THEMA: Plastiksackverbot in NWR-Nationalparks
10 Okt 2018 10:55 #535049
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  • Focus am 10 Okt 2018 10:55
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@Topobär,

hättest du mal einen Link wo es einen Bericht gibt zu einem Mensch Tierkonflikt durch vergrabene Essensreste? Oder meinst du jetzt das bewusste Anlocken von Raubtieren durch Auslegen von Futter zur Optimierung der Fotoperpektive und den dann daraus erfolgten Konflikten.
Ehe wieder welche spekulieren - es interessiert mich lediglich, da ich von dem einen bereits mehrfach gehört habe, von dem anderen noch nie.
VG und Danke
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10 Okt 2018 10:58 #535050
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  • travelNAMIBIA am 10 Okt 2018 10:58
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Hi zusammen,

mal eine Idee zum Müllproblem bei Campingreisen. Besorgt Euch in Windhoek die Recyclingsäcke von Rent-a-Drum (www.rent-a-drum.com....ehold-participation/). Die gibt es in jedem Supermarkt für ein paar Dollar. Da kommt alles rein was für Recycling ist (das ist hier im Land im Prinzip alles außer Lebensmittelresten, Schuhe und Kleidung) und am Ende der Reise stellt ihr den Sack an einer Straßenecke zu den anderen und gut ist.

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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Letzte Änderung: 10 Okt 2018 10:59 von travelNAMIBIA.
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10 Okt 2018 11:02 #535051
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  • Topobär am 10 Okt 2018 11:02
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Hallo Focus,

die Links zu den konkreten Threads habe ich auch nicht parat. Da musst Du schon mal selbst die Suchfunktion bemühen.

An zwei Treads zu diesem Thema erinnere ich mich noch gut. Bei einem ging es um eine Leopardenattacke auf der Motopi Campsite. Bei anderen berichtete Picco darüber, wie Hyänen versuchten unter seinem Zelt etwas auszugraben.

Ich sehe im übrigen keinen Unterschied vom auslegen von Essensresten zum vergraben von Essensresten.
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10 Okt 2018 11:19 #535058
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  • GinaChris am 10 Okt 2018 11:19
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Die 4x4 community hat gemeinsam 53 Regeln fürs Campen in uneingezäunten Camps erstellt.
Ich möchte hier zwei themenrelevante Regeln einstellen:

16. Bones, bottles, cans, bottle tops, foil do not burn! Don't try and burn them in the left overs of the fire and expect others to clean it.
43. Do not bury your garbage as hyenas will inevitably dig it up leaving a mess. Take all you garbage out with you if there are not secure, animal-proof garbage bins.


Gruß Gina
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10 Okt 2018 11:20 #535059
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  • Markus615 am 10 Okt 2018 11:20
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Hallo Focus,
Focus schrieb:
Es ging hier um eine Plastikflasche die in etwa so wirksam ist wie eine Reihe Parafingrillanzünder, den man dann wegen der Dämpfe auch nicht benutzen sollte.

es geht dabei um Kunststoff und nicht um "Plastik" und falls es Dir noch niemand gesagt hat: Es gibt sehr viele verschiedene Kunststoffe, manche harmlos beim verbrennen und andere hochgiftig.
Focus schrieb:
Aber ich gebe auch zu, dass ich manches nicht verstehe - somit Butter bei die Fische

Wenn ich da einen Wunsch äußern dürfte: Wenn Du schon meinst "Plastik" verbrennen zu müssen, dann achte bitte darauf, dass Du ausschließlich Polyethylene verbrennst. Und wenn Du die schon verbrennen musst, dann verbrenne diese bitte vollständig und vor allem "sauber". Gerade wenn man "manches nicht versteht" sollte man vorsichtig sein mit dem was man so an zündet.

PET war ein Beispiel dafür, was man nicht unbedingt verbrennen sollte. das Zeug besteht grundsätzlich auch auch nicht viel mehr als sonst in einem herkömmlichen Feueranzünder auf Paraffinbasis zu finden ist (also chemisch gesehen), verbrennt aber nur unter optimalen Bedingungen zu Wasser und CO2. Optimale Bedingungen findest Du in einem offenen Feuer an nur ganz wenigen Stellen und schon gleich gar nicht beim Anzünden selbigen.

"Plastik" also Kunststoffe können auch hochgradig giftig sein, wenn die denn mal brennen. Es gibt welche, deren Verbrennungsabgase relativ schnell zum erblinden führen können.

Deswegen nimmt man seinen Abfall besser mit und entsorgt den fachgerecht.

Als Grillanzünder verwende ich ausschließlich Anzünder die keine Paraffine enthalten. Ich mag es nicht, wenn das Grillfeuer beim Anzünden den Charm einer brennenden Ölquelle hat und stinkende Finger von den Anzündern finde ich genau so uncool.

Gruß Markus

PS: Es ist nicht sinnvoll alles was potentiell brennen kann auch wirklich zu verbrennen und wenn schon, dann unter kontrollierten Bedingungen!
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10 Okt 2018 11:45 #535061
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  • Mike17 am 10 Okt 2018 11:45
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Es gibt hier ein multidimensionales Problem und daher gibt es auch keine eindimensional Lösung

Grundsätzlich gilt: wenn es vermeidbar ist, sollte keine Ressource genutzt werden. Jetzt ist "vermeidbar" natürlich ein weiter Begriff, aber es ist unbestritten, dass Lebensmittel verpackt und transportiert werden müssen. Da kann man letztlich nur zu möglichst großen Lotgrößen greifen, um den Impact zu minimieren.

Wenn eine Ressource eingesetzt wird, sollte man bei vorhandenen Alternativen die "umweltfreundlichste" einsetzen. Und da wird's schwierig. Plastiktüten im Supermarkt durch Papier zu ersetzen ist lediglich in Hinblick auf die Bioabbaubarkeit plausibel, ansonsten völliger Unsinn. Papier bindet (bei gleichem Nutzwert) mehr Ressourcen, ist weniger langlebig und hat auch bei der geordneten Entsorgung, z.B. durch Verbrennung, keinen nennenswerten Vorteil.
Wobei wir schon beim nächsten Mythos wären. Wenn ich Kohle, Holzkohle, Holz oder Papier verbrenne, erzeuge ich MEHR toxische Gase und Feinstaub als bei der Verbrennung typischer Verpackungskunststoffe wie PE, PP oder PET. PE ist als Brennstoff der nächste Verwandte zum "sauberem" Gas. Gezielte Verbrennung ist für die meisten Kunststoffe sowohl in toxikologischer Hinsicht als auch bezüglich des ökologischen Fußabdrucks (incl. Klimagasbetrachtungen) gleichwertig oder überlegen gegenüber stofflichem oder chemischen Recycling. Sollte man deshalb einfach "alles Plastik auf der Campsite verbrennen"? Nicht unbedingt, da man häufig nicht die Voraussetzungen hat, Kunststoffe so zu verbrennen, dass keine "verklumpten" Reste verbleiben. PET verbrennt erst bei relativ hohen Temperaturen mit wenig Rauchgasen und ist deshalb zum "Anzünden" ungeeignet. Bei PE und PP sieht das anders aus, aber da ist auch sicher zu stellen, dass die Flamme so gesteuert wird, dass keine mechanischen Reste verbleiben. Da dieser Aufklärungsprozess nur begrenzt erfolgversprechend ist, bin ich im Zweifelsfall auch dafür, es lieber ganz bleiben zu lassen, dass hat aber keinen toxikologischen oder ökologischen Hintergrund.
Das größte Problem mit Plastikmüll ist tatsächlich die unkontrollierte Einbringung in die Natur und der resultierende "mechanische" Schaden in den Ökosystemen. Dies ist noch relativ naturnahen Regionen wie in Namibia die größte Gefahr. Hier wiederum ist das völlig unaufgeklärte Verhalten der lokalen Bevölkerung (und zum Teil der Touristen) ein Faktum. Daher ist das Verbot bestimmter Plastikartikel (leichte PE, PP-Einkaufstüten, Strohhalme, Sticker, Einwegbesteck) der kurzfristig am erfolgversprechendste Weg. Vor diesem Hintergrund ist wahrscheinlich das Verbot zu sehen. Es ist gut gemeint, aber schlecht gemacht. Wenn ich Plastikvermüllung der Umwelt vermeiden will, muss ich bestimmte Artikel an der Quelle verbieten, die Bevölkerung aufklären und sonstige Maßnahmen treffen, um die Vermüllung zu vermeiden. Dazu gehören beispielsweise: Propargierung längerlebiger Transportbehältnisse für Einkäufe und bessere Müllsammelinfrastruktur (d.h. in Namibia "einbruchssichere" Müllbehältnisse in Gegenden, in denen Tiere sind).
Das jetzige "Verbot" kann - insbesondere in der Hand ungeübter "Durchsetzer" - mehr Schaden anrichten als nützen.
Letzte Änderung: 10 Okt 2018 11:46 von Mike17.
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