie keine Angst vor Ansteckung haben, denn das habe ich auch nicht. Aber ignorieren ist kontraproduktiv und Verzicht natürlich, das ist doch klar, nicht besonders schön. Ich fühle mich z.Z. besser hier aufgehoben, wo das Gesundheitssystem noch halbwegs funktioniert. Das tut es in Namibia und Südafrika natürlich auch, aber was wird sein, wenn dort der Winter Einzug hält? Tatsache ist nun einmal, dass wir das Virus aus Europa auf die südliche Erdhalbkugel tragen werden, und ich mag mir nicht vorstellen, was dann in Patagonien bei der fast nicht existierenden gesundheitlichen Versorgung los ist. Die Menschen gehen z.Z. auf die Straße und demonstrieren für ein besseres Gesundheitssystem. Bei Komplikationen infolge einer Corona-Virus-Erkrankung gäbe es dort mit Sicherheit keine schnelle und vor allem professionelle Hilfe. Da hätten die vielen ausländischen Touristen in den dortigen Nationalparks schon einmal ganz schlechte Karten, und was ist dann mit der heimischen Bevölkerung????
Eine schwierige Zeit, Christa, in jeder Hinsicht, aber bestimmt nicht eine Zeit für Egoisten. Wir werden umdenken müssen, anders bekommen wir das weltweit ( bis wir einen geeigneten Impfstoff haben) nicht in den Griff. Verharmlosung hilft nicht, ist in diesem Fall sogar sehr gefährlich.
Noch einmal: Ich habe keine Angst vor Ansteckung, denn ich bin aller Wahrscheinlichkeit nach halbwegs gesund und auch noch nicht hoch betagt, jedoch für viele Menschen weltweit wird dieses Virus Tod bringend sein, denn wir haben ihm z.Z. nun einmal nichts entgegenzusetzen.

Herzliche Grüße
Beate
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
Letzte Änderung: 12 Mär 2020 15:53 von Old Women.
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12 Mär 2020 16:02 #582461
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  • A7456 am 12 Mär 2020 16:02
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Ander schrieb:
Die Vergleiche mit Taiwan sind lächerlich. Taiwan ist ein Inselstaat, der jeden Einreisenden kontrollieren kann und der dazu ein autoritäres Regime hat, dass dies möglich macht.

Großbritannien, Japan, Australien, Island... sind auch alles Inseln. Überall sind die Fallzahlen in Relation zur Bevölkerungsgröße um Dimensionen höher als in Taiwan. Das besonders stark betroffene Südkorea ist in bezug auf Epidemien/Pandemien auch eine Insel, weil die einzige Landgrenze (Nordkorea) völlig undurchlässig ist. Gleiches gilt für Katar. Also, Du hast die Fakten wirklich auf Deiner Seite. Es muss an der Insellage liegen. Dein Expertentum wird auch in der Aussage deutlich, dass Taiwan ein "autoritäres Regime" hat.

Wieder viel gelernt. Danke!
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12 Mär 2020 17:02 #582466
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travelNAMIBIA schrieb:
OFF TOPIC
Oder gibt es in Sierra Leone an jeder Ecke so viele Vögel, dass sich die Mitnahme lohnt?
Kommt drauf an wohin Dich die Reise führt. Für Tiwai, Outamba und Gola lohnt sich auch "besseres" Fotoequipment.
Danke Christian für die Info.

Auf dem Programm für Sierra Leone steht nur die Diamantenmine bei Kenema und Planschen bei Two Rivers.
In Guinea stehen ein paar Wasserfälle und Schimpansen auf dem Programm.
Ich werde die große Tüte zu hause lassen.

Vom Reiseveranstalter stehen noch alle Ampeln auf Grün.
Wenn ich auf die Reise verzichte, sehe ich mein Geld nicht wieder.
Das wäre ein materieller Verlust, aber es bringt mich nicht um.

Bleiben andere Fragen.
Habe ich vielleicht das Virus schon, ohne es zu wissen und bringe es in ein Land, wo es offiziell noch nicht ist?
Das gleiche gilt, wenn ich mich auf dem Reiseweg (Bahn / Flieger) anstecke?
Vielleicht hat einer der Mitreisenden, die ich alle nicht kenne, bereits den Virus und stecken mich damit an?
Bei allen drei Fällen sitze ich dann mit Virus in einem Land,
welches zwar im Umgang mit Viren (Ebola) praktische Erfahrungen hat,
aber nicht unbedingt die allerhöchsten Standards bieten kann.
Hilfe aus dem Ausland ist nicht zu erwarten.
Dann hänge ich dort fest, bis ich wieder geheilt bin oder in eine Urne passe.

Schaumamal was bis morgen früh passiert.
Es bleibt spannend.

Viele Grüße
Bernd
Äthiopien, Benin, Botswana, Elfenbeinküste, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Kenia (2x), Madagaskar, Malawi, Marokko, Mauretanien, Namibia, Niger, Ruanda, Sambia, Senegal, Simbabwe (2x), Sudan, Tansania (3x), Togo, Tschad, Uganda (2x)

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12 Mär 2020 17:25 #582467
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Sali Zusammen
Ich möchte einen kurzen Tipp loswerden für alle die versuchen Ihr Risiko, auf hohen Kosten sitzen zu bleiben, zu minimieren. Wir haben ca. 1 Woche hin und her mit der Reiserücktrittsversicherung, Rechtsschutz und Agenten hinter uns und haben schlussendlich ein für uns befriedigendes Ergebnis gefunden – bis 30Tage beträgt Stornierungsgebühr 25% der Reisekosten. Das Ergebnis ist eigentlich zweitrangig, vielmehr hat sich gezeigt:

·         Mehrgleisiges Vorgehen ist sinnvoll, da sich die Situation und damit Adressaten für Regressansprüche permanent ändern.
·         Ihr seid meist auf Kulanz angewiesen, macht Vorschläge was ihr euch vorstellt.
·         Klare Warnungen oder Reisehinweise fehlen, somit fällt Reiserücktrittsversicherung meist aus. (Politische Signale fehlen, kann man als Schutz der Versicherungen verstehen – könnte aber dem Tourismus helfen – naja müssig)
·         Aufgrund der Unwissenheit auf allen Seiten, könnten interessante juristische Fälle entstehen. (Zitat Anwalt: Noch nie dagewesene Situation, Art. XY lässt Interpretationsspielraum)

Gruss und Viel Glück
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12 Mär 2020 17:35 #582468
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  • loser am 12 Mär 2020 17:35
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Mit Hysterie im persönlichen Verhalten und Panik(mache) hat das doch schon längst nichts mehr zu tun, weil sich das Virus nicht darum schert und der Damm (der Ausbreitung) in Europa schon längst gebrochen ist. Das rollt jetzt exponentiell, weil das Virus höchst ansteckend ist und nicht behandelt werden kann. Ich habe in den letzten Tagen keinen Virologen und Epidemiologen gehört oder gelesen, der anderes gesagt hat. Es geht nur mehr darum, die Ausbreitung zu verzögern und den Peak der Glockenkurve flach zu halten und zu strecken. Und dazu ist eben Minimierung von Kontakten DAS wirksamste Mittel. Modellrechnungen sagen, dass eine Reduktion von Kontakten um 25 % den Peak um 30 % drückt, womit hinsichtlich der medizinischen Bewältigung schon viel erreicht ist.
Dieses Jahr wird eben nicht normal sein. Man kann das verdrängen oder leugnen, aber helfen wird es nicht. Alle die trotzdem meinen, dass man das mit „nur cool bleiben“ bei persönlichem (Reise-) business as usual aussitzen kann, leben mE am Mond und ich wünsche ihnen allesGute dabei. Der Rest kann dazu beitragen, dass es weniger schlimm wird.
@Inselstaaten und Verbreitung: Ein DJ in einer Disco in Ischgl (Tirol) hat eine unbekannt hohe Zahl von Touristen angesteckt, so kam Corona auch nach Island….und hat die Ausbreitung in mehreren andern Länder befeuert.
Hier werden die Afrikatouren gerne als das „große Abenteuer“ kommuniziert, jetzt wird das erstmals stimmen. Nicht wegen der Infektionsgefahr, sondern wegen des Reiserisikos. Wer jetzt noch sein europäisches Heimatland verlässt (so man dies noch kann) ist in meinen Augen ein echter Abenteurer und braucht viel Zeit und Geld für einen verlängerten Aufenthalt. Aber auch das ist schon wieder Wasser unter der Brücke, weil im Stundentakt Grenzen und Verkehrswege dicht gemacht werden.
Von der Rücksichtslosigkeit gegenüber noch relativ unbefallenen Gastländern gar nicht zu reden, das sehe ich wie Old Women.
Letzte Änderung: 12 Mär 2020 18:51 von loser.
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12 Mär 2020 17:38 #582469
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  • loser am 12 Mär 2020 17:35
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