THEMA: Familienauszeit mit 4-jährigem
06 Jul 2024 17:29 #689941
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Danke Logi. Ich nehme meine Aussage gerne zurück. Ich bin zeitlich nochmal zurückgesprungen und zu dieser Aussage hat wohl geführt, dass wir uns auf dem Weg (D1991) zu Goanikontes mit jemandem unterhielten, der uns sagte, er würde öfters hierher kommen und das Permit müsse erst gelöst werden, wenn man nicht nach Goanikontes geht sondern der D1991 weiter folgt und den ganzen Welwitschia Drive fährt. Ich fand diese Aussage schon damals irgendwie etwas komisch, zumal man dann die Mondlandschaft ohne Permit besichtigen könnte, hab mir aber auch gedacht, das es schon möglich ist, dass man als Tourist nicht immer alles richtig versteht oder macht...
Nach deinem Feedback habe ich auch nochmals das Permit herausgesucht. Die Qualität der Karte ist aber sehr schlecht (für mich ist dort nicht ersichtlich, welche Strassen im Park mit und welche ohne Permit gefahren werden können), dennoch ist gut ersichtlich, dass die Parkgrenze in dieser Gegend wohl eine ganze Weile dem südlichen Ufer des Swakop entlang führt, demnach haben wir uns von dieser Begegnung wohl in die Irre führen lassen (was meine Aussage anbelangt, das Permit hatten wir ja sowieso schon gelöst gehabt).
Nach den Schildern hatte wir Ausschau gehalten, aber keine registriert. Was aber ebenfalls nichts zu deren Existenz aussagt.
Nun habe ich soeben nochmals T4A angeschaut, dort ist die D1991 nicht rot (permit) gekennzeichnet, sondern "nur" die D1903, aber es gibt ja auch noch Reiseführer, Agenturen und die Parkverwaltung. Schliesslich liegt es ja an uns, dass wir richtig informiert sind und die richtigen Papiere dabei haben.
Danke nochmals für die RIchtigstellung.
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07 Jul 2024 20:28 #690015
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Skeleton Coast
Unser Reise-Programm zieht uns weiter und so brechen wir morgens um 7 Uhr zu unserem nächsten Ziel auf. Es geht der Küste entlang nach Norden in den Skeleton Coast National Park.





Die Shipwreck Lodge – bereits vor der Reise unser heimliches Reisehighlight (was sich so bestätigen wird) – nördlich von Moewe Bay wartet auf uns. Und der Weg dorthin ist lang (aber glücklicherweise nicht beschwerlich). Bis Moewe Bay, dort ist der Pick-Up-Point für den Transfer in die Lodge, sind es gemäss T4A 436km / 5h. Da wir bereits wissen, dass wir langsamer als angegeben sein werden, keine Ahnung über den Zustand der Strassen haben und wir im Fall der Fälle genügend Zeit für einen Radwechsel haben wollen, ziehen wir durch. So lassen wir Cape Cross, die Benguela Eagle und die Salzpfannen (ausser einer kleinen direkt neben der Strasse) links liegen mit dem Ziel, so rasch wie möglich Distanz zu machen, denn wenn noch etwas (unvorhergesehenes) passiert, wird die Zeit gegen uns spielen.





Da wir nach der Shipwreck Lodge nach Palmwag weiterfahren, wollen wir unterwegs sofern möglich noch einmal tanken. Mit unserem Doppeltank und einem 20L Kanister zusätzlich an Bord sollte der Diesel zwar für die gesamte Strecke reichen, aber (vielleicht auch wegen unserem Sohn) wir wollen lieber auf der sicheren Seite sein. So ist der Plan, entweder in Torra Bay oder in Terrace Bay auf dem Hin- oder Rückweg zu Tanken. Dies gibt uns quasi 4 Chancen auf Diesel. So fahren wir also bei der ersten Gelegenheit raus und stehen in Torra Bay bei einem Gebäude, welches an eine frühere Tankstelle erinnert. Dennoch sieht alles sehr verlassen aus. Wir steigen aus, schlendern etwas umher und sehen, dass irgendwo Menschen sein müssen, da frische Wäsche im Wind trocknet. Wir erspähen aber niemanden und sind schon am Losfahren um unsere Chance am nächsten Ort zu versuchen, da kommt jemand angerannt. Auf Nachfrage bietet er uns 25L Diesel für 800N$ an (Anm.: dies ist 32N$/Liter, normalerweise kostete der Liter um die 21N$) und führt aus, dass es weiter nördlich aktuell keine Diesel gibt (dies würde ich bei diesem Preis auch so ausführen, aber wir finden später heraus, dass es tatsächlich so war). Wir nehmen also diesen Diesel (die Bezahlung erfolgt selbstverständlich in bar), der von einem Kanister und mit viel Hebekraft langsam in unseren Tank übergeht. Happy über unseren Erfolg sowie das wohl speziellste Tankerlebnis unseres bisherigen Lebens fahren wir weiter.





Da wir kaum Pausen eingelegt hatten und die Strassen von sehr gutem Zustand waren kommen wir nach 6 Stunden (davon 5h30 Fahrzeit) in Moewe Bay an und gehen, weil wir viel zu früh für den Pick-Up sind, erst mal an den Strand, um die Beine zu vertreten, etwas herumzurennen, Steine zu werfen und Löcher zu graben. Nach einer Weile werden wir informiert, dass unser Guide für den Transfer uns demnächst abholen kommt und so machen wir uns für die letzten 55km resp. eineinhalb Stunden des heutigen Tages bereit. Die Lodge liegt am südlichen Ufer des Hoarusib zirka 3 Kilometer landeinwärts. Zur Freude von meinem Mann dürfen wir mit dem eigenen Auto im Konvoi fahren, so kann er wertvolle Offroad-Erfahrung sammeln. Dieses Mal lassen wir die Luft raus, und dann geht es los.



Letzte Änderung: 07 Jul 2024 20:33 von scoutair.
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09 Jul 2024 20:14 #690103
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Pünktlich zum Sundowner sind wir schliesslich in der Lodge (hier gibt es zu meiner grossen Freude auch Aperol-Spritz, obwohl sich auch der Gin-Tonic sehen lassen kann. Sohnemann bestellt jeweils DryLemon). Ein fahrintensiver Tag neigt sich dem Ende zu und wir geniesse die Einsamkeit, die Aussicht, die Farben und das wunderbare Abendessen. Sohnemann ist happy, da er endlich wieder im Sand herumtoben kann.



In den kommenden zwei Tagen werden wir die Gegend rund um die Lodge kennen lernen. Wir machen eine Wanderung zum und am Strand,





Essen am Strand,



besuchen die Clay Castles etwas weiter im Landesinneren, probieren Sandboarding aus und geniessen die Einsamkeit.















Wir buddeln unzählige Löcher, bauen Sand-Forts und sind auf Nadeln, wenn die nächste grosse Welle sich unserem Bauwerk nähert – wird es halten oder nicht und wie gross ist die Zerstörung.



Klimatisch ist es hier vergleichbar mit Swakopmund. Am Morgen und Abend ist es meist etwas neblig, die Temperaturen sind für uns angenehm, lange Kleidung oder Schuhe tragen wir hier trotzdem eher wegen der Sonne als wegen den Temperaturen.
Doch leider steht die Zeit nicht still, und so müssen wir uns nach drei Nächten wieder verabschieden. Die Lodge hat unseren Geschmack voll getroffen und wir durften die Skeleton Coast von einer wilden, einsamen, spektakulären, aber auch farbenprächtigen Seite kennen lernen.
Letzte Änderung: 09 Jul 2024 20:16 von scoutair.
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12 Jul 2024 16:36 #690273
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Palmwag und Grootberg
Um 9 Uhr soll es losgehen, begleitet im Konvoi zurück nach Moewe Bay. Wenn denn das Auto anspringen würde. Ein paar Tipps der Locals und schon läuft der Motor. Sie meinen, dies käme hier öfters vor, da den Motoren das feucht-kühle Küstenwetter bei längerem stehen (3 Nächte) zusetzen würde. Wir akzeptieren das so, der Autovermieter am Ende der Reise weniger, er wird wohl die Batterie prüfen…
Ausgerüstet mit einem der besten Lunch-Boxen, die wir je hatten, geht es los. Ebbe sei Dank können wir ein grosses Stück der Strecke am Strand entlangfahren und treffen so nach kurzweiligen 40 Minuten in der «Zivilisation» ein. Ausser einem Seelöwen haben wir auf dieser Strecke keine weiteren lebenden Tiere mehr gesehen. Am Strand wimmelt es hingegen von toten Seelöwen, es wird eine Krankheit vermutet. Noch kurz Luft in die Reifen gelassen, schon geht es weiter zu unserem heutigen Tagesziel, der Palmwag Lodge.





Letzte Änderung: 12 Jul 2024 16:38 von scoutair.
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12 Jul 2024 16:42 #690274
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Da wir heute weniger unter Zeitdruck sind als auf der Hinfahrt, gönnen wir uns an der Küste noch den einen oder anderen Stop, bevor es dann ins Landesinnere und zum Springbock Gate geht. Irgendwann, ich glaube noch vor dem Gate, beginnt der VetFence, welcher sich von nun an auf unserer Linken befinden wird, bis wir ihn schliesslich kurz vor der Lodge passieren werden. Irgendwo stossen wir noch auf Welwitschias und etwa dort ändert sich auch die Landschaft und wir kommen in eine Gegend, wo sich um uns herum langsam Tafelberge zu erheben beginnen. Nach einer vermutlich weiteren Stunde und dem gemäss meinem Mann bisher schlechtesten Strassenabschnitt (C43) stehen wir dann vor dem VetFence und verstehen erst jetzt so richtig, was dies als Reisender bedeutet. Die Kontrolle geht flugs (ein paar Fragen beantworten, ein paar Formulare ausfüllen, was auch immer mit diesen Infos geschehen wird, zumal beim Reinfahren und beim Rausfahren nicht dieselben Infos abgefragt werden), aber als Selbstversorger muss man das im Blick haben, da ja bei der Nord-Süd-Durchquerung kein rohes Fleisch mitgenommen werden darf (von Süden nach Norden hingegen schon, so erklärt man uns).





Letzte Änderung: 12 Jul 2024 16:43 von scoutair.
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12 Jul 2024 16:44 #690275
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Nach dem Einchecken deponieren wir nur rasch das Gepäck im Bungalow und begeben uns sogleich zum Pool. Es hat sogar zwei Pools und wir haben die Qual der Wahl, so würde man meinen. Die besetzten, resp. die freien Liegen bestimmen dann aber, welche Pool-Gemeinschaft wir stören werden. Es ist etwa das erste Mal, dass wir den Pool mit anderen Menschen teilen müssen. Und so müssen wir Junior erklären, dass heute nichts mit reinspringen und herumspritzen wird, sondern wir uns aufs Tauch-Schwimmen beschränken müssen. Nachdem auch der Spielplatz erkundet wurde und wir an der Poolbar den Sundowner geniessen konnten, ziehen wir uns um und gehen zum Abendessen.



Als wir im Anschluss dann ins Bett wollen, hegen wir einen doch etwas ekligen Verdacht, welchen uns die Reception auf Anfrage bereitwillig bestätigen wird.
Unsere Bettwäsche wurde nicht gewechselt.
Hier hört der Spass bei uns auf. Ein Telefonat mit der lokalen Reiseleitung, zwei Besuche an der Reception und eine Putzkolonne später (welche Mangels sauberer Bettwäsche nur ein Bett frisch beziehen konnte) wird uns ein anderes Bungalow zugewiesen und so richten wir uns dann gut eine Stunde später im Bungalow gleich nebenan zum Schlafen ein. Noch am Abend hatten wir via Reiseleitung abklären lassen, ob wir am nächsten Morgen verfrüht abreisen und in die nahe gelegene Grootberg Lodge verschieben können, was uns noch vor der Zügelaktion bestätigt wurde.
Letzte Änderung: 12 Jul 2024 16:58 von scoutair.
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