THEMA: Raubüberfall
19 Jun 2019 16:36 #559451
  • Sanne
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  • Sanne am 19 Jun 2019 16:36
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travelNAMIBIA schrieb:
OFF TOPIC
Hi Sanne,
Mir erschließt sich nicht, wieso der Global Peace Index, dessen Kriterien sich ja im Wesentlichen um Militär, Kriege, Waffen usw. drehen, geeignet sein soll, Überfalle in Namibia zu relativieren...
vielleicht, weil Du Dir die Kriterien nicht genau angeschaut hast. Unter anderem diese Aspekte haben mit der inneren Sicherheit zu tun:
11 Anzahl von Morden
12 Level des gewalttätigen Verbrechens
13 Wahrscheinlichkeit von gewalttätigen Demonstrationen

Viele Grüße
Christian

Ich behaupte doch gar nicht, dass die innere Sicherheit eines Landes nicht auch aufzeigt, wie viel Frieden dort herrscht und wie viel Frieden von diesem Land für die Welt ausgeht. Aber drei Kriterien rauszunehmen, um Deine Theorie zu stützen, halte ich für unzulässig. Ich überspitze das jetzt absichtlich, um meinen Punkt klar zu machen.

Ich nehme nur das Kriterium 13 : Wahrscheinlichkeit von gewalttätigen Demonstrationen und behaupte, dass ich in meinem nächsten Urlaub in Nordkorea vermutlich auf keinerlei gewalttätige Demonstrationen treffen werde und ich auch noch nie von welchen gehört hätte. Nun erkläre ich hier jedem, er solle bloß nicht nach Deutschland fahren, weil dort Demonstrationen gewalttätig werden können und Nordkorea ungleich sicherer ist.. :whistle:
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19 Jun 2019 16:48 #559452
  • mike57
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  • mike57 am 19 Jun 2019 16:48
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Sanne schrieb:
mike57 schrieb:
Also kurz zusammengefasst: Vernünftig bekleidet und ohne große Touristenaufmachung ist das Land zumindest im Vergleich zu großen Teilen Afrikas sehr sicher. ZA - Nummerschilder oder Aufkleber sind manchmal hilfreich.
LG M+


Hallo,
zunächst freut es mich, dass Ihr offenbar eine schöne und sichere Reise hattet. Allerdings wüsste ich ganz gern mit welchen großen Teilen Afrikas Du Namibia hier vergleichst. Bezogen auf die Bevölkerungsdichte finde ich nicht, dass es sich um ein besonders sicheres Land handelt. Raub auf offener Straße und Einbruch in Unterkünfte hört man aus vergleichbar dünn besiedelten Ländern des südlichen oder zentralen Afrikas meines Wissens weniger.
Hinweise auf vernünftige Kleidung usw. helfen auch nur bedingt. Manchmal ist man auch einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Ich reise nun ohne Schmuck, Strohhut und Handtäschen, bin aber auch schon ausgeraubt worden. Vielleicht lag es daran, dass ich meine Kleidung täglich wechsle :dry:

Noch eine Anmerkung zu "vergisst man die Kriminalität im eigenen Land": bitte vergleiche mal Windhoek mit einer entsprechend ähnlich großen Stadt... vielleicht Hannover, das kenne ich ganz gut. Wüsste jetzt nicht, dass dort regelmäßig Touristen überfallen werden.

Selbstverständlich kommen viele Touristen unbeschadet nach Hause zurück, aber anderen zu raten, sie sollen sich nur anders kleiden und SA-Aufkleber auf ihr Auto pappen, ist ein bißchen kurz gesprungen.

Viele Grüße
Sanne

Hallo Sanne,
Obwohl ich mir aufgrunf von Erfahrungswerten vorgenommen habe in diesem Forum mich auf keine grossen Diskussionen einzulassen muss ich hier ein paar Sachen richtig stellen.
Also:
Danke für Deine Freunde an der schönen Reise, es war zwar auch in den entlegendsten Teilen ein bischen touristisch , aber wirklich sehr ok.
Mit welchen Teilen Afrikas ich es vergleiche? Also in Marokko, Senegal und Nigeria habe ich gelebt, Mauretanien, Mali, Niger , Tschad , Sudan, Guniea, Guinea bissau, Liberia und Südafrika bereist. Also Namibia ist in Gegensatz zu allen genannten Ländern sicherer.
SA ist wesentlich gefährlicher, jedoch werden Touris besser geschützt.
Die Problematik sehe ich in der dichte der Touristen und deren Benehmen. Sowohl sofortige Verbrüderung der reisenden Gutmenschen mit der lokalen Bevölkerung (in DE falle ich ja auch nicht dem Nächstbesten um den Hals, auch der Arme) als auch zur Schau gestellter Reichtum - im Verhältnis zur lokalen Bevölkerung - bergen eine Gefahr von Überfällen.
Ich sehe es relativ einfach: Vermittle - bestmöglich - den Eindruck, dass es keine vernüftige Idee wäre Dich zu überfallen. Selbstbewusstes Auftreten, entsprechende Kleidung , der bestmögliche Eindruck "ich kenne mich aus und bin von hier" (Verweis Sticker) hilft meistens, da ja der Herr Räuber wenig Entscheidungszeitraum hat und sich analog von Raubkatzen immer das schwächste , aber vielversprechendste Opfer aussuchen wird. Etwas problematischer wird es in den grösseren Städten aufgrund von Alkohol und Drogenproblemen. Aber auch diese Kriminellen haben den Instinkt möglicher Gegenwehr aus dem Weg zu gehen. Bei unserem ersten Einkauf in Windhuk wurden wir von einigen herumlungernden Gestalten - vorsichtig - bedrängt, nach einer sehr kurzen Diskussion haben uns alle dort in Frieden gelassen ...... nach dem Motto: suchen wir uns halt andere.
Vielleicht ist auch das tägliche wechseln der Kleidung eine kleine Versicherung, wer greift denn schon gerne jemand mit Ölflecken nach 7 Tagen Busch an :)
Also in Lagos würde ich nie in der Nacht durch die Strassen gehen, in windhuk und Swako gabs ausser ein paar Bettlern eigentlich keine Vorkommnisse.
Du kannst Hannover nicht mit Windhok vergleichen, ebensowenig wie DE mit Namibia. Die Kriminalität sammelt sich immer in den Zentren, egal wie gross oder klein die sind. Ich kenne jetzt Hannover überhaupt nicht, Du wirst Dich dort auskennen und die "schlechten" Vierteln meiden. Ich kenne jedoch genügend Plätze in Berlin, Frankfurt etc. wo man sich auch nicht in die falsche Gegend verlaufen sollte.
Kurz zum Strassenverkehr: Aufgrund der wirklich wenigen KFZ in Namibi und des daher relativ flüsssigen Verkehrsaufkommens kracht es wenn es kracht dann ordentlich. wir sind nur den ganzen Caprivi und danach nach W auf Ashplt gefahren, aber auch da gab's sehr wenig Verkehr und auf den 900km eigentlich keine wirklich gefährlichen Verkehrsteilnehmer. Das ist natürlich subjektiv, da ich jetzt in Indien lebe und so einiges gewohnt bin:) Aber auch hier habe ich bei den Touris bemerkt ...... ich habe ja recht und Vorrang und nicht was KÖNNTE der Andere jetzt machen. Der Vertrauengrundsatz existiert in Afrika halt nicht, das ist zur Kenntnis zu nehmen und für die anderen mitzudenken.
Sorry es wurde zu lang.
Gruss M+
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19 Jun 2019 16:50 #559453
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  • GinaChris am 19 Jun 2019 16:50
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Auch ich finde es nicht aussagekräftig, aus einer Bewertung in der 24 Punkte-Kriterien ein Ganzes ergeben,
3 rauszuziehen, die tourismusrelevant sind.
Für die Frage, wie sicher Namibia für Touristen ist, gibts doch bestimmt passendere Seiten.
Gruß Gina
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19 Jun 2019 16:53 #559455
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Sanne schrieb:
Noch eine Anmerkung zu "vergisst man die Kriminalität im eigenen Land": bitte vergleiche mal Windhoek mit einer entsprechend ähnlich großen Stadt... vielleicht Hannover, das kenne ich ganz gut. Wüsste jetzt nicht, dass dort regelmäßig Touristen überfallen werden.

Hallo Sanne,
GENAU das meine ich. Perfektes Beispiel. Meine Eltern sind auch aus Hannover und fühlen sich dort eben nicht besonders unsicher. Aber die Kriminalitätsstatistik weist mehrere hundert Raubüberfälle jährlich in Hannover aus (allein im Stadtteil Mitte sind es 223, ich habe keine Lust alle 30 Stadtteile zu addieren)
www.haz.de/Hannover/...sten-Raubueberfaelle

Trotzdem fühlt man sich in Hannover doch nicht unsicher! Es wird nur nicht jeder Handtaschendiebstahl (sobald man da Gewalt z.B. beim Wegreißen einsetzt ist das per definition auch schon Raub) in einem Artikel beschrieben und in einem Forum verlinkt.
Das Ganze ist eine Frage der Wahrnehmung, der "gefühlten Wahrheit". Und die wir maßgeblich durch die Berichterstattung beeinflusst.

Namibia: 1.5 Mio Touristen im Jahr, jeder bleibt im Schnitt 10 Tage.
Ab wann ist es SCHLIMM? Ab wann muss man Namibia-Touristen (Hannover-Bewohner?) ausdrücklich warnen, bei 10, bei 100, bei 1000 Touristen-Raubüberfällen im Jahr?
Ab wann ist es UNPROBLEMATISCH? Ab wann darf man Namibia als relativ sicheres Urlaubsland beschreiben? Unter 1.000, unter 100 unter 10 Touristen-Raubüberfällen im Jahr?
Letzte Änderung: 19 Jun 2019 16:54 von Yoda911.
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Ich bestreite Eure Erfahrungen doch gar nicht. Ich sage nur, man sollte Namibia nicht mit Ländern vergleichen, die eine sehr viel höhere Bevölkerungsdichte haben.
Nehme ich zwei Länder, die ähnlich schwach besiedelt sind und eine ähnliche Regierungsform haben und in die vergleichbar viele Touristen aus einem Forum reisen und aus Land A erhalte ich ständig Nachrichten über Raubüberfälle, aber aus Land B nicht oder sehr viel weniger, dann kann ich doch zu dem Ergebnis kommen, dass die Wahrscheinlichkeit überfallen zu werden, in Land A höher ist. Dabei spielt es doch keine Rolle, ob es an mangelnder Polizei, lascher Justiz oder was auch immer liegt.
Ich habe Hannover genannt, weil es Landeshauptstadt ist und vergleichbar viele Einwohner hat. Einen Vergleich mit Berlin, das mindestens zehn mal so groß ist wie Windhoek halte ich für schwierig.
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19 Jun 2019 17:08 #559460
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Hi GinaChris,
Für die Frage, wie sicher Namibia für Touristen ist, gibts doch bestimmt passendere Seiten.
ja, die von Christoph genannte Travel Risk Map.

Hi Sanne,
Aber drei Kriterien rauszunehmen, um Deine Theorie zu stützen, halte ich für unzulässig. Ich überspitze das jetzt absichtlich, um meinen Punkt klar zu machen.
Du missverstehst mich. Ich habe nicht meine Theorie gestützt, sondern Deine Aussage "es geht um Krieg und ähnliches" versucht zu widerlegen. Es geht eben keineswegs nur um Krieg.
Nun erkläre ich hier jedem, er solle bloß nicht nach Deutschland fahren, weil dort Demonstrationen gewalttätig werden können und Nordkorea ungleich sicherer ist..
Nordkorea ist ein sehr sicheres Reiseland, wie so viele in denen Unterdrückung herrscht. Perfektes Beispiel war Libyen unter Ghadaffi... das mit Abstand sicherste Reiseland Afrikas.
Nehme ich zwei Länder, die ähnlich schwach besiedelt sind und eine ähnliche Regierungsform haben und in die vergleichbar viele Touristen aus einem Forum reisen und aus Land A erhalte ich ständig Nachrichten über Raubüberfälle, aber aus Land B nicht oder sehr viel weniger, dann kann ich doch zu dem Ergebnis kommen, dass die Wahrscheinlichkeit überfallen zu werden, in Land A höher ist.
Die Wahrscheinlichkeit kann aber in Land A dennoch sehr sehr gering sein. Zudem würde ich das Land B gerne mal kennen lernen. Mit vergleichbarer Bevölkerungsdichte und Umständen fallen mir da z. B. Botswana (da haben wir ja schon, anhand von Statistiken, hier im Forum mehrfach aufgezeigt, dass es eher unsicherer als Namibia ist, zumindest was die "nackten Zahlen" angeht) und die Mongolei ein...

Im Prinzip sind aber solche Ländervergleiche eh egal, da man eben in Land A und nicht Land B reisen will. Und wenn einem dieses Land A zu gefährlich ist, dann lässt man es eben und muss meiner Meinung dann auch nicht ständig und wiederkehrend, gar gebetsmühlenartig mitteilen, wie "unsicher" Land A ist. (letzter Teilsatz nicht auf Dich bezogen, Sanne!)

Viele Grüße
Christian
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Letzte Änderung: 19 Jun 2019 17:16 von travelNAMIBIA.
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